Beginnen wir mit einem kurzen Beitrag über die bevorstehende Weltausstellung in Shanghai. In der vergangenen Sendung haben wir Sie über die Vorbereitungen der Reiseagenturen und Hotels in Shanghai sowie über den erwarteten Besucheranstrom informiert. Heute beschäftigen wir uns mit Künstlern und der Kunstszene in Shanghai. Welche Künste und Vorführungen sie den Gästen aus aller Welt während der Weltausstellung bieten wollen, darüber informiere ich Sie in den folgenden Minuten. Bleiben Sie also dran!
Die verschiedenen Kulturorganisationen in Shanghai beschäftigen sich seit geraumer Zeit intensiv damit, Aufführungen zu kreieren und diese einzustudieren. Die Künstler wollen natürlich auf der Expo auch die Schönheiten der Shanghaier Kultur präsentieren. So wird beispielsweise das zusammen mit dem Modeschöpfer Pierre Cardin inszenierte Ballett „Marco Polo - Die letzte Mission" während der Weltausstellung aufgeführt.
Im Trainingsraum tanzen die Solisten Sun Shenyi und Fan Xiaofeng einen Pas de Deux ein. Die beiden Tänzer studieren seit Januar die Choreographie des Ballettanzes ein. So wie sie haben auch die anderen Mitglieder des Balletts auf die Feiertage verzichtet und durchgehend geprobt. Die Trainingsintensität hat allerdings dazu geführt, dass einige Tänzer an ihre gesundheitliche Leistungsgrenze gehen mussten. Doch die ganze Truppe will den Zuschauern perfekte Aufführungen bieten, und dafür nehmen sie die Strapazen gerne in Kauf. Der künstlerische Leiter des Shanghaier Balletts, Xin Lili, sagt dazu:
"Unsere Solisten leiden alle an kleineren Verletzungen und Wunden. Aber neben den Tänzern machen auch die anderen Mitarbeiter unseres Balletts in den letzten Monaten Überstunden."
Aber nicht nur Ballett wird während der Expo aufgeführt, weitere Höhepunkte sind das Puppenspiel „Die Reise nach Westen" und das Schattenspiel „Die Geschichte der Drei Reiche". Das Shanghaier Puppentheater plant allein auf dem Expo-Gelände 400 Vorführungen. Der Leiter des Theaters, He Xiaoxing, ist noch damit beschäftigt, die passende Musik für die Stücke auszusuchen. Obwohl in beiden Aufführungen auch viel moderne Technik im Einsatz sei, müsse man trotzdem neue Ideen entwickeln und auf alte Bestände zurückgreifen, sagt er zu den Herausforderungen. Das traditionelle chinesische Puppen- und Schattenspiel will so in neuer Form erschaffen.
Als Besonderheit ist in beiden Stücken „Haibao", das Maskottchen der Expo, in die Handlung eingebunden. Die Zuschauer sollen mit dessen Hilfe Figuren der traditionellen chinesischen Geschichte kennenlernen, etwa Sun Wukong und Zhu Geliang, und mehr über den Mut und die Weisheit der Mythen erfahren. Theaterleiter He Xiaoxing gibt noch Einsicht in den Zeitplan:
"Wir bereiten uns auf den Bühnentext, die Musik und die Handlung vor. Bis Ende des Monats wollen wir die Stücke eingeübt haben."
Das Schatten- und das Puppenspiel soll jeweils am 25. April zum ersten Mal aufgeführt werden, wobei für jedes Stück über Hundert Figuren hergestellt werden. In dem kurzen Zeitraum, der für die Vorbereitung verbleibe, sei dies eine große Herausforderung, so He Xiaoxing .
"Das Arbeitspensum ist riesig. Allein für das Schattenspiel „Die Geschichte der Drei Reiche" müssen rund 130 Figuren kreiert werden. Und in etwa einem Monat muss die Herstellung aller Figuren abgeschlossen sein!"
Das Shanghaier Theaterzentrum will wiederum während der Expo ein Programm zusammen mit in- und ausländischen Kulturorganisationen vorstellen. So wird beispielsweise am 27. Mai in Zusammenarbeit mit einem finnischen Theater das Musical „Skandal" aufgeführt. Von 8. bis 12. Oktober soll zudem täglich in einer einstündigen Aufführung typische Kultur aus Shanghai vorstellen. Der Direktor des Shanghaier Theaterzentrums, Yu Rongjun, weiß mehr dazu:
"Wir setzen einige klassische Dinge in der Aufführung um. Damit soll das Alltagsleben in Shanghai und die Kultur Shanghais besser verdeutlicht werden."
Daneben arbeitet das Shanghaier Theaterzentrum auch mit dänischen Künstlern zusammen. Das klassische Theaterstück „Der Sturm" von William Shakespeare wird dabei neu inszeniert und soll nach der Uraufführung auf der Expo noch drei Monate in Dänemark aufgeführt werden.
21 weitere Kulturorganisationen aus Shanghai beteiligen sich darüber hinaus ebenfalls am Kulturprogramm der Weltausstellung, darunter die Yue-Oper, die Shanghai-Oper und verschiedene Jugendorganisationen. Allen ist gemeinsam, dass sie die Weltausstellung nutzen wollen, um ihr Können zu zeigen und mehr über die Kunstszene in China zu informieren.
Übersetzt von: Li Qian
Gesprochen von: Zhu Liwen