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Tröpfchenbewässerung macht trockene Böden in Xinjiang urbar
  2010-09-15 11:07:25  cri
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Tröpfchenbewässerung ist ein Begriff, mit dem lange ausschließlich Bauern und Gärtner in Industrieländern vertraut waren. Inzwischen wird die spezielle Bewässerungstechnik auch im nordwestchinesischen Autonomen Gebiet Xinjiang großflächig eingesetzt. Bauern ist es mittlerweile gelungen, durch die neue Technik 50 Prozent Wasser zu sparen. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Die Tröpfchenbewässerungstechnologie soll vor allem in Regionen mit harschen klimatischen Bedingungen und dauerhafter Wasserknappheit eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist das nordwestchinesische Autonome Gebiet Xinjiang, das das ganze Jahr über von viel Sonne und verhältnismäßig geringfügigen Niederschlägen geprägt ist.

So hat sich seit 1999 das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang zur Aufgabe gemacht, die wassersparende Tröpfchenbewässerung auf Feldern in Shihezi im Norden des Autonomen Gebiets einzuführen.

Der 1954 gegründete Verband hat sich unter anfänglich harten Bedingungen behauptet und entwickelt. Mission ist die Urbarmachung von Brachland und Wohlstand für alle Nationalitäten Xinjiangs. Der Weg dazu liegt in der Verbindung von Industrie, Landwirtschaft, Handel und Bildung; der Entwicklung von Ackerbau, Forstwirtschaft, Viehzucht und Fischerei; sowie der Integration von Industrie-, Transport-, Handels-, Bau- und Dienstleistungsunternehmen. Hauptaugenmerk gilt aber seit jeher der Landwirtschaft.

Hu Weidong, Direktor des Landwirtschaftssegments des Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang, erklärt die Vorgehensweise.

„Im Jahr 1999 haben wir versuchsweise das Projekt ‚sparsame Bewässerung' eingeführt. Ein Jahr später begann der großflächige Einsatz der Tröpfchenbewässerung. Bislang konnte mehr als 90 Prozent des Ackerlandes in Shihezi mit Tröpfchenbewässerungsanlagen ausgestattet werden. Gleiches gilt auch für andere Teile des Autonomen Gebiets Xinjiang, wo das Produktions- und Aufbauskorps arbeitet. Damit werden mittlerweile mehr als zwei Millionen Hektar Ackerland sparsam bewässert."

Bei der Tröpfchenbewässerung handelt es sich um eine Bewässerungstechnik, bei der an Schläuchen in regelmäßigen Abständen Auslässe angebracht sind, über die nur geringe, exakt bemessene Wassermengen abgegeben werden. Das Ganze funktioniert weitgehend unabhängig vom Druck in der Rohrleitung. Damit die Tropfrohre lange halten, sollen hochwertige Folienschläuche eingesetzt werden. Laut Hu Weidong musste die Technologie vorerst aus dem Ausland eingeführt werden.

„Zuerst haben wir Bewässerungsanlagen aus Israel importiert. Da die aber sehr teuer sind, kommen sie für die chinesischen Bauern und ihre Einkommensverhältnisse einfach nicht in Frage. Also haben wir beschlossen, auf der Basis der israelischen Technologie unsere eigenen Produkte zu entwickeln. Die nunmehr von uns selbst entwickelten Anlagen haben sich als effektiv erwiesen. Dadurch können wir beim Anbau vieler landwirtschaftlicher Kulturen mehr als 40 Prozent Wasser und 30 Prozent an Düngemitteln sparen. Auch die Gesamtfläche unseres Ackerlandes konnte erweitert werden, da mit der neuen Bewässerungsmethode inzwischen auch Ödland landwirtschaftlich nutzbar geworden ist."

Hu Weidong sagt, der Einsatz der Tröpfchenbewässerung habe zu einem unmittelbaren Zuwachs des Getreide- und Baumwollertrags in der Region Shihezi geführt – und zwar um 20 Prozent. Nach seiner Berechnung haben die Einsparungen genau die Kosten der neuen Anlagen gedeckt. Und mit dem zusätzlichen Ertrag erhalte man pro Mu - also ein Fünfzehntel Hektar- zusätzlich 200 Yuan RMB.

Vor allem die Beiquanzhen-Plantage gilt als Vorbild für den Einsatz der Tröpfchenbewässerung. Der stellvertretende Direktor Zhang Min ist sehr stolz auf die bahnbrechende Rolle seiner Plantage.

„Bereits im Jahr 1997 haben wir angefangen, sparsame Bewässerungstechnologien einzusetzen, also zwei Jahre früher als die restlichen Einheiten des Verbands. Die Tröpfchenbewässerung haben wir schon im Jahr 2004 großflächig eingesetzt. Inzwischen können 95 Prozent unserer Ackerflächen auf diese Art bewässert werden - also etwa 14.000 Hektar. Auf der Basis der vorhandenen Technologie haben wir noch einen Schritt nach vorne getan und ein vollautomatisiertes Tröpfchenbewässerungssystem eingeführt. Mit diesem System können wir beim Anbau sogar 50 Prozent Wasser sparen. Auch der Ertrag ist dadurch deutlich gestiegen. Nehmen wir den Baumwoll-Anbau als Beispiel. Zuvor konnte man pro Mu nur 200-250 Kilogramm ernten. Heute beträgt der Ertrag auf derselben Fläche 380 Kilogramm."

Mittlerweile plant der Xinjianger Produktionsverband, die Tröpfchenbewässerungstechnologie nicht nur bei Weizen und Baumwolle, sondern auch in den zahlreichen mittelgroßen Obstplantagen einzusetzen.

Verfasst von Xu Wei

Gesprochen von Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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