Auf den ersten Blick beeindruckt der Portugal-Pavillon nicht sonderlich. Allerdings ist der 2.000 Quadratmeter große Pavillon ein klares Symbol für die Energieeinsparung und den Umweltschutz. Die Außenwand des Gebäudes sei aus einem Spezialweichholz aus Portugal gebaut worden, erklärt Pavillon-Direktor Jose Fragoso:
"Portugal ist der weltweit größte Lieferant von Weichholz. Weichholz ist ein äußerst umweltfreundliches Material. Es spart viel Energie, dieses Holz für den Bau des Portugal-Pavillons zu verwenden. Auf der Expo verfolgen wir die Idee kohlenstofffreier Emissionen. Alles von Portugal auf der Expo ausgestoßene Kohlendioxid beim Bau oder beim Transport soll später durch Baumanpflanzungen ausgeglichen werden."
Das Motto des Portugal-Pavillon lautet: "Portugal – ein Platz, der sich der Welt öffnet; Portugal, eine Welt der Energien". Einen wichtigen Bestandteil der Ausstellungen bilden die Technologien über neue Energien aus Portugal. Ein Mini-Elektroauto zieht das Interesse vieler Besucher auf sich. Portugal ist derzeit dabei, Elektroautos zu entwickeln. Geplant ist, 1.350 Aufladestationen in 25 Städten bis zum Jahr 2011 zu errichten. Dieses Projekt werde das allererste weltweit sein, das ein ganzes Elektroverkehrsnetz erprobt, so Jose Fragoso:
"Das Innovative des Projektes ist, dass Elektroautos aus dem Netz Strom laden können und gleichzeitig überschüssigen Strom wieder ins Netz zurück einspeisen können. Das Bedienungsverfahren ist sehr einfach. Das Projekt profitiert vom portugiesischen Programm für regenerative Energien, besonders von der Windenergie."
Die Erschließung und Nutzung von neuen Energien ist ein Schwerpunkt der Ausstellungen. Teresa Newberry vom Portugal-Pavillon sagt, fossile Brennstoffe würden in der Zukunft bald verbraucht sein. Die Erschließung neuer Energien sei äußerst notwendig.
Bis 2020 werden 45 Prozent des Energieverbrauchs in Portugal aus erneuerbaren Energien stammen und nicht aus fossilen Brennstoffen. Gerade diese Idee will man durch Präsentationen im Portugal-Pavillon dem Publikum in China vermitteln. Denn China braucht auch dringend Energien, um den Bedarf der 1,3 Milliarden Chinesen zu decken. Die Erdölreserven auf der Erde werden eines Tages völlig erschöpft sein. So möchte man durch die Präsentationen den zahlreichen Besuchern die Anstrengungen Portugals im Bereich der Energieerschließung aufzeigen."
Das Motto des Portugal-Pavillons kommt bei vielen Besuchern gut an. Auch die Präsentationen beeindrucken einen Besucher vor einem großen Bildschirm.
"Ich hab den Eindruck, dass Portugal ein Land ist, das die Entwicklung von Wind-, Solar- und Wasserenergie sehr fördert. Ich bin auch in der Energiebranche. Spanien und Portugal waren Vorreiter in der Solarenergie. Deshalb bin ich in den Portugal-Pavillon gekommen. So kann ich mir ein Bild über die künftige Energieentwicklung und entsprechende Planung in Portugal machen."
Nicht nur Portugal, sondern auch viele Länder einschließlich China setzen auf die Erschließung und Nutzung von neuen Energien. Dabei gilt die Expo in Shanghai auch als ein Modellprojekt für eine "kohlenstoffarme Expo". Man erhofft sich, dass die Expo auch ein Vorbild für das Alltagsleben sein wird.
Gesprochen von: Li Wen
Text von: Lu Yang