Das Motto des Peru-Pavillons auf dem Expo-Gelände in Shanghai lautet "Food Breeds the City". Im Pavillon selbst wurde dieses Motto für die Besucher mittels der Darbietung zahlreicher peruanischer Delikatessen umgesetzt.
Betritt man den Peru-Pavillon, spürt man unweigerlich den starken Einfluss der Inka, der bis heute erhalten bleibt. Groß angelegte Bewässerungssysteme und alte landwirtschaftliche Werkzeuge zeigen, dass die Landwirtschaft Perus bereits in früherer Zeit weit entwickelt war. Die Landwirtschaft bildet zugleich die Grundlage für das Zubereiten kulinarischer Spezialitäten, die im Peru-Pavillon in der Gastronomiezone zu finden sind. Hier kann der Besucher etwas über den Weg der Internationalisierung peruanischer Delikatessen erfahren. Den Schwerpunkt in der Gastronomie- neben der es noch eine Geschäftszone im peruanischen Pavillon gibt, stellt also die vielfältige traditionelle Kochkunst.
"Für die Bevölkerung ist die Nahrung das Wichtigste". Das ist die älteste Theorie der chinesischen Esskultur und gilt gleichermaßen für das auf der Südhalbkugel gelegene Peru. Maria Rosa Vazquez ist die Chefköchin im Lokal des Peru-Pavillons auf dem Expo-Gelände. Sie ist bestens mit der peruanischen Esskultur vertraut und erzählt uns:
"Die Geschichte der peruanischen Küche reicht in die Zeit des Inka-Reiches zurück. Die Delikatessen der peruanischen Küche stehen für weitaus mehr als pures Essen. Sie gehen vielmehr auf die Geschichte, Kultur sowie die Tradition und Religion zurück. Die Bewohner der Anden beispielsweise folgen der traditionellen Zeremonie für Opferdarbietungen. Durch diese religiöse Zeremonie bitten die Menschen den Himmelsgott um eine reichhaltige Ernte im Folgejahr."
In der britischen Zeitschrift "Economist" zum Beispiel sind Delikatessen aus Peru in die Riege der weltweit zwölf schmackhaftesten Delikatessen aufgenommen worden. Mit dem Einfall spanischer Kolonialisten und der Besiedlung durch Afrikaner, Chinesen, Italiener und Japaner fanden zahlreiche Küchen ihren Weg nach Peru. Die einheimische peruanische Küche hat so verschiedene Kochkünste und Geschmacksrichtungen aufnehmen können. Die stärksten Einflüsse besitzen die spanische und die chinesische Küche. Vor dem Hintergrund globaler Verschmelzung hat die peruanische Küche daher den Weg der Internationalisierung eingeschlagen. Sie schenkt eigener Tradition Beachtung und bietet ausländischer Küche Raum zur Entfaltung.
"Ganzheitlich betrachtet ist die Entstehung der Peru-Küche auf wechselhafte Einflüsse zahlreicher Länder zurückzuführen. Konsumenten können das auswählen, was ihrem Geschmack entspricht."
Da in Peru verschiedene Paprikasorten wachsen, ist dieser typisch scharfe Geschmack eine Besonderheit der peruanischen Küche. Die Chefköchin Maria weiß über Paprika einiges zu berichten.
"Aufgrund lokaler Klimaverhältnisse wachsen in der Küstenregion, in Gebirgen oder in Regenwäldern zahlreiche Paprikasorten. Sie zählen zu den Bedsonderheiten der Küche des Landes. Allesamt verfügen über einen unterschiedlichen Geschmack sowie Schärfegrad. Paprika ist äußerst wichtig für die peruanische Küche und Peruaner wissen, wie er zuzubereiten ist, bis sich der Geschmack voll entwickelt hat. Der gelbe Paprika beispielsweise ist am häufigsten zu finden und wird in nahezu allen peruanischen Speisen verwendet. Er ist nicht besonders scharf und vielleicht gerade aus diesem Grund sehr beliebt. Neben dem Gelben Paprika haben wir zudem Panca-Paprika, Sonnenblumen-Paprika sowie Limo-Paprika."
Frau Chen kommt mit ihrem Mann und Kind in den Peru-Pavillon und probiert mit Neugier die Peru-Küche, die sonst selten in China zu
finden ist. Sie sagt:
"Die Küche hier ist gut. Sie ist der chinesischen einigermaßen ähnlich."
Natürlich kann man nicht nur im Peru-Pavillon, sondern auch in Pavillons anderer Länder Delikatessen aus aller Welt probieren und viel erleben.
Gesprochen von: Zhang Chen
Interview von: Yin Xiaotong