Saragossa ist die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Aragonien im Nordosten von Spanien. 2008 fand in Saragossa die Weltausstellung unter dem Motto "Wasser und nachhaltige Entwicklung" statt.
Saragossa wurde im Römischen Reich gegründet und verband damals die Iberische Halbinsel mit dem Rest der Welt. In der am Fluss Ebro gelegenen Stadt spielt Wasser eine große Rolle. Auf der Expo 2008 wurde die Bedeutung von Wasser für die Stadt und die ganze Welt präsentiert. Drei Monate lang haben Aussteller aus 104 Nationen sechs Millionen Besucher nach Spanien geholt. Dadurch habe sich in Saragossa viel getan, erzählt die ehemalige Expo-Mitarbeiterin Pilar Barbed:
"Die Expo hat mich sehr beeindruckt. Früher hab ich die Weltausstellung nicht persönlich besucht, bis ich selbst ein Teil davon wurde: eine wichtige Erfahrung in meinem Leben. Dadurch habe ich Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt und meinen Horizont erweitert. Die Expo war für die Entwicklung von Saragossa sehr gut. Die Verkehrssituation hat sich erheblich verbessert, wir haben mehr Straßen, Zug- und Flugverbindungen. Ich finde das sehr wichtig."
Vor der Expo war das politische sowie wirtschaftliche Zentrum von Argagonien nicht besonders bekannt. Wirtschaft und Infrastruktur waren unterentwickelt. Mit Unterstützung der spanischen Regierung wurde das Ufer des Ebro umgestaltet: Am Unterlauf entstand eine Ausstellungszone mit einer Fläche von 25 Hektar und ein Wasserpark mit einer Fläche von 120 Hektar. Die Expo-Vorbereitungen förderten die Entwicklung der Stadt. Man hat aber auch an die Zeit danach gedacht. Nach der Weltausstellung wurde eigens die Organisation Expo Zaragoza Empresarial gegründet, den Zweck erklärt Pressesprecher Ricardo Martin:
"Wir wissen, wie man die Expo-Pavillons auch nach der Ausstellung nutzen kann. Nach drei Monaten sollte nicht alles vorbei sein, wir wollen Nachhaltigkeit. Deswegen haben wir die Frage nach dem Danach bereits bei der Vorbereitung der Expo berücksichtigt. Man hat ein Unternehmen gegründet, das für die Umgestaltung der Pavillons zuständig sein soll."
Die Expo 2008 setzte neben Wasser auf Nachhaltigkeit: Nach der Ausstellung wurden die Pavillons zu Einkaufs-, Fitness- und Vergnügungscentern umgebaut - ganz im Sinne einer dauerhaften Stadtentwicklung. Der ehemalige Argagonien-Pavillon sei bereits verkauft worden und wird gerade umgestaltet, sagt der stellvertretende Bürgermeister von Saragossa, Geronino Blasco:
"Die Expo hat Saragossa einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung beschert. In den drei Jahren Vorbereitungszeit hat sich die Stadt zu der am schnellsten expandierenden Wirtschaftszone in ganz Spanien etabliert. Auch nennenswert ist, dass die Einwohner der Stadt durch die Expo mehr Zuversicht auf ihre Zukunft haben."
Seit 2008 verbindet ein Hochgeschwindigkeitszug Madrid, Saragossa und Barcelona. Damit wurde die Fahrzeit auf knapp zwei Stunden verkürzt. In der Zukunft wird die Strecke noch nach Mailand und Paris erweitert und katapultiert Saragossa damit in die erste Liga der europäischen Logistikzentren. Die Expo habe Saragossa internationale Anerkennung gebracht, sagt Ricardo Martin:
"Die Weltausstellung war für Spanien sehr wichtig. Der wirtschaftliche Profit ist nicht von der Hand zu weisen, wie in anderen Expo-Ländern auch."
Die Expo in Shanghai sei ein international unvergleichliches Großereignis, betont Martin weiter. Sie werde China ungeahnte Entwicklungschancen bringen. Die ganze Welt blickt auf China. Martin freue sich auf einen Besuch der Weltausstellung in Shanghai.
Übersetzt von: Xu Qi
Gesprochen von: Huang Gang