Portugal präsentiert auf der Weltausstellung in der Urban Best Practice Area ein mobiles Haus. Das dreistöckige Holzhaus hat weder Keller noch Fundament, es ist leicht auf- und abzubauen. Das Holzhaus ist schmal, seine Grundfläche beträgt gerade einmal zehn Quadratmeter und es ist neun Meter hoch. Jose Manual Pequeno unterrichtet an der Universität Minho Architektur. Er hat das Haus entworfen, das auf der Expo innerhalb einer Woche gebaut war.
„Die Materialien sind vorgefertigt und deshalb leicht zu transportieren. Man kann das Haus wie ein Wochenendhaus nutzen und man sogar regelmäßig darin leben. Es hat alle Funktionen eines Hauses, es ist leicht zu errichten und deshalb beweglich."
Im Erdgeschoss gibt es eine Mini-Küche und eine Dusche. Die zweite Etage ist als ein Wohnzimmer entworfen, wo ein Sofa und ein Tisch stehen. In der dritten Etage gibt es ein Schlafzimmer und eine Toilette. Pequeno sagt, das Haus sei besonders für ein Ehepaar geeignet. Deshalb steht im Schlafzimmer ein Doppelbett. Sogar einen eigenen Balkon hat das Haus.
„Wir können das Haus in Naturschutzgebieten oder in touristischen Regionen aufstellen. Es ist umweltfreundlich und deshalb besonders für solche Orte geeignet, an denen man eigentlich nicht bauen darf. Viele Menschen suchen ja einen ruhigen Ort in der Natur, für sie ist das mobile Haus eine gute Alternative."
Das mobile Haus ist in verschiedenen Varianten zu haben. Und es lässt sich sogar als Reihenhaus bauen. Im Schnitt kostet es 85.000 Euro. Durch Massenfabrikation könnte es aber auch billiger werden, sagt Pequeno. Auch Strom und Wasser sind in dem Haus vorhanden, sagt Pequeno.
„Wir haben verschiedene Lösungskonzepte. Das Haus lässt sich an die Strom- und Wasserversorgung anschließen, es kann sich aber auch eigenständig versorgen. Unter das Haus lässt sich ein kleiner Keller bauen, da könnte man einen Generator, ein kleines Wasser-Reservoir und sogar eine Kläranlage errichten. Und wenn man mehrere Häuser in Naturschutzgebieten errichten, wo man keine Keller ausheben darf, dann könnte man ja mehrere Häuser beziehen und ein Haus eigens für die Strom- und Wasserversorgung nutzen."
Das mobile Haus ist eigentlich für zwei Personen entworfen. Auf Wunsch lässt es sich aber auch vergrößern, auf die zwei- bis vierfache Größe. Da das mobile Haus umweltfreundlich sein will, wurde viel mit Holz gebaut. Große Fensterfronten lassen Sonnenlicht hinein und reduzieren den Stromverbrauch.
Auf der Expo wird das mobile Haus mittlerweile als der „zweite portugiesische Pavillon" bezeichnet. Viele Besucher interessieren sich dafür, immer wieder gehen sie auf Jose Manual Pequeno zu und stellen dem Architekten Fragen. Den Designer selbst freut das Interesse. Mit seinem mobilen Haus will er für umweltfreundliche Ideen werben.
Übersetzt von: Lü Xiqian
Gesprochen von: Lü Xiqian