Zum ersten Mal in der 159-jährigen Geschichte der Weltausstellung nimmt Nordkorea in Shanghai an einer EXPO teil. Mit Skulputren, Bildern und Fernsehfilmen wird im Nordkorea-Pavillon das Volksleben der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang vorgestellt. Daneben werden die ökologische Umgebung, moderne Bauwerke, historische Denkmäler und traditionelle Sitten gezeigt.
Der Nordkorea-Pavillon befindet sich an der südöstlichen Ecke des A-Viertels auf dem EXPO-Gelände in Shanghai. In dessen unmittelbaren Umgebung befinden sich der gemeinsame Pavillon einiger asiatischer Länder und der Iran-Pavillon. Der Nordkorea-Pavillon nimmt eine Fläche von 1.000 Quadratmetern ein. Neben modernen Merkmalen erkennt man auch die traditionelle Prägung der koreanischen Baukunst.
Ausgestattet ist die Außenwand des Pavillons mit nordkoreanischen Nationalflaggen, Bronzestatuen von Rennpferden und weiteren Verzierungen. Das große Tor besteht aus mit Wolkenmustern verzierten Säulen und grünen Ziegeln.
Im Pavillon befinden sich eine Motivpagode, ein stilisierter Daedong-Fluss, eine Laube im koreanischen Baustil, künstliche Felsen und eine kleine Steinhöhle. Mit modernen Präsentationsmitteln werden das alte und das moderne Antliz Pjöngjangs, die schöne Landschaft, die einzigartige Kultur sowie die Errungenschaften des Landes bei Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport präsentiert. Dazu erklärt uns der Direktor des Pavillons, Lee Seng Wun:
„Die Motivpagode ist das Zentrum des Nordkorea-Pavillons. Hier wird auch das Panorama Pjöngjangs gezeigt. Bekannt ist die Stadt vor allem für die Parklandschaften. Das entspricht auch dem Wunsch der Einwohner von Pjöngjang, ihre Heimat zu einer schönen, ökologischen Stadt ohne Umweltbelastungen aufzubauen."
Ein „Fluss" schlängelt sich über den Boden der Ausstellungshalle und symbolisiert den Mutterstrom der Nation – den Daedong-Fluss. Lee Seng Wun sagt uns, der Fluss und das Wandgemälde der Königsgräber der Joseon-Präfektur - ein Weltkulturerbe – sollten die Geschichte und die Kultur Nordkoreas lebendig präsentieren.
„Unsere Vorfahren haben bereits vor fünftausend Jahren im Einzugsgebiet des Daedong die Daedong-Kultur gegründet. Als Ursprungsort der Daedong-Kultur kann Pjöngjang auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die renovierten Wandgemälde der Joseon Königsgräber werden in der Steinhöhle gezeigt. Rings um die Wandgemälde werden noch repräsentative Kulturgegenstände aus verschiedenen Epochen ausgestellt."
Im Nordkorea-Pavillon werden zudem Skulpturen von bekannten nordkoreanischen Künstlern sowie weitere Bilder gezeigt. Auch bunte Fernsehprogramme werden ausgestrahlt. Wang Yi, ein siebenjähriges Mädchen aus China ist davon besonders begeistert. Sie sagt:
„Die Kleidung in Nordkorea gefällt mir sehr. Die langen Röcke der Frauen sind sehr elegant. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Ich finde sie wirklich sehr schön."
Auch die Souvenirs, die hier verkauft werden, stoßen auf reges Interesse. Besonders gefragt sind verschiedene Briefmarken, wie zum Beispiel der Briefmarkensatz, den Nordkorea zum 100. Geburtstag des ehemaligen chinesischen führenden Politikers Mao Tsedong herausgegeben hatte. Auf einer Briefmarke ist das Konfertei von Mao Tsedong und von Kim il-sung gedruckt, auf einer anderen ein Foto von Mao und seinem Sohn Mao Anying, der im Krieg gegen die Amerikaner wenig später fiel. Für die EXPO in Shanghai und anlässlich des Nationaltags Nordkoreas gibt es auch spezielle Briefmarken.
Laut Statistiken erreichte die Zahl der Besucher des Nordkorea-Pavillons Ende August bereits vier Millionen. Wie Frau Yuan aus Shanghai ist eine von ihnen:
„Der Nordkorea-Pavillon ist wirklich etwas Besonderes, sowohl bezüglich der Raumaufteilung als auch hinsichtlich der Farben. Er unterscheidet sich durch die lokale Prägung stark von den anderen. Ich finde ihn sehr schön."
Gesprochen von: Xiao Lan
Text und Interview von: Zhao Xuemei