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Licht und Hoffnung – der Expo-Pavillon für Behinderte
  2010-06-23 10:58:38  cri
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Wer kennt ihn nicht, den Radetzky-Marsch des berühmten österreichischen Komponisten Johann Strauss? Nichts sagen wird Ihnen hingegen wohl der Name Sun Yan. Der blinde chinesische Pianist hat dieses weltbekannte österreichische Musikstück vor kurzem im Pavillon für Leben und Sonnenschein auf der Shanghaier Expo gespielt.

Der Pavillon für Leben und Sonnenschein ist den Behinderten gewidmet. Er befasst sich mit der Frage, wie das Leben unserer behinderten Mitmenschen in den Städten verbessert werden kann. Mit dem Klavier versucht Sun Yan hier seine eigene Geschichte sowie seine Hoffnung auf ein schöneres Leben auszudrücken. Sun Yan ist ein renommierter Musiker. Er trat schon in über 100 Ländern auf. Der Auftritt an der Expo ist aber selbst für einen so erfahrenen Pianisten wie ihn etwas ganz Besonderes:

"Es erfüllt mich mit großem Stolz, auf dieser Bühne vor so vielen Besuchern aufzutreten. Zudem freue ich mich sehr, den besonderen Charme der Behinderten sowie ihre Lebensfreude repräsentieren zu dürfen."

Der Pavillon für Leben und Sonnenschein auf der Shanghaier Expo ist der erste Pavillon in der 159-jährigen Geschichte der Weltausstellung überhaupt, der den Behinderten gewidmet ist. Im Pavillon treten zahlreiche behinderte Künstler aus verschiedenen Teilen Chinas auf. Zudem sind viele der hier eingeteilten Freiwilligen selbst behindert. Einer dieser Freiwilligen ist Yan Qiang, ein blinder Student der Pädagogischen Universität Ostchina. Seine Aufgabe besteht darin, den Besuchern die dunkle Erlebniszone zu erklären, in der die Besucher das Leben aus Perspektive eines Blinden nachempfinden können.

Für viele Blinde ist der Blindenführhund ein treuer Freund. Der Blindenführhund im Pavillon für Leben und Sonnenschein heißt Peter. Der dreijährige Golden Retriever wurde im Trainingszentrum für Blindenführhunde in Dalian ausgebildet und arbeitet nun als „Freiwilliger" der etwas anderen Art an der Expo in Shanghai. Der dreijährige Peter sei sehr ruhig und ganz besonders einfühlsam, sagt sein Trainer Jiang Dan. Zudem sei bei ihm die Fähigkeit zur Warnung vor Hindernissen überdurchschnittlich gut ausgeprägt. Das sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen Blindenführhund, so Jiang Dan.

Um eine bessere Vorstellung von der Welt der Blinden zu erhalten, können sich Besucher eine Augenbinde aufsetzen und sich von Peter durch einen Parcours mit Hindernissen führen lassen. Dass das Spazieren ohne Augenlicht viel schwieriger ist, als es den Anschein erweckt, musste auch die Touristin Zhao erkennen:

"Wenn ich vom Hund geführt werde, habe ich Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu behalten. Das Leben eines Blinden scheint sehr schwierig zu sein."

Neben dem Blindenführhund Peter wartet der Pavillon mit einer ganzen Reihe anderer Attraktionen auf. Dazu gehören diverse High-Tech-Geräte und Anlagen wie Rollstühle, eine automatisierte Küche oder auch eine neuartige Schreibmaschine, welche das Leben der Behinderten erleichtern sollen. Die Freiwillige Chen Wanxia erklärt uns einige dieser Hilfsgeräte für Sehbehinderte:

"Dieses Gerät hier erleichtert Menschen mit einer Sehbehinderung das Lernen und Arbeiten. Das hier ist ein einfacher Computer, auf dem eine Software installiert wurde, mit deren Hilfe Blinde durch Berührung des Bildschirms den Computer steuern können. Die Software gibt schriftliche Informationen tonal wieder."

Die Beijingerin Gai Xinxin ist stark sehbehindert. Sie lässt sich gerade eine Schreibmaschine für Behinderte erklären. Für sie ist diese neuartige Schreibmaschine eine große Erleichterung:

"Wer die Blindenschrift beherrscht, weiss, dass Dokumente in Blindenschrift nach einer gewissen Zeit nur mehr schwer gelesen werden können. Denn nach mehrmaligem Berühren werden die Lesezeichen nahezu unerkenntlich. Diese Maschine hier löst das Problem. Wichtige Dokumente in Blindenschrift bleiben auf diese Weise lange Zeit lesbar."

Nicht nur Sehbehinderte interessieren sich für diese Hilfsmittel, sondern auch Touristen, die nicht an einer Sehschwäche leiden, wie Raber Paulson. Der 80-jährige Amerikaner hat in seinem ganzen Leben noch nie eine Ausstellung gesehen, die sich mit den Anliegen der Behinderten befasst, wie der Pavillon für Leben und Sonnenschein an der Expo in Shanghai:

"Das ist eine ganz wichtige Sache für die Behinderten. Jeder Besucher dieses Pavillons hier ist tief beeindruckt. Alle Menschen werden einmal älter. Wir alle werden wahrscheinlich einmal die hier gezeigten Hilfsmittel benötigen."

Übersetzt von Li Qian

Gesprochen von Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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