Vor fünf Jahren sind sie für den Aufbau des EXPO-Geländes weggezogen. Was wird geschehen, wenn sie nach fünf Jahren wieder ihren alten Wohnort besuchen? Zu diesen Leuten gehört Onkel Jin und seine Familie, mit der er heute sein früheres Zuhause besucht.
„Guten Morgen, liebe Zuschauer! Herzlich willkommen zur Shanghaier EXPO 2010."
Spr. Onkel Jin, seine Frau und ihr Sohn sind schon am frühen Morgen zum EXPO-Gelände gekommen. Für sie bedeutet dieser Besuch etwas anders als für die restlichen Besucher. Denn sie hatten jahrzehntelang hier gelebt und haben daher eine spezielle Beziehung zur Weltausstellung.
„Der Shanghaier Pavillon ist genau vor unserem früheren Haus gebaut. Darauf sind wir besonders stolz. Deshalb haben wir unser Kind mitgebracht."
Der Sohn von Onkel Jin, Xiaojin, ist bereits 20 Jahre alt und studiert an der Uni. Er war zuvor immer zu beschäftigt, um die Weltausstellung zu besichtigen. Onkel Jin bestand darauf, dass alle drei Familienanmitglieder zusammenkommen, um ihre alte Heimat zu besichtigen.
Das Gelände der EXPO in Shanghai hat eine Fläche von insgesamt 5,28 Quadratkilometern. Insgesamt 18.000 Haushalte und 272 Unternehmen mussten daher im Vorfeld umsiedeln. Um sich für die Unterstützung der Shanghaier Bevölkerung zu bedanken, hat die Stadtregierung jedem Shanghaier Haushalt ein spezielles EXPO-Paket geschenkt. Dieses umfasst einen Dankbrief, eine Eintrittskarte, eine Verkehrskarte, einen Reiseführer für den Expo-Garten und eine Figur des Haibao, das Maskottchen der heurigen Weltausstellung.
Auf das Geschenkpaket ist Tante Xu, die Frau von Onkel Jin, besonders stolz. Ihre Familie hat nämlich noch mehr Geschenke bekommen als die meisten anderen Shanghaier:
„Alle Haushalte, die aufgrund der Expo wegziehen mussten, haben jeweils eine Eintrittskarte mehr bekommen."
Also mussten sie nur noch eine Eintrittskarte zusätzlich kaufen, um die EXPO gemeinsam zu besichtigen. Tante Xu kann sich noch an die Freude erinnern, als ihre Familie die Nachricht über den Wegzug von dieser Gegend hörte:
„Das Leben ist ja seitdem anders geworden. Wir sind in moderne Wohnungen gezogen, die mit sauberen Toiletten ausgestattet sind."
Um die 18.000 Haushalte zu versorgen, hat die Stadtregierung von Shanghai zwei besonders große Wohnviertel neu gebaut. Die beiden EXPO-Wohnviertel sind jeweils drei beziehungsweise 15 Kilometer vom alten Gebiet entfernt. Onkel Jin weiß den Vorteil des Umzugs zu schätzen:
„Die Wohnbedingungen sind viel besser geworden, und auch die Umgebung."
Seit dem Umzug hat Onkel Jin den Verlauf der Weltausstellung aufmerksam verfolgt, teilweise natürlich auch aufgrund der Verbundenheit zum alten Wohnhaus. Er hörte jeden Tag die Nachrichten, um sich über den Verlauf der EXPO zu informieren und sich auf den eigenen Besuch vorzubereiten. Jetzt sind sie endlich persönlich hier. Am wichtigsten ist ihnen der Besuch des Shanghaier Pavillons, der ja genau dort steht, wo früher ihr eigenes Haus war.
„Natürlich werden wir dorthin gehen. Wir wohnten ja früher dort und wollen mal schauen, was jetzt aus unserem alten Haus geworden ist. Wir lassen uns überraschen."
Der Shanghaier Pavillon befindet sich auf der „Urban Best Practice Area" und steht unter dem Motto „Ökologischer Aufbau, frohes Leben". Li Dongbin, Reiseleiter im Pavillon hat schon des Öfteren Besucher wie Onkel Jin empfangen, also Menschen, die hierher kommen, um ihr altes Wohngebiet zu besuchen.
„Sie haben früher für eine lange Zeit hier gelebt und haben daher natürlich eine besonders tiefe Beziehung zu dieser Gegend. Nun tragen wir hier die EXPO aus, damit alle Menschen Hightech- und Öko-Produkte aus aller Welt kennen lernen können. Darauf können wir alle stolz sein."
Übersetzt von: Liu Yuanyuan
Gesprochen von: Chen Yan