Heute begeben wir uns mit Ihnen auf die Shanghaier Expo in die Urban Best Practice Area. In diesem Gebiet der Expo befindet sich der Venedig-Pavillon. Er erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 500 Quadratmetern. Hier können sich Besucher über den Schutz historischer Gegenstände und Gebäude sowie Recycling, Umweltschutz in der Industriezone und das Stadtleben Venedigs informieren. Auf der Expo präsentiert das alte Venedig seine Kenntnisse über die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung bestens.
Vor dem weißen Venedig-Pavillon befindet sich eine große digitale Stadtkarte. Durch unterschiedliche Farben sind die einzelnen Stadtzonen zu erkennen, die sowohl auf Chinesisch als auch Italienisch erklärt werden. Die Karte zeigt den Besuchern die nachhaltige Entwicklung in Venedig. Anna Morbiato, Mitarbeiterin des Pavillons, erklärt uns:
„Die digitale Stadtkarte präsentiert alles, was wir auf der Expo vorstellen wollen. Auf der Karte sehen wir, dass Venedig nicht nur eine Insel und alte Stadt ist, sondern ein komplettes Stadtsystem, das aus mehreren Inseln besteht."
Vor der digitalen Stadtkarte stehen zusätzlich vier Touchscreens für die interaktive Nutzung bereit. Hier können sich die Besucher darüber informieren, wie Venedig durch Innovationen eine Ausgewogenheit zwischen Stadtleben und Ökologie realisieren konnte. Die Managerin für Öffentlichkeitsarbeit des italienischen Pavillons Giulia Dal Maso erzählt uns: „
„Hier werden einige wichtige Umweltschutzprojekte vorgestellt. Zum Beispiel ist ein solches Projekt für den Hafen Marchera geplant. Der hat früher stark unter der Verschmutzung durch die Schwerindustrie gelitten. Heute sind hier trotzdem ein neuer Technologie-Park errichtet und einige andere Projekte verwirklicht worden. Das Beispiel ist von uns speziell für die Expo Shanghai ausgewählt worden. Darüber hinaus ist erwähnenswert, dass Venedig eine Stadt ist, die sich stets für Innovationen und wissenschaftliche Forschung einsetzt."
Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus flohen zahlreiche Fischer aufgrund von Kriegen nach Venedig. Allmählich ist eine Stadt entstanden, die aus mehreren kleinen Inseln besteht. Die Republik Venedig entwickelte sich bereits im Mittelalter zu einem starken Land und galt als Handels- sowie Kulturzentrum zwischen Ost und West. Aufgrund übermäßiger Förderung von Grundwasser sowie des Klimawandels steht Venedig heute trotz alle dem vor großen Herausforderungen. Die Stadt läuft Gefahr, vom Wasser überschwemmt zu werden. Durch Unterstützung der italienischen Regierung ist das Moses- Projekt im Jahr 2004 offiziell ins Leben gerufen worden. Mit neuen fortschrittlichen Entwürfen wurde ein mobiler Staudamm im Grenzgebiet zwischen der Lagune-Zone und dem Meer erbaut. Damit kann die Stadt für einen längeren Zeitraum von der Hochwasser-Bedrohung befreit werden. Dazu sagt der Mitarbeiter im italienischen Pavillon Riccardo Pellison:
„Der mobile Staudamm wird unter Wasser aufgebaut. Wenn relativ größere Gezeiten beobachtet werden, wird der Stausee mit Druckluft befüllt. Damit wird er wie eine leere Schachtel nach oben steigen. Normalerweise kann der Staudamm die Gezeiten für sechs bis sieben Stunden aufhalten."
Vom Eröffnungstag am ersten Mai bis Ende Juli haben täglich zirka 6.000 Besucher den Venedig- Pavillon besichtigt. Neben der Vorstellung von Innovationen und deren praktischer Umsetzung sind hier interaktive Videos, 3D-Filme und zahlreiche traditionelle italienische Kunstwerke zu bestaunen. Damit können Besucher einen guten Einblick in das Verkehrswesen, die Kunst und das Stadtleben Venedigs erhalten.
Bereits ein chinesisches Sprichwort sagt: Über das Vergangene nachzudenken hilft, die Gegenwart zu verstehen. An diesem Sprichwort hat sich wohl auch Venedig mit seiner langen Geschichte und Tradition orientiert. Durch die Shanghaier Expo präsentiert es nun der Welt seine heutige Innovation und Kreativität. Dank des starken Willens der bilateralen Kooperation zwischen China und Venedig werden beide Seiten in Zukunft ihre Beziehungen weiterhin vertiefen.
Verfasst von: Yin Xin
Übersetzt von: Liu Xinyue
Gesprochen von: Lü Xiqian