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Yamada Tomiyo – die „Expo-Oma" aus Japan
  2010-05-26 08:43:11  cri
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Die Japanerin Yamada Tomiyo ist im Moment in China sehr bekannt. Eigens wegen der Weltausstellung in Shanghai kam sie mit ihrer Familie nach China. Dafür griff sie tief in die Tasche. Alles in allem wird ihr Expo-Besuch stolze 700.000 Yuan RMB kosten. Tief beeindruckt von ihrer Geschichte verpassten ihr die Chinesen den Übernamen „Expo-Oma". Vor kurzem hat die 61-jährige Japanerin zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn Radio China International besucht und über ihr besonderes Verhältnis zur Weltausstellung gesprochen.

Frau Yamada und ihr Mann wurden beide im Jahr 1949 in der landschaftlich reizvollen Präfektur Ishikawa geboren. Später zogen die beiden um in die Präfektur Aichi, wo im Jahr 2005 die Weltausstellung stattfand. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete Frau Yamada zehn Jahre lang im öffentlichen Dienst.

Ihre Leidenschaft für die Expo begann im Jahr 1970 als die Weltausstellung in Osaka stattfand. Nicht weniger als vier Male besuchte Frau Yamada die Ausstellung vor ihrer Haustür:

"Als ich geboren wurde, war Japan ein sehr armes Land. Niemand wusste, wie Japan in der Zukunft aussehen sollte. Die damalige Expo erfüllte uns mit einer Vision und motivierte uns, die japanische Wirtschaft zu entwickeln."

Frau Yamada ist sehr glücklich, dass ihre ganze Familie ihre Leidenschaft für die Weltausstellung teilt. Ihr Mann trat im März dieses Jahres in den Ruhestand, was es ihm erlaubt, seine Frau auf dem Expo-Gelände in Shanghai zu begleiten:

"Wir haben die gleichen Ziele und Interessen. Seit der Expo in Aichi vor fünf Jahren haben wir den Besuch der Weltausstellung in Shanghai geplant. Danach begannen wir Geld zu sparen und Informationen über die Shanghaier Expo zu sammeln."

Das Budget der vierköpfigen Familie Yamada für ihren sechs monatigen Aufenthalt in Shanghai beträgt stolze 700.000 Yuan RMB. Darin inbegriffen sind die Kosten für die Flugtickets, Unterkunft und Verpflegung, Eintrittskarten sowie Souvenirs.

Frau Yamada begann sich im Jahr 2005 mit der Entwicklung der Shanghaier Expo auseinanderzusetzen. Gleich mehrmals reiste sie nach Shanghai, um Fotos über die Veränderungen des Expo-Geländes zu machen. Nicht weniger als 10.000 Fotos kamen auf diese Weise zusammen. Ihrer Meinung nach hat die Bevölkerung Shanghais die Expo von Baubeginn bis zur Eröffnung unterstützt.

Ein chinesisches Sprichwort besagt, „der Laie interessiert sich nur für das Äußere, der Experte aber schätzt den Inhalt". Als Expo-Expertin interessiert sich Frau Yamada vor allem für den „Inhalt" der einzelnen Pavillons. Besonders angetan haben es ihr die Pavillons von China, Japan, Saudi Arabien und Italien. Im Gegensatz zu vielen anderen Besuchern sind für die „Expo-Oma" oberflächliche Attribute wie „luxuriös", „schön" oder „der weltweit größte Bildschirm" nicht ausschlaggebend für das Gefallen oder Nichtgefallen eines Pavillons. Für sie zählen ganz andere Dinge. Im China-Pavillon zum Beispiel gefällt ihr das dynamische Wandbild „Die Flussufer-Szene vom Qingming-Fest" („Qing Ming Shang He Tu"), weil man durch die Betrachtung dieses Bildes sowohl etwas über die Vergangenheit als auch etwas über die Zukunft Chinas erfahren könne. Zudem, so Frau Yamada, reflektiere dieses Bild auch die positive Lebenseinstellung des chinesischen Volkes.

Selbstverständlich hat sie auch den Japan-Pavillon besucht, der die Kultur ihres Landes sowie die langwierigen Beziehungen zwischen Japan und China thematisiert. Die „Expo-Oma" wundert sich überdies auch schon, welches Erbe die Weltausstellung China dem nächsten Gastgeberland Italien hinterlassen wird?

Frau Yamada hat die Expo gleich nach der Eröffnung besucht. Sie vergleicht die Anfangsphase der Weltausstellung mit einem Kind, das sich noch im Wachstum befindet. Es sei noch zu früh, um sich ein endgültiges Urteil über die Expo zu bilden, so die 61-jährige Japanerin.

Die Highlights der diesjährigen Expo sind wissenschaftlich-technischer Natur. Ein zentrales Thema spielt der Umweltschutz. Beim Besuch des Expo-Geländes will Frau Yamada systematisch vorgehen:

"Beim ersten Besuch kann man sich die Architektur der verschiedenen Pavillons anschauen. Beim zweiten Mal kann man dann seinen Lieblingspavillon besichtigen. Beim dritten Besuch kann man die Spezialitäten im Restaurant seines Lieblingspavillons probieren. Ich werde die Expo auch in den kommenden Tagen weiterhin besuchen. Zwar spaziert man immer auf denselben Wegen, trotzdem aber gibt es immer wieder verschiedene Landschaften zu bewundern."

Auch die Söhne von Frau Yamada sind leidenschaftliche Expo-Fans. Ihr ältester Sohn Yamada Kazuhito ist von Beruf Lehrer. Weil er seinen Schülern häufig von der Weltausstellung erzählte, wurde er von ihnen liebevoll „Expo-Lehrer" gerufen. Um der Expo in Shanghai einen ausführlichen Besuch abstatten zu können, kündigte Kazuhito sogar extra seine Stelle:

"Meine Mutter hat mit ihrer Begeisterung für die Expo alle von uns angesteckt. Wir wollten uns das anschauen, was unsere Mutter gesehen hat, um uns danach darüber unterhalten zu können."

Frau Yamada hegt bereits jetzt Pläne für die Zeit nach ihrer Rückkehr. Unter anderem könnte sie sich vorstellen, ein Buch zu schreiben, damit auch ihr Enkel einst von dieser Expo erfährt. Den gewaltigen Aufwand für die Weltausstellung in Shanghai hält die „Expo-Oma" für gerechtfertigt:

"Viele haben sich gefragt, ob es sich überhaupt lohnt, in einem so kurzen Zeitraum mit soviel Aufwand so viele Projekte zu bauen? Ich bin überzeugt, dass man nach der Expo wissen wird, wie man auf kleinstem Raum besser zusammenleben kann. China hat uns ein wertvolles Erbe hinterlassen. Ich bin stolz auf die diesjährige Expo."

Übersetzt von Li Qian

Gesprochen von Huang Gang

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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