Jiang Jufang sehnt sich sehr nach ihrem alten Haus. Es war über 100 Jahre alt.
"Das Haus, in dem ich vorher gewohnt habe, wurde von meinen Vorfahren im traditionell chinesischen Baustil errichtet. Der Umzug fiel mir wirklich schwer. Zur Erinnerung habe ich einen Dachziegel mitgenommen."
Das alte Haus von Jiang Jufang stand im Gebiet Bailianjing, in dem sich im 17. Jahrhundert viele Einwanderer niedergelassen haben. Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts waren die meisten Gebäude baufällig. Nach der Erinnerung von Jiang Jufang und deren Nachbarn führten nur sehr schmale und schlammige Straßen durch das Viertel. Familien mit vier oder fünf Mitgliedern teilten sich zumeist eine kleine Wohnung ohne eine eigene Küche oder Toilette. Nachdem klar wurde, dass China die Expo 2010 ausrichten wird, begannen die Einwohner in den alten Wohnvierteln in Pudong umzuziehen. Das neue Leben bedeute vor allem mehr Komfort, sagt Jiang Jufang:
"Mein altes Haus war schon schäbig. Im Sanlin-Expo-Wohnviertel sind alle Wohnungen neu. In der Umgebung gibt es viele Grünanlagen und wenig Verkehr."
Das Motto der Expo lautet „Better City, Better Life!" – Für die Bewohner von Sanlin ist das heute Realität. Laut Hong Hao, dem Direktor der Shanghaier Expo-Behörde, war das neue Wohngebiet ein Etappenziel.
"Damals lebten in den alten Wohnvierteln 18.000 Menschen. In der Nähe gab es viele Fabriken. Die Lebensbedingungen waren sehr schlimm. Weil die Expo unter dem Motto „Better City, Better Life!" steht, planten wir für die Einwohner ein neues und besseres Wohngebiet – doppelt so groß wie das alte. Nun haben wir das Ziel umgesetzt."
Auch auf der dritten Jahrestagung des 11. NVK und des 11. Landeskomitees der PKKCV wurde die Shanghaier Expo heiß diskutiert: Wie kann man durch die Expo das Leben der Bevölkerung verbessern? Dazu hat die Shanghaier Delegation sechs NVK-Abgeordnete zu einer Online-Diskussion eingeladen. Innerhalb von zwei Stunden wurden von Internetnutzern mehr als 500 Fragen ins Netz gestellt. Liu Yungeng, Leiter der Shanghaier Delegation, gibt Antwort:
"Wir haben uns um die Austragung der Weltausstellung bemüht, damit die Bürger unserer Stadt von moderner Wissenschaft profitieren und ein besseres Leben führen können. Dazu hat man in der Vergangenheit schon das Verkehrsnetz in Shanghai ausgebaut. Außerdem sind einige alte Wohngebiete umgebaut worden. Alte Stromkabel und verrostete Rohre wurden gewechselt, und die Straßen erneuert. Die Einwohner haben jetzt schon einen Nutzen aus der Expo ziehen können."
Jiang Jufang und ihre Nachbarn haben sich ganz und gar der Expo verschrieben. Sie veranstalten im Sanlin-Wohnviertel Countdown-Partys und Englisch-Kurse. Auf der Expo selbst werden sie als Freiwillige arbeiten. Alle hoffen, dass die Weltausstellung in China ein voller Erfolg wird.
Gesprochen von: Zhu Liwen
Übersetzt von: Li Qian
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