Italien ist neben Mode, Kunst, Delikatessen und Luxuswaren auch bekannt für seine Musik. Als Vertreterin dieser Kunst trat vor kurzem die bekannte italienische Sopranistin Giorgia Fumanti auf der Expo in Shanghai auf, und die Besucher hatten dabei die Möglichkeit, sich von ihrer paradiesischen Stimme verzaubern zu lassen.
Im Italien-Pavillon hören Besucher oft das Lied „O soave fanciulla" aus Puccinis Oper „La Boheme". Giorgia Fumanti sang bei ihrem Auftritt in Shanghai nun auch genau dieses Stück, bei ihrer Interpretation mit dem Sänger Gino Paoli entstand eine Mischung aus Tradition und Moderne.
Geboren wurde Giorgia Fumanti in Fivizzano in der Toskana. 2004 begann sie ihre Karriere als Sängerin, bislang veröffentlichte sie vier Alben. Häufig auf Tournee war sie bereits in Europa, Nordamerika und Asien. Auch mit Jose Carreras, einem der drei bekanntesten Tenöre der Welt, trat sie gemeinsam auf. Bis sie 16 Jahre alt wurde, war sie aber noch völlig unbekannt und eher sozial engagiert:
„ Mit 16 sang ich in einem Kirchenchor und fand erst damals heraus, dass meine Stimme vielleicht die Voraussetzungen für eine Karriere als Sopranistin besitzt. Das war für mich wirklich eine große Überraschung. So entschied ich mich, dieser Schicksalsfügung zu folgen und die Musiklaufbahn einzuschlagen. Das war wirklich etwas besonders und sehr, sehr schönes."
Pop-Musik mit klassischen Melodien zu verbinden, findet heute großen Anklang beim Publikum. Giorgia Fumanti beherrscht es sehr gut, bei der Interpretation von Pop auch den Reiz der klassischen Musik einfließen zu lassen. Dabei kommt der Gesang tief aus ihrem Inneren, wie sie sagt:
„Das ist für mich eine Wahl der Natur. Es geht auf keinen Fall um gekünstelte Nachahmung, um einfach der Mode nachzujagen. Klassische Musik ist wunderschön! Aber zugleich gefällt mir auch Filmmusik, Pop-Musik oder Rock 'n' Roll. Mein Musikhorizont ist breit. Mein Traum ist, Musik zu singen, die meine Seele bewegt."
Auf ihrer offiziellen Webseite möchte sich Giorgia via Musik mit Menschen aus allen Ländern mit unterschiedlicher Nationalität und verschiedenen Glauben in einer seelischen Tiefe austauschen. Durch Musik, eine Sprache, die keine Staatsgrenzen kennt, versucht sie stets, Liebe, Frieden und Freundschaft in der Welt zu verbreiten. Sie interessiert sich zudem auch sehr für die orientalische Kultur, so war sie zum Beispiel einmal Yoga-Trainerin. Das süße Aussehen und die etwas dunklere Hautfarbe der orientalischen Frauen spricht sie ebenfalls an, außerdem mag Giorgia die Lebensweise der Asiaten. Aufgrund dieser Sympathie für die orientalische Kultur kam die Sopranistin seit 2007 öfters zu wichtigen Aufführungen nach China:
„Es ist mir eine äußerst große Ehre, dass ich oft zu wichtigen Anlässen auf Bühnen in China auftreten darf. Das Land öffnet sich gerade der ganzen Welt. Die Menschen hier haben den heißen Wunsch, fremde Kulturen kennenzulernen. Ich werde hier als Ehrengast begrüßt. Ich mag die Kultur, und ich bin froh, dass ich oft hier singen und den Kontakt mit den Chinesen intensivieren kann."
Bei ihrem Sonderkonzert auf der Expo bot Giorgia Fumanti dem Publikum zehn Ausschnitte aus Opern sowie Film- und Popsongs an. Sie hofft, so die Italienerin, dass alle Zuschauer mit ihr zusammen die Liebe und Magie der Musik hautnah erleben können:
„Musik kann Liebe und eine magische Kraft vermitteln. Dieses Gefühl kann man mit der Sprache kaum beschreiben. Ich hoffe, dass die Zuschauer auch diese Liebe und Magie spüren können."
Gesprochen von: Yan Wei, Lu Shan
Interview und Text von: Yin Xin