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Die weltweit erste Weltausstellung in Großbritannien
  2010-05-18 10:00:23  cri
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Das britische Victoria and Albert Museum

Das britische Victoria and Albert Museum liegt an der Cromwell Road in West-Kensington, London. Die weltgrößte Sammlung von Kunstgewerbe- und Designartikeln befindet sich in den Gemäuern des ehrwürdigen Gebäudes. Das 1852 gegründete Museum beherbergt auch viele Exponate der ersten Expo aller Zeiten.

Die so genannte Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations wurde auf Anregung Prinz Alberts 1851 im Londoner Hyde Park veranstaltet. Die Great Exhibition wird als die weltweit erste Weltausstellung angesehen. Es wird allgemein angenommen, dass Großbritannien damit seine Überlegenheit zeigen wollte. Aber der Leiter des Victoria and Albert Museums, Mark Jones meint, Großbritannien wollte durch die Weltausstellung vor allem von anderen Ländern lernen.

„Damals glaubte man, wenn Großbritannien seine führende Position im Export von Industrieprodukten aufrechterhalten wollte, müsse man von anderen europäischen Ländern lernen, besonders von Frankreich. Man wollte etwa fortschrittliche Designs von Frankreich, Indien, China, Japan und islamischen Ländern erlernen."

Der Leiter des Victoria and Albert Museums, Mark Jones

Auf der ersten Weltausstellung wurden über 13.000 Exponate aus aller Welt vorgestellt. Da gab es etwa eine Dampfmaschine, ein Dampfschiff, einen Kran und sogar ein Erntegerät aus den USA zu sehen. Allerdings gab es damals keine Räumlichkeiten für chinesische Exponate. Denn zu dieser Zeit waren die chinesisch-britischen Beziehungen in einer problematischen Phase. Kein Wunder also, dass es auf der Weltausstellung nur wenige chinesische Exponate gegeben habe, sagt die Vizeleiterin der asiatischen Abteilung des Victoria and Albert Museums, Anna Jackson.

„Die zuständige Kommission für die Great Exhibition lud die damalige Regierung der Qing-Dynastie brieflich ein. Aber damals entwickelten sich die bilateralen Beziehungen schwierig. Die erste Weltausstellung fand kurz nach dem Ersten Opium-Krieg zwischen dem chinesischen Kaiserreich der Qing-Dynastie und Großbritannien statt. Deshalb entsandte die Regierung der Qing-Dynastie keine offizielle Delegation. Aber die zuständige Kommission hoffte auf chinesische Exponate. Deshalb beauftragten sie einen Londoner Händler namens William Hewitt, chinesische Ausstellungsstücke zusammenzusuchen. Außerdem half der britische Beamte Radford Aucock einigen chinesischen Händlern beim Transport ihrer Exponate nach London. So kam es, dass es auf der ersten Expo Ausstellungsstände für chinesische Exponate gab. Dies bezeugen noch Abbildungen von damals."

Damals dauerte die Weltausstellung vom 1. Mai bis zum 15. Oktober 1851. In den knapp fünf Monaten kamen über sechs Millionen Besucher. Das waren damals knapp ein Drittel aller Bewohner Großbritanniens. Mark Jones sagt, die Weltausstellung habe eine wichtige Rolle für die gesellschaftliche Entwicklung des Landes gespielt.

„Die erste Weltausstellung hat geholfen, ein Nationalgefühl der Völker zu fördern. Im Jahr 1851 nahmen viele Briten an der Weltausstellung teil. Dies war sehr wichtig für die Gestaltung eines Nationalgefühls."

Damals machte die erste Weltausstellung einen wirtschaftlichen Gewinn von rund 186.000 britischen Pfund. Das Geld floss in die Gründung wissenschaftlicher und kultureller Zentren südlich des Londoner Hyde Parks. Als Folge entstanden das Victoria and Albert Museum, das Science Museum und das Natural History Museum. Außerdem wurde das Geld zur Errichtung eines Fonds zur Entwicklungsförderung von Wissenschaft und Kunst verwendet. Jones sagte, der Erfolg der ersten Weltausstellung habe andere Länder angestoßen, ähnliche Ausstellungen zu organisieren. Bis dato haben Großbritannien, Frankreich, die USA und andere entwickelte Länder insgesamt 40 Expos ausgerichtet.

Jones sagt, mit der Zeit hätten sich Form und Inhalt der Weltausstellung verändert, doch ihre aufklärende Bedeutung bleibe unverändert.

„Die Exponate auf der ersten Weltausstellung waren vor allem praxisorientiert mit dem Blick auf neue Herstellungsmethoden und Designs. Auf den Weltausstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts achtet man dagegen sehr auf den Unterhaltungswert für die Besucher. Die erste Weltausstellung bestand nur aus einer Halle. Aber heute haben viele Länder ihre eigenen Pavillons. Auch wenn heutige Weltausstellungen immer größer werden, liegen ihre Hauptanliegen weiterhin darin, dass man voneinander lernt."

Jones ist auch der Designberater des britischen Pavillons auf der Shanghaier Expo und hat China mehrmals besucht. Er meint, die Shanghaier Weltausstellung werde bestimmt ein großer Erfolg.

„Ich meine, die Shanghaier Expo wird die größte Weltausstellung in der Geschichte, auch hinsichtlich der Teilnehmer- und Besucherzahl. Diese Expo wird den Besuchern tolle Erlebnisse und Erinnerungen bieten. Die Shanghaier Expo wird ein großer Erfolg."

Verfasst von: Tu Yun, Zhang Zhe

Übersetzt von: Lü Xiqian

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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