Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Mina – der Weg nach Mekka führt über die Expo
  2010-06-28 14:26:58  cri
Seite Drucken    

Einmal im Jahr pilgern Millionen von gläubigen Moslems gen Mekka. In der Ortschaft Mina in Saudi Arabien, sieben Kilometer von Mekka entfernt, finden die Pilger aus aller Welt Unterkünfte und Verpflegung. Mina ist eine Zeltstadt. Saudi Arabien hat Mina auf die Expo in Shanghai gebracht, um Touristen zu erklären, wie das Wohnproblem vor Ort gelöst worden ist. Gleich mehr dazu im folgenden Bericht:

Saudi Arabien hat auf dem Expo-Gelände eine Miniatur von Mina mit 18 riesengroßen Zelten aufgebaut. Wie Dr. Mohammed Alisssan Al-Ghamdi mitteilte, investiere Saudi Arabien bereits seit 15 Jahren Milliarden an US-Dollar in den Ausbau der weltweit größten Zeltstadt. Den Pilgern, die sich dort etwa drei Tage aufhalten, sollen bequeme Unterkünfte angeboten werden.

"Jedes Jahr im letzten Monat nach dem arabischen Kalender kommen Pilger aus aller Welt nach Mina. Diese Halle hier ist eine Miniatur von der Zeltstadt. Mina liegt sieben Kilometer von Mekka entfernt. Die Pilger kommen zunächst nach Mekka und dann nach Mina und in die noch weiter entfernte Stadt Arafat. Danach kehren sie wieder nach Mina zurück. Jedes Jahr halten sich rund drei Millionen Pilger in Mina auf. Die größte Herausforderung für uns ist, die Zeltstadt noch mehr an die wachsenden Anforderungen anzupassen."

Mina liegt in einem Tal und bietet eine Fläche von nur vier Quadratkilometern für den Aufbau von Zelten an. Die Bevölkerungsdichte ist enorm. Viele fragen sich auch, ob die Zelte sicher sind. Dr. Ghamdi sagt, vor mehr als 100 Jahren hätten Muslime ihre eigenen Zelte mitgebracht. Damals waren sie aus Baumwolle. Brände waren keine Seltenheit. Heute hat Saudi Arabien eine weltweit unvergleichliche Stadt aus 100.000 feuer- und windresistenten Zelten aufgebaut.

"Vor 15 Jahren haben wir begonnen, Zelte mit Teflonbeschichtung und Glasfasern, dem teuersten Material überhaupt, einzusetzen. Das ist sogar teuer als Häuserbau. Sie sind feuer- und windresistent und halten mindestens 50 Jahre. Die Stadt sieht ganz hübsch aus. Für die Pilger ist es sicher und bequem. Die Zelte sind allesamt mit Klimaanlagen ausgestattet. In den vergangenen 15 Jahren hat es keine einzige Feuerkatastrophe gegeben – ein Riesenerfolg."

Da Mina in einem Tal umgeben von Bergen liegt, treten auch Probleme wie Sturzbäche und Steinschläge auf. Die Touristen auf der Expo werden audiovisuell mit Lösungskonzepten vertraut gemacht:

"Gefährliche Steinbrocken werden durchbohrt und miteinander mit Seilen verbunden. Mit Zement werden die Steine stabilisiert. Wir haben auch einen Staudamm angelegt. Im Falle von heftigen Sturzbächen soll das Wasser hier aufgefangen werden. Mithilfe von zwei großen Pumpen kann das Wasser dann für andere Zwecke abtransportiert werden."

Um das Trinkwasserproblem zu lösen, habe man einen Speicher mit einer Kapazität von einer Million Kubikmetern angelegt, erklärt Dr. Ghamdi. In einer unterirdischen Abfallanlage soll Müll gesammelt und abtransportiert werden. Während der drei, vier Tage der Pilgerreise sind 60.000 Straßenkehrer im Einsatz. In Mina gibt es auch öffentliche Einrichtungen für Verkehr und Stromversorgung, eine Feuerwehr und Ärzte – wie in einer modernen Stadt.

In der Expo-Ausstellungszone für die Zeltstadt Mina sticht vor allem das Modell der Brücke Jamarat heraus. Auf dem Weg nach Mekka muss jeder diese Brücke passieren und durch eine spezielle Zeremonie, wobei Steine in drei runde Löcher hineingeworfen werden, den Teufel vertreiben.

Ghamdi sagt, während der Pilgertage würden pro Stunde 500.000 Menschen über die Jamarat gehen. Früher war die Brücke diesem Ansturm nicht gewachsen. Es kam oft zu Gedränge. Vor einigen Jahren begann die saudiarabische Regierung mit dem Umbau. 2009 wurde die neue Brücke fertig gestellt, sie hat fünf Ebenen mit elf Ein- und zwölf Ausgängen.

"Früher gingen alle über den gleichen Eingang hinein und aus dem gleichen Ausgang hinaus. Heute können die Wallfahrer die Brücke über verschiedene Etagen betreten. So wird der Menschenstrom verteilt. Das Design dieser Brücke ist äußerst kompliziert. Im Untergrund gibt es noch Krankenwaren, Notanlagen und Fluchtwege. Es gibt zudem auch Notpassagen für Hubschrauber. Manche der Aufzüge können einen ganzen Krankenwagen transportieren."

Die Zahl der Wallfahrer nimmt immer weiter zu. Man arbeite derzeit daran, die Zeltstadt noch effektiver zu gestalten, sagt Dr. Ghamdi:

"Wir haben begonnen, auf dem Berg hohe Gebäude zu bauen. Außerdem hoffen wir, das Verkehrssystem durch saubere Energien zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren. China hilft Saudi Arabien bei diesen Projekten. Ziel ist, fünf Millionen Pilger zu transportieren. Wir verwenden chinesische Technologien. In diesem Jahr wird eine Hochgeschwindigkeitseisenbahn fertiggestellt. Weitere vier werden in den nächsten drei Jahren folgen."

Gesprochen von: Qiu Jing, Li Zheng

Berichtet von: Chang Xin, Lin Lu

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China