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Mit Technik und Menschlichkeit im Kampf gegen den gesellschaftlichen Alterungsprozess
  2010-07-23 09:06:46  cri
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Die Shanghaier Expo dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch aller Herren Länder. Dabei gilt es nicht nur Technik und Innovationen vorzustellen, sondern auch gesellschaftliche Probleme zu lösen. Der fortschreitende gesellschaftliche Alterungsprozess beispielsweise wirft allgemeine Fragen auf. Verschiedene Länder haben im Umgang damit unterschiedliche Methoden entwickelt. Sie bemühen sich mit moderner Technik und innovativen Ideen, eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Die Musik, die Sie soeben hörten, wurde von einem Roboter gespielt. Derartige Roboter können nicht nur laufen und grüßen, sondern beispielsweise auch Geige spielen. Ihre Extremitäten sind flexibel beweglich. Noriyoshi Ehara, Vorsitzender des japanischen Pavillons, erklärt uns, dass die Roboter in Zukunft älteren Menschen und Behinderten helfen und sich um sie kümmern können. Sie können kochen und putzen. Sie können älteren Menschen und Behinderten wortwörtlich eine Stütze sein.

„Japan vermarktet derzeit seine Roboter. Bei einem Einsatz könnten sie sich um ältere Menschen kümmern. Sie wären äußerst hilfreich im täglichen Leben. Es stellt sich jedoch die Frage, ob eine weniger problembehaftetere Lebensgestaltung ausreichend ist. Enger Kontakt zwischen Menschen ist wichtig. Sowohl in China als auch in Japan entfremden sich die Menschen zunehmend voneinander. Das ist ein allgemeines gesellschaftliches Problem."

Der fortschreitende gesellschaftliche Alterungsprozess zieht zunehmend die Aufmerksamkeit der Welt auf sich. Man kann zum einen durch technische Unterstützung Probleme lösen. Andererseits sind zwischenmenschliche Kontakte notwendig. Zwar können uns die Roboter im täglichen Leben auf eine praktische Art und Weise helfen, die geistigen Sorgen jedoch können sie nicht mildern. Menschliche Kontakte sind unersetzbar, so Noriyoshi weiter.

„Sowohl Technik als auch der zwischenmenschliche Austausch sind wichtig. Roboter können helfen, das Leben bequemer zu gestalten. Aber alte Menschen brauchen ebenso Kontakte und den Austausch mit anderen Menschen."

Für den deutschen Pavillon ist das Thema des fortschreitenden gesellschaftlichen Alterungsprozesses von großer Bedeutung. In Deutschland ist die Zahl älterer Menschen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2005 betrug die Zahl der Menschen, die über 65 Jahre alt waren, bereits 16 Millionen. Planmäßig wird sie im Jahr 2050 auf 23 Millionen steigen. Um dieses Problem zu lösen, hat Deutschland ein neues Modell entwickelt, die sogenannten „Multi-generational Centres".

Das neue Modell bietet eine offene Zone. Grenzen zwischen Familien entfallen. Alle Mitglieder einer Wohngemeinschaft oder eines Zentrums, also ältere Menschen, junge Menschen und Kinder, leben zusammen. Die Verantwortliche des deutschen Pavillons, Marion Conrady, sagt,

„Hier werden Planungen über Stadtentwicklung gezeigt. Zum Beispiel Wohngemeinschaften von bis zu vier verschiedenen Generationen. Es gibt Kinder und ältere Menschen. Heutzutage sehen sich zahlreiche Städte, besonders die der Industriestaaten, mit dem gesellschaftlichen Alterungsprozess konfrontiert. Organisationen, die sich gezielt um ältere Menschen kümmern, sind rar. Deswegen können wir eine Wohngemeinschaft schaffen. Dort gibt es Wohnzimmer und sogar Cafés. Ältere Menschen und Kinder können hier zusammen leben und einander helfen."

Derzeit verfügen einige Städte Deutschlands bereits über derartige Zentren. Für deren Bau bietet die Regierung finanzielle Unterstützung. Die Zentren gehören zu gemeinnützigen Organisationen. In der Hauptsache sind sie von Freiwilligen abhängig. Die Freiwilligen kümmern sich um ältere Menschen. Ältere Menschen kümmern sich zudem um noch ältere. Kinder und ältere Menschen gehen gemeinschaftlichen Unternehmungen nach, wie zum Beispiel dem lesen von Büchern oder der Malerei. Die Kontakte zwischen älteren Menschen und Kindern sind wichtig. Wie Frau Conrady mitteilt, will Deutschland dieses Modell der Welt präsentieren.

„Das Modell befindet sich noch im Aufbau. Eine Umsetzung im Alltag ist längst nicht gänzlich erfolgt. Wie auch in anderen Ländern bestehen in Deutschland Probleme. Auf der Shanghaier Expo zeigen wir unsere Erfahrungen, wie wir diesen Problemen begegnen."

Von 2006 bis heute entstanden in Deutschland mehr als 500 Zentren. Die Funktionen der Zentren werden allmählich optimiert. Einige werden bereits mit Behandlungszimmern ausgestattet.

Letztlich haben verschiedene Länder unterschiedliche Methoden im Umgang mit dem gesellschaftlichen Alterungsprozess. Vielleicht können durch den Einsatz japanischer Roboter in deutschen Zentren Arbeitskräfte gespart werden. Die Shanghaier Expo bietet hierfür eine Austauschplattform. Man kann voneinander lernen und sich daran erfreuen. Dadurch wird die menschliche Lebensqualität zunehmend besser.

Verfasst von: Nian Yonggang
Übersetzt von: Xu Qi
Gesprochen von: Lu Ming

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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