Die Stadt Bremen ist in China bekannt durch das Märchen der Brüder Grimm „die Bremer Stadtmusikanten". In diesem Jahr bringt die „Märchenstadt" ihr Car-Sharing-Modell zur Weltausstellung nach Shanghai. Denn die Stadt will ihre positiven Erfahrungen bei der Lösung von Verkehrsproblemen teilen.
Bremen liegt im Nordwesten Deutschlands. Sie ist die zehntgrößte Stadt in puncto Einwohnern und die zweitgrößte Hafenstadt Deutschlands. Wenn man durch Bremen läuft, kann man viele alte und berühmte Bauten und Skulpturen bewundern. Doch Bremer Stadtsenator Dr. Reinhard Loske kennt noch andere attraktive Aspekte der Stadt.
„Bremen hat viele Besonderheiten. Bremen ist die Stadt der Stadtmusikanten. Das ist ein Symbol, das weltweit bekannt ist. Bremen ist eine Stadt mit gutem Fußball, Werder Bremen. Bremen ist eine grüne Stadt mit sehr, sehr vielen Grünflächen. Bremen ist eine Handelsstadt. Hier wird sehr viel Welthandel betrieben. Bremen ist auch eine Bürgerstadt, wo die Menschen sich einbringen, viel mitmachen. So, das ist das Besondere an Bremen. Und das Thema, mit dem wir auf der Expo in Shanghai präsent sind, ist Car-Sharing, aber auch in Kombination mit Elektromobilität und erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind, Wasser, um zu zeigen, dass die Stadt der Zukunft, „die Urbanfuture", eben sehr stark mit neuen technischen Innovationen, aber noch mit sozialen Innovationen entwickelt werden kann."
Reinhard Loske ist in Bremen zuständig für die Bereiche Umwelt, Bau, Verkehr und Europa. Das von ihm erwähnte Thema Car-Sharing, wurde vom Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen ausgewählt. Es wird als eines der drei Besten Verkehrsmodelle in dem so genannten „Urban Best Practice Area" auf der Shanghaier Expo präsentiert.
Car-Sharing wurde schon im Jahr 1990 zu einem Begriff. Dieses Modell konnte sich in Bremen bereits 20 Jahre lang entwickeln. Reinhard Loske erklärt das Car-Sharing-Prinzip wie folgt.
„Für ein Glas Milch gleich eine Kuh kaufen, Fragezeichen. Das soll natürlich darauf hinweisen, dass man für Mobilität nicht unbedingt ein Auto besitzen muss, oder für Mathelernen gleich eine ganze Schule kaufen. Das ist auch ein sehr schöner Slogan."
Car-Sharing ist eine günstige Art der Autovermietung. Die Fahrzeuge einer Car-sharing-Organisation sind meist über fest angemietete Parkplätze einer Stadt verteilt. Per Internet oder durch einen Anruf kann man dann ein Auto reservieren und es dann auf einem der Parkplätze abholen. Die Mietkosten sind von den Zeiten und der Länge der Fahrstrecke abhängig. Auf diese Weise wird das Verkehrsaufkommen in den Städten gesenkt und die Zahl der Privatautos reduziert. Auch werden so Parkplätze eingespart. Für Reinhard Loske gehört das Car-Sharing Modell seiner Stadt auf die Shanghaier Expo.
„Also, Car-Sharing passt ideal zum Thema „Better City, Better Life", weil alle großen Städte der Welt, besonders die asiatischen Städte, gewaltige Probleme haben, mit dem Verkehr. Weil wenn die Städte verstopft sind mit Autos, das ist ein riesiges Problem für die städtische Luftqualität, für die Gesundheit der Bevölkerung, aber auch für die Mobilität. Wenn alle stehen, dann geht nichts voran. Und insofern ist Car-Sharing eine sehr interessante Innovation, dass, Mobilität kann man haben, ohne ein Auto besitzen zu müssen. Das ist neu und gut für den Klimaschutz, aber auch gut für die Stadtentwicklung und für die Mobilität. Man muss nicht ein Auto besitzen. Je nachdem was man braucht, ob man ein kleines Auto braucht, oder ob man einen Mittelklassewagen braucht, sogar großen Transportwagen, das geht. Und insofern ist das wirklich ein sehr attraktives Konzept für andere Städte in der Welt."
Durch das Motto „Better City, Better Life" will die Shanghaier Expo die Ideen nachhaltiger Entwicklung hervorheben. Reinhard Loske ist fest davon überzeugt, dass Bremen auf der Shanghaier Expo die Welt überraschen kann.
„Ich wünsche mir, dass die Expo in Shanghai Antworten gibt auf die Fragen, wie sich die Menschheit besser entwickeln kann, ökologische nachhaltige und insgesamt wie wir die Probleme der großen Städte lösen können. "
Übersetzt von: Lü Xiqian
Gesprochen von: Lü Xiqian