Der sechs Quadratkilometer große Japan-Pavillon befindet sich auf dem Expo-Gelände in Shanghai in der Zone A. Der Pavillon verfolgt die Philosophie, eine Brücke zu bilden und die Herzen zu verbinden. Das Logo des Japan-Pavillons „Smile to Smile" zeigt lächelnde Gesichter, die mit dem Buchstaben „J" für „Japan" verbunden wurden. Es symbolisiert eine ideale Gesellschaft in der Zukunft. Die Sprecherin des Japan-Pavillons, Miki Kamikusa, erzählt mehr über die Absichten hinter der Idee:
"Wir präsentieren hier quasi 'Vergangenheit', 'Gegenwart' und 'Zukunft'. In unserem Pavillon wurden diese drei Teile verbunden. Selbstverständlich werden auch andere Sachen miteinander verknüpft, beispielsweise Mensch und Technik oder China und Japan."
Die Verbundenheit wird im Japan-Pavillon in verschiedenen weiteren Aspekten dargestellt. So spiegelt auch die Verbindung zwischen China und Japan eine Rolle, sowohl der kulturelle Austausch in der Vergangenheit als auch die heutige Zusammenarbeit, etwa im Umweltschutz.
So kann man im Ausstellungsbereich „Vergangenheit" mehr über die japanischen Botschafter in China in der Tang-Dynastie (618-907) und den chinesischen Mönch Jianzhen erfahren. Von Beginn des siebten bis zum neunten Jahrhundert entsandte Japan viele Male Botschafterdelegationen nach China, um mehr über die chinesische Kultur zu lernen. Während dieser Zeit haben die japanischen Botschafter einen großen Beitrag zum Kulturaustausch zwischen China und Japan geleistet. Der Mönch Jianzhen wiederum trug wesentlich zur Verbreitung des Buddhismus sowie von chinesischer Medizin und Agrartechnik in Japan bei.
Im Bereich „Gegenwart" begeistert der Japan-Pavillon mit Darstellungen der vier Jahreszeiten in dem Land. Komplettiert wird dies mit Vorschlägen zum Schutz der Umwelt und der Vorstellung von entsprechenden Technologien, etwa Anlagen zum Schutz von Wasserressourcen und ein Auto mit Hybrid-Antrieb. Eine Mitarbeiterin des Pavillons erläutert die Besonderheit speziell dieses Fahrzeuges:
"Weil wir die Ressourcen nicht verschwenden wollen, haben wir ein Auto entwickelt, dass sowohl mit Kraftstoff- als auch mit Elektroantrieb fährt; die Fahrtstrecke mit Elektroantrieb ist dabei aber eher gering. Zudem wird die durch den Rollwiderstand hervorgerufene Reibung in Strom umgewandelt."
Im Ausstellungsbereich „Zukunft" kann man schließlich High-Tech aus Japan erleben, darunter beispielsweise eine Kamera der neusten Generation, die sogar lächelnde Gesichter identifizieren kann. Oder einen Roboter, der Violine spielt:
Das chinesische Volkslied „Jasmin", das sie gerade gehört haben, wurde von diesem Robert gespielt. Zudem beeindrucken die Bemühungen, die sowohl von japanischer als auch von chinesischer Seite unternommen werden, um den Crested Ibis (Nipponia nippon) zu schützen, eine der seltensten Vogelarten der Welt. In den 1980er Jahren wurden in China und Japan noch einige wildlebende Vögel dieser Art entdeckt, daraufhin wurde die Art in beiden Ländern unter besonderen Schutz gestellt. Im Japan-Pavillon wird nun mit Dokumenten und Photos nicht nur über den Crested Ibis informiert, es werden auch geplante Maßnahmen zum Schutz des Vogels vorgestellt. Noriyoshi Ehara, Leiter des Japan-Pavillons, spricht über die speziellen Anforderungen, welche der Vogel mit weißem Gefieder und rotem Schnabel an seine Lebensumwelt hat und wie es möglich war, die seltene Vogelart zu bewahren:
"Der Crested Ibis ist wie unsere Menschheit. Wenn sich die Umweltbedingungen weiter verschlechtern, können wir nicht überleben. Damals stand der Crested Ibis kurz vor dem Aussterben. Dank der Bemühungen von China und Japan konnte der Vogel erfolgreich geschützt werden. Also glauben wir, dass uns zwar in der Zukunft viele Schwierigkeiten begegnen können, aber wenn China und Japan Hand in Hand zusammenarbeiten, können wir eine passende Lösung finden."
Übersetzt von Li Qian
Gesprochen von Li Zheng
Weitere Links:
1. Eine typische Zhejianger Familie auf der EXPO
2. Auf der Expo in Shanghai singen und tanzen die Kulturen
3. Expo 2010: Ein Blick in die Küche der Zukunft