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Besuch des Naturreservates "Kanas-See" (3. August 2010)
  2010-08-05 10:41:43  cri
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Um 5.50 Uhr war das Auschecken aus dem Hotel "Tarim" in Urumqi vorgesehen, da das Einchecken für den Flug nach Kanas bereits 6.35 Uhr beginnt. Frühstück gab es im Beutel für unterwegs. Diesmal war die Fluggesellschaft "China Southern Air" für den Transport zuständig. Erstaunlich waren die weiten Abstände zwischen den Sitzreihen im Flugzeug. Dabei habe ich es umgekehrt vermutet, dass die Sitzreihen bei Inlandsflügen noch enger zusammen stehen als auf den internationalen Flügen. Nach eineinhalb Stunden Flugzeit ist die Maschine in Kanas gelandet. Der Flughafen dieser Stadt ist wirklich klein. Die Start- und Landepiste sowie die Parkpositionen der Flugzeuge sind natürlich aus Beton, doch man geht hier noch zu Fuß vom Flugzeug zum kleinen Flughafengebäude. Dort folgte nur die obligatorische Kontrolle der Gepäcknummern auf Richtigkeit, das wars.

Foto: Liu Xinyue

Vor dem Flughafengebäude wartete bereits der Reisebus, der die CRI-Delegation zum Naturreservat "Kanas-See" bringen sollte. Schon nach den ersten Metern der neuen Umgebung war der Unterschied zu Urumqi und dem Tienshan-Gebirge zu spüren. Hier im Altai ist alles grün, es gibt immer wieder Quellen. Hier und da war eine mongolische Filzjurte zu sehen, darum grasten Schafe, Kühe und Pferde. Ab und zu tauchte auch ein Haus aus Holz auf, selten eines aus Stein. Die Straße war im guten Zustand, und flott ging es in Richtung des Naturreservates "Kanas-See", ungefähr 55 Kilometer entfernt.

Foto: Liu Xinyue

Auffallend war die Vegetation, die Anfang August immer noch den Eindruck machte, wie es bei uns im Mai ist. Die Vegatationszeit ist wegen den langen Wintern extrem kurz. Auffällig waren die vielen Birken im Waldbestand, die nach Aussagen unserer Reiseleitung wegen dieser kurzen Vegetationszeit auch nur sehr langsam wachsen.

Das Naturreservat "Kanas-See" dem dieser Besuch galt, erstreckt sich über vier Länder, China, die Mongolei, Russland und Kasachstan. Die vielen unterschiedlichen Nationalitäten fallen auf, neben den Uiguren sind das vor allen Kasachen, Tuwiner und Mongolen. Ganz augenfällig wurde dies bei der Begrüßung durch die Repräsentanten der Verwaltung und des Naturreservates, von denen einige der mongolischen Nationalität angehörten.

Während der Fahrt tauchte der Kanas-Fluss direkt neben der Straße auf, danach führten Fluss und Straße parallel zum Naturreservat. Der Fluss wird von Gletschern im Altai-Gebirge gespeist, deshalb führt er den Jahreszeiten entsprechend unterschiedlichen Wasserstand. Daraus resultieren Inseln im Fluss, die sich zu jeder Jahreszeit anders darstellen. Gezeigt wurden uns die Inseln "Schmetterling", "Drache" und "Fußabdrücke des Drachenkönigs". Am Weg befand sich eine mit bunten Bändern geschmückte Quelle, die als heilige Quelle gilt. Das Waschen der Finger in dieser Quelle soll Glück bringen. Diese Gelegenheit, auf einem solch einfachen Weg zu Glück zu kommen, ließ sich kein Teilnehmer der CRI-Hörer-Delegation entgehen. Der Kanas-Fluss führt eiskaltes Wasser und hat eine erhebliche Geschwindigkeit. Jeder sollte aufpassen, da nicht reinzufallen. Schwimmen zu können, wird da nichts nutzen.

Foto: Liu Xinyue

Foto: Liu Xinyue

Der Kanas-See selbst liegt malerisch eingebettet von hohen Bergen in 2000 Metern Höhe. Das Wasser scheint hellgrün. Der Reiseführer wies allerdings darauf hin, dass der See häufig seine Farbe ändert. Heute waren die Bergspitzen vom Schnee bedeckt, was jedoch nur vom gestrigen Regen im Tal und dem Schneefall auf den Bergen her rührte. Jetzt, im August, werde der Schnee auf den 2000-Meter-Bergen schnell wieder verschwinden, meinte der Reiseführer.

Im Anschluss an die Rundfahrt durch das Reservat machten wir noch eine Schiffahrt auf dem See. Dabei fiel den Teilnehmern ein Pavillon auf einer Bergspitze unmittelbar am See auf, von dem man einen schönen Ausblick auf den See haben sollte. Kurzfristig wurde die Besteigung des Berges mit dem Pavillon noch in den Plan aufgenommen. Die schöne Aussicht von dort oben gab der Entscheidung recht. Dabei ging es auch ganz nah an den Holzhäusern der Tuwiner, einer kleinen nationalen Minderheit im Gebiet des Kanas-Sees, vorbei.

Foto: Liu Xinyue

Das Mittagessen nahmen wir im einzigen Restaurant des Naturreservates ein. Hier spürte man ganz schnell, wie naturbelassen das ganze Gebiet noch ist. Auch wenn dieses Naturreservat von relativ wenigen Touristen besucht wird, reichte die Kapazität des Restaurants weder hinten noch vorne, um alle hungrigen Mäuler zu stopfen. Für uns waren glücklicherweise Plätze reserviert. Beim Angbot der Speisen schien es, als ob das Fleisch schon ausgegangen war, wir aßen fast nur vegetarisch. Es ist ein Gegensatz zwischen Naturbelassenheit und touristischer Infrastruktur, der trotz aller Beteuerungen wohl nie und nirgendwo richtig gelöst werden kann.

Gegen 19.00 Uhr wurden wir von der Verwaltung des Naturreservates und der Regionalregierung zum Empfang eingeladen. Das Naturreservat "Kanas-See" wurde noch einmal vorgestellt. Im Anschluss gab es ein üppiges Essen. Die Teilnehmer der Delegation aus 9 Nationen sowie die Gastgeber feierten danach noch eine Weile, einige Teilnehmer stellten ihre Volkslieder vor, bevor es gegen 22.30 Uhr zum Einchecken ins Hotel "Hongfu" ging.

Dieser lange Tag zeigte ein faszinierendes Bild vom Naturreservat "Kanas-See", welches in Erinnerung bleiben wird.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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