Kambodscha ist trotz seiner langen Geschichte und der glänzenden Kultur für viele noch ein mysteriöses Land. Der Kambodscha-Pavillon auf der Shanghaier Expo erfreut sich daher besonderer Beliebtheit, denn die Besucher wollen dieses Mysterium lösen und mehr über das Land erfahren.
„Von Angkor Wat in Kambodscha habe ich schon vor langer Zeit gehört."
„Tomb Raider wurde in Kambodscha gedreht. Und die Bäume bei den Tempelanlagen sind wirklich sehr groß."
„Die Hauptstadt von Kambodscha ist Phnom Penh. Ich war schon mal da. Es war sehr schön."
Wenn man über Kambodscha spricht, denkt man zuerst an die Tempelanlage Angkor Wat. Viele chinesische Kinogänger empfanden den Tempel „Ta Prohm" im Film „Tomb Raider" und die Steinwand im Film „In the Mood for Love" als sehr beeindruckend. Aber sie stellen nur einen kleinen Teil des Landes dar. Im Kambodscha-Pavillon wird das ganze Land den Besuchern aus aller Welt nähergebracht.
Es ist dem Entwicklungsland etwas schwer gefallen, auf dem Shanghaier Expo-Gelände einen eigenen Pavillon bereitzustellen. Der kambodschanische Handelsminister Cham Prasidh ist zuständig für den Pavillon seines Landes, und er beschrieb bei der feierlichen Eröffnung des Pavillons die aufgetretenen Schwierigkeiten so:
„Kambodscha begann im Jahr 2006, sich auf die Expo in Shanghai vorzubereiten. In den vergangenen Jahren haben wir Geld im Finanzetat gespart, um den Pavillon bauen zu können. Dank der Hilfe der chinesischen Seite bei der Unterkunft und der Verpflegung unserer Mitarbeiter sowie dem Transport von Materialien kann der Kambodscha-Pavillon nun endlich auf dem Expo-Gelände stehen."
An der Fassade des Pavillons wurden die bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes wie Angkor Thom, der Bayon-Tempel oder der Palast in Phnom Penh in Farbe aufgemalt. Die Wände zeigen zudem einen kambodschanischen Wald.
Im Pavillon werden Städte, Baustile und Trachten aus unterschiedlichen Zeitepochen gezeigt. Die bekannteste Architektur sind sicher die Steingebäude aus der Angkor-Zeit. Nachgemachte Steine, Steinskulpturen und die an den nachgebildeten Tempelanlagen stehenden tropischen Bäume bilden zusammen ein altes und mysteriöses Reich. Dazwischen sieht man Frauen in Trachten aus der Angkor-Zeit. Phantasie und Realität scheinen sich zu vermischen.
Handelsminister Cham Prasidh sagt, die Besucher können im Pavillon die Kultur Kambodschas bewundern.
„In dem Pavillon kann man die Talente und das Wissen der kambodschanischen Vorfahren, was beispielsweise Architektur betrifft, bewundern. Außerdem bieten wir Kunstdarbietungen, Kultur und Trachtenvorführungen aus verschiedenen Zeitepochen. Wir hoffen, dass man dadurch viel über das Land erfahren kann."
Viele Besucher zeigen großes Interesse an Kambodscha. Diese Auslandschinesin beispielsweise hat mit ihrem 80-jährigen Vater und ihrer Tochter den Kambodscha-Pavillon besucht und ist begeistert:
„Der Pavillon hat uns gefallen. Die Buddha-Statuen, das ausgestellte Porzellan, die Silberwaren sowie das lange Drachenboot haben mich sehr beeindruckt. Das war wirklich toll! Ich möchte nun mehr über die Kultur Kambodschas erfahren. Ich möchte eine Reise nach Kambodscha unternehmen, um die Tempel und Buddha-Statuen selbst zu sehen."
Ihre fünfjährige Tochter zeigt ebenfalls großes Interesse:
„Mir hat der Pavillon sehr gefallen. Ich finde diese Kultur interessant."
Ein Tourist aus Deutschland beschreibt seine Empfindungen so:
„Diese Atmosphäre ist herrlich. Ein Kollege von mir hat einen Urlaub in Kambodscha gemacht. Er sagte, der Sport, der Strand und die Spezialitäten dort seien anziehend gewesen. Deshalb wollen wir innerhalb von zwei oder drei Jahren nach Kambodscha reisen."
Die Vorbereitungen auf die Expo in Shanghai waren für die Verantwortlichen keine einfache Sache. Die seit 2008 andauernde internationale Finanzkrise hat das Land schwer getroffen. Trotzdem blieb der Tourismus in Kambodscha weitestgehend verschont. Handelsminister Cham Prasidh ist zudem optimistisch, dass die Weltausstellung den Tourismus in Kambodscha weiter fördern wird:
„Die Finanzkrise hat die Wirtschaft in Kambodscha beschädigt. Trotzdem erwarten wir in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von etwa 4,5 Prozent. Und die Weltausstellung wird bestimmt den Tourismus fördern. Wir erwarten eine Steigerung der Tourismuszahlen um zwei bis drei Millionen."
Kambodscha präsentiert sich also auf der Expo in Shanghai als ein Entwicklungsland mit großem Charme.
Übersetzt von: Lü Xiqian
Gesprochen von: Lü Xiqian