Im Vorfeld der Shanghaier Expo 2010 haben sich auch die Mitwirkenden im Kulturbereich in Shanghai aktiv engagiert, um kulturelle Attraktionen der Metropole im Rahmen der Weltausstellung zu präsentieren.

Das Ballett „Marco Polo - Die letzte Mission", eine gemeinsame Produktion des Shanghaier Balletts und des namhaften französischen Modeschöpfers Pierre Cardin, wird am Frankreich-Tag der Expo auf die Shanghaier Bühne gebracht. Wie Xin Lili, Generalinspektorin des Shanghaier Balletts, weiß, haben alle Tänzer und Mitarbeiter seit Anfang des Jahres intensiv geprobt und gearbeitet:

„Alle Hauptdarsteller haben bei den Proben Verletzungen erlitten. Sämtliche Mitarbeiter, ob Bühnendesigner, Büroangestellte oder Vertriebspersonal, haben regelmäßig Überstunden gemacht."

Auch im Shanghaier Marionettentheater herrscht viel Betrieb. Während der Expo soll das Marionettenstück „Pilgerfahrt nach Westen" und das Schattenspiel „Die drei Reiche" 400 Mal aufgeführt werden. He Xiaoxing, Leiter des Shanghaier Marionettenensembles, sagt, die beiden Stücke seien eine Revolution und modernisierten das traditionelle chinesische Marionettentheater beziehungsweise das Schattenspiel. Dabei habe man die international fortschrittlichsten Ideen und Techniken des Marionettentheaters übernommen. Sowohl der Zeitdruck als auch die Arbeitsmenge seien beispiellos groß, so He Xiaoxing:

„Der Arbeitsumfang ist groß. Das Schattenspiel „Die drei Reiche" besteht aus über 130 Figuren, die eine nach dem anderen gemalt und angefertigt werden müssen. Der Anfertigung der Figuren folgen dann die Montage, die Probe und so weiter. Die Aufgaben sind für uns eine große Herausforderung."

Das Shanghaier Theaterzentrum wird in Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern vier Produktionen auf die Bühne bringen. Das Musical „Affaire, Affaire", eine Koproduktion mit dem finnischen Theaterensemble Svenska, wird am Tag der Eröffnung des Finnland-Pavillons am 27. Mai aufgeführt.

Während der „Shanghaier Woche" vom 8. bis 12. Oktober werden das Shanghaier Theaterzentrum und die Shanghaier Halle für Volkskunst täglich eine einstündige Zug-Spielerei organisieren.

Wie Yu Rongjun, stellvertretender Direktor des Shanghaier Theaterzentrums, mitteilt, wolle man durch dieses Milieutheater das traditionelle Modell eines Festzuges ersetzen. So sollen sich die Zuschauer „wie im echten Leben" fühlen und den Charme des Theaters wahrnehmen können:

„Wir werden durch Installationen, viel mehr aber durch Körpersprache der Darsteller, Tänze und folkloristische Elemente, das Leben in Shanghai widerspiegeln."

In Zusammenarbeit mit dem Shanghaier Akrobatikensemble werden dänische Künstler Shakespeares Drama „Der Sturm" adaptieren, in dem Akrobatik, Pantomime und Orchester kombiniert werden. Das Multimediadrama wird nach dessen Uraufführung auf der Shanghaier Expo drei Monate lang in Dänemark gezeigt. Wie Yu Rongjun erklärt, gibt es auch ein Kooperationsprojekt mit britischen Kollegen, das kurz vor dem Abschluß steht:

„Im Februar haben wir mit dem britischen National Youth Theatre ein Expo-Projekt besprochen. Wir wollten zusammen mit den britischen Kollegen Shakespeares Drama „Romeo und Julia" auf chinesische Bühnen bringen. Die gemeinsame Produktion soll anschließend während der Olympischen Spiele in London aufgeführt werden. Damit wollen wir die beiden wichtigen Veranstaltungen miteinander verbinden."

Für andere Kunstensembles, Institutionen und Kunstschaffende in Shanghai ist die „Shanghaier Woche" eine gute Möglichkeit, sich zu präsentieren. Mehrere Kunstensembles haben die Aufgabe übernommen, auf der Eröffnungszeremonie der Expo, an den verschieden „Tag der Nationen" und auf den zahlreichen Expo-Festen aufzutreten.

Verfasst von: Lin Lu

Übersetzt von: Xiao Lan

Gesprochen von: Qiu Jing