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Das Museum für chinesische Schriftzeichen in Anyang
  2010-03-11 13:30:50  cri
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Ende 2009 wurde in Anyang in der Provinz Henan das erste Museum für chinesische Schriftzeichen in China eröffnet. Anyang ist landesweit bekannt für die dort ausgegrabenen Orakelknochen, die mehr als 3.000 Jahre alt sind.

Zhang Jing, die in einem Anyanger Krankenhaus arbeitet, hat vor kurzem das Museum für chinesische Schriftzeichen besichtigt:

"Bevor ich in dem Museum war, habe ich die Schriftzeichen nur "genutzt". Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie diese Schriftzeichen entstanden sind. Bei der Besichtigung habe ich mich anhand der Erläuterungen und der verschiedenen Exponate über die Entwicklungsgeschichte der Schriftzeichen informiert. Das war schon etwas Besonderes für mich!"

In dem Museum gibt es fünf Ausstellungsräume. Die Exponate widmen sich den Themen "Schriftzeichen aus aller Welt", "Orakelknocheninschrift", "Entwicklungsgeschichte chinesischer Schriftzeichen", "Geschichte der chinesischen Kalligraphie" und "Schriftzeichen der nationalen Minderheiten" und gliedern sich in 15 Kategorien. Durch moderne Ton- und Lichttechniken oder andere elektronische Mittel bekommen die Besucher einen Überblick über die lange Geschichte der chinesischen Schriftzeichen vermittelt. Gleichzeitig soll auch der besondere Charme der chinesischen Kultur weitergegeben werden. Hu Yan, Mitarbeiterin des Museums, hebt besonders die wissensvermittelnde Funktion des Museums hervor:

 "Eine wichtige Funktion des Museums ist die Vermittlung von Wissen. Die interaktive Zone in der zweiten Etage ist besonders beliebt bei Schülern. Dort können sie mit verschiedenen Gegenständen schreiben, zum Beispiel mit einem Füller oder auch mit einem Stichel. Dadurch lernen die Schüler den Charme der chinesischen Schriftzeichen kennen und können den Zusammenhang zwischen Lehrbüchern und Kulturgütern besser nachvollziehen."

Schon kurz nach der Eröffnung ist das Museum für chinesische Schriftzeichen eine neue Touristenattraktion von Anyang geworden. Etwa 4.000 Interessierte besuchen täglich das Museum. Zhang Jing zeigt sich dabei besonders beeindruckt von der neuen Sehenswürdigkeit in ihrer Heimatstadt:

 "Schon von außen betrachtet ist das Museum ziemlich eindrucksvoll. Es ist immerhin das erste Museum auf Staatsebene in Anyang. Sowohl die architektonische Planung als auch die Sicherheitsvorkehrungen sind perfekt. Auch die große Anzahl an Exponaten und die detaillierten Erläuterungen der Museumsführer haben mich sehr beeindruckt. Es ist für Besucher nicht einfach, eine Eintrittskarte zu erhalten: der Eintritt in ein Museum auf Staatsebene ist frei, die Erwartungen der Besucher sind ziemlich hoch, und so müssen die Karten im Voraus bestellt werden. Vor dem Museum wartet daher jeden Tag eine lange Besucherschlange geduldig auf Einlass. Ich habe also den Eindruck, dass das öffentliche Interesse an einem solchen Museum groß ist. Die Menschen haben die Gelegenheit, sich über die Geschichte der chinesischen Schriftzeichen und über die Inschrift in den Orakelknochen zu informieren."

Dabei ist derzeit nur der Bau des ersten Teils des Museums abgeschlossen, welcher der Sammlung und Ausstellung von Gegenständen dient. Der zweite Teil dient später hauptsächlich dem akademischen Austausch und wissenschaftlichen Forschungen. Ziel ist es, eine multifunktionale Einrichtung für Denkmalschutz, Ausstellungen und wissenschaftlichen Forschungen zu schaffen. Diese Aufgabe liegt in den Händen von mehreren Experten.

Der 104 Jahre alte Sprachwissenschaftler Zhou Youguang ist Mitglied des Expertenteams des Museums für chinesische Schriftzeichen. Er zeigt sich sehr erfreut über die Schaffung einer solchen Einrichtung und vertritt die Ansicht, dass die Gründung dieses weltweit einzigartigen Museums für Schriftzeichen von großer Bedeutung für den neuen Aufschwung der chinesischen Kultur ist:

"Die Gründung des Museums für chinesische Schriftzeichen in Anyang ist eine erfreuliche Sache. Alle beteiligten Seiten, seien es Volkskundler, Akademiker oder die Politik, haben dabei erfolgreich mitgewirkt. Was den Bereich Kultur angeht, so muss man zwei Faktoren berücksichtigen. Einerseits wollen wir die traditionelle chinesische Kultur fortführen, andererseits müssen wir von der fortgeschrittenen Kultur anderer Nationen lernen. Beides ist extrem wichtig. Der neue Aufschwung der traditionellen chinesischen Kultur bedeutet aber nicht, dass die moderne Kultur durch die altertümliche ersetzt werden soll. Die traditionelle Kultur soll vielmehr eine ergänzende Rolle spielen. An diesem Prinzip müssen wir unbedingt festhalten."

Verfasst von: Lu Yang

Übersetzt von: Xiao Lan

Gesprochen von: Chen Yan

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Weitere Fotos:

Erstes Schriftzeichen-Museum in Henan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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