Was die chinesische Metropole Shanghai betrifft, so sollte man auf keinen Fall einen Besuch der verschiedenen Pavillons der teilnehmenden Staaten und Organisationen auf dem Expo-Gelände verpassen. Neben den zahlreichen Pavillons locken natürlich auch die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir machen einen Rundgang durch die bezaubernde Metropole Shanghai!
Die erste Station, die ich Ihnen gerne empfehlen möchte, ist der bekannte "Bund". Der Bund befindet sich am Westufer des Huangpu-Flusses, der die Stadt durchfließt und in zwei Hälften teilt. Auf der etwa 1,5 Kilometer langen Uferpromenade konzentrieren sich mehr als 50 Gebäude unterschiedlichster Architekturstile, etwa Gotik, Romantik oder Barock. Ich liebe beispielsweise einen Besuch dort am frühen Abend. Der Huangpu schimmert dann besonders romantisch im Abendrot. Genau gegenüber auf der anderen Flußseite befindet sich der Rundfunk- und Fernsehrturm, die "Perle des Orients", mit einer Höhe von 468 Metern. Der Fernsehturm ist der höchste in Asien und der dritthöchste der Welt. Am Abend sind der Fernsehturm und das höchste Gebäude der Stadt, der "Jinmao-Tower", hell beleuchtet und glitzern in den Nachthimmel. Der geschichtsträchtige Bund erstrahlt zu dieser Tageszeit ebenfalls in einem bunten Lichtermeer.
Für viele Menschen ist Shanghai ein wahres Einkaufsparadies. Es lohnt sich daher sicher auch ein Bummel auf der berühmtesten Vergnügungs- und Einkaufsstraße Chinas, der Nanjing-Straße. Diese Straße wirkt regelrecht wie ein Magnet auf Shoppingfans aus aller Welt. Auf der Nanjing-Straße finden sich namhafte Kaufhäuser und traditionelle Läden dicht nebeneinander, das Einkaufsvergnügen kann also vollends ausgelebt werden. Im Vergleich zur Nanjing-Straße ist die Huaihai-Einkaufsstraße wesentlich stilvoller und noch modischer. Die Läden dort entsprechen daher eher dem Geschmack der Jugendlichen. Außerdem finden sich dort viele Bäckereien und Cafés, in denen man sich nach einem anstrengenden Einkaufsvergnügen etwas ausruhen kann. Auch finden sich auf der Huaihai-Straße noch zahlreiche interessante Statuen, mit denen man sich fotografieren lassen kann.
Eine weitere Sehenswürdigkeit hat in den vergangenen Jahren mehr und mehr an Popularität gewonnen: Xintiandi. Es handelt sich dabei um ein Bar- und Ausgehviertel. Die Gebäude hier erhalten den traditionellen Baustil im alten Shanghai, die durch ein Tor mit einem säulenartigen Türrahmen aus Stein und hölzernen Türen zu betreten sind. In Xintiandi herrscht eine Atmosphäre wie im alten Shanghai. Bars, Cafés und Clubs vermitteln das Gefühl, in einem anderen Land zu sein. Traditionelle Shanghaier Kultur und westliche Kultur finden dort auf harmonische Weise zueinander.
Obwohl Shanghai eine moderne Metropole ist, gibt es dort auch viele historische Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Ein Beispiel hierfür ist der klassische Yuyuan-Garten, der sich im Herzen der Altstadt befindet. Früher war der Yuyuan-Garten eine private Wohnanlage, der Bau liegt etwa 450 Jahre zurück. Im Garten sind zahlreiche kostbare Kulturgegenstände ausgestellt, darunter auch alte Bücher, Bilder, Kalligraphien, Möbel und Porzellan.
In der Nähe des Yuyuan-Gartens liegt der alte Tempel Chenghuangmiao, der dem Schutzgott der Stadt gewidmet ist. Es heißt, wer dem Tempel nicht einen Besuch abgestattet habe, sei nicht wirklich in Shanghai gewesen. Der alte Chenghuangmiao-Tempel spielt also eine große Rolle in Shanghai, und ein Aufenthalt dort begeistert sicher allein schon durch den vorherrschenden Architekturstil. Außerdem kann man dort auch viele Shanghaier Spezialitäten probieren, zum Beispiel "Zongzi", in Bambus- oder Schilfblätter eingewickeltes Klebreisklößchen mit Fleischfüllung, Frühlingsrollen oder "Guantang-Baozi", also gedämpfte, gefüllte Teigtaschen mit Brühe.
Die letzte Station unseres heutigen Ausflugs sind die Longtangs, die alten Stadtgassen in Shanghai. Wenn man die Hutongs als typisch für Beijing betrachtet, so sind die Longtangs ein Wahrzeichen von Shanghai. In der Shanghaier Altstadt gibt es viele dieser Gassen, ob lang oder kurz, breit oder schmal. Und all diese Longtangs verfügen über spezielle Geschichten, die sich in dem Shanghai der vergangenen Jahrzehnte abgespielt haben. Als besonderer Tip empfiehlt sich das Wohnviertel beim Jing'an-Tempel, wo nicht weniger als 70 "Expo-Gastfamilien" wohnen. Dort kann man also sowohl die typischen Shanghaier Longtangs besichtigen als auch die Einwohner kennenlernen.