Die weltweit bekannte Bosch-Gruppe ist schon seit 1909 in China tätig. In China einen Namen gemacht hat sich das 1886 in Stuttgart gegründete Unternehmen vor allem als Zulieferer der Automobilindustrie sowie bei der Herstellung von Elektrowerkzeugen und Haushaltsgeräten.

Seit 1995 ist Bosch auch in der Sparte Thermotechnik auf dem chinesischen Markt aktiv. In den folgenden Minuten befassen wir uns mit der Bosch Thermotechnik GmbH und schauen, welche energiesparenden Lösungen sie in China anbietet.

Die zunehmende Ressourcenknappheit hat in den vergangenen Jahren zu einer wirtschaftlichen Trendwende geführt. Das neue Schlüsselwort heisst neuerdings nachhaltige Entwicklung durch erneuerbare Energien. Die Bosch Thermotechnik GmbH kann und will sich dieser Entwicklung nicht verschließen. Dazu Liu Chen, der stellvertretende Geschäftsführer der Bosch Thermotechnik GmbH in Beijing:

„In den vergangenen Jahren haben Unternehmen sowohl in Europa als auch in China das Potenzial von nachhaltigen Produkten einschließlich der Anwendung erneuerbarer Energien erkannt. Auch wir glauben, dass der zukünftige Trend in Richtung Nachhaltigkeit geht. Im Bereich der Thermotechnik konzentrieren wir uns bei Bosch auf Lösungen, die auf erneuerbaren Energien beruhen. Dazu gehören solarbetriebene Warmwassersysteme, die Stromerzeugung durch Fotovoltaik und Heizsysteme, die auf erneuerbaren Energieträgern basieren."

Bei den Thermo-Produkten ist Bosch in Europa schon lange führend. Im Jahr 2008 brachte das Stuttgarter Unternehmen sein Solar-Warmwassersystem in China auf den Markt. Damit soll aber noch lange nicht Schluss sein. Seit 2009 produziert Bosch in seiner Fabrik in Nanjing, dem Hauptort der Provinz Jiangsu, Solarkollektoren. Von Nanjing aus wolle Bosch den chinesischen Markt für Solarkollektoren erobern, sagt Liu Chen, der stellvertretende Geschäftsführer der Bosch Thermotechnik:

„Wir produzieren unseren Solarkollektor in Nanjing mit deutscher Technologie. Den Hauptbestandteil dieses Solarkollektors importieren wir aus Deutschland. Erst seit Inbetriebnahme der Endmontagehalle in Nanjing haben wir begonnen, den riesigen chinesischen Markt zu erschließen. Das Potenzial hier ist gewaltig."

Wenn die Endmontage dieses Solarkollektors in Nanjing erst der Anfang ist, wie sieht dann die zukünftige Strategie der Bosch Thermotechnik GmbH auf dem chinesischen Markt aus? Ein Hauptbestandteil der Strategie des deutschen Unternehmens ist die enge Zusammenarbeit mit der chinesischen Akademie für Bauforschung. Neu sollen ganze Thermo-Lösungen ausschließlich in China entwickelt und hergestellt werden. Chen Liu ist optimistisch, dass dies gelingen wird:

„Wir sind im Moment dabei, zusammen mit der chinesischen Akademie für Bauforschung einen Solarkollektor zu entwickeln. Dieser Kollektor wird ausschließlich in China entwickelt und hergestellt. Bei der Entwicklung dieses Solarkollektors haben wir die Besonderheiten chinesischer Architektur, wie etwa die hohen Wohnhäuser, in Betracht ziehen müssen. Unser Solarkollektor kann an verschiedenen Orten eines Gebäudes angebracht werden: unter anderem an der Außenwand des Balkons oder auch auf dem Gebäudedach. Anfang des nächsten Jahres wollen wir diesen Solarkollektor auf den Markt bringen. Ich bin überzeugt, dass die chinesischen Verbraucher mit diesem Produkt zufrieden sein werden."

Dass auch Rückschläge auf dem hart umkämpften chinesischen Markt möglich sind, ist sich Chen Liu bewusst. Um Fehlentwicklungen zu vermeiden, orientiert sich die Bosch Thermotechnik ganz nach den Bedürfnissen ihrer Kunden:

„Zuerst einmal müssen wir herausfinden, welche unserer Produkte bei den Kunden in China gefragt sind? Was für Preise erwarten sie? Welche Anfordungen an unsere Produkte haben sie? Wir sind auch davon abgekommen zu glauben, dass High-Tech-Produkte immer die besten Produkte sind. Wir müssen zuerst die Nachfrage auf dem Markt abklären und die Herstellung unserer Produkte danach ausrichten. Der europäische und der chinesische Markt sind unterschiedlich."

Übersetzt von: Li Qian
Gesprochen von: Liu Yuanyuan