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China und Österreich arbeiten wirtschaftlich eng zusammen
  2010-02-03 17:03:06  CRI
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Geschätzte Hörerinnen und Hörer! Vor kurzem ging in Beijing das chinesisch-österreichische Wirtschaftsforum über die Bühne. Aus gutem Grund: Die Volksrepublik ist Österreichs wichtigster Handelspartner in Asien. Stärke und Zusammensetzung der österreichischen Wirtschaftsdelegation mit mehr als 120 Mitgliedern signalisieren das große Interesse am Zukunftsmarkt China. Das Forum fand im Rahmen des fünftägigen Staatsbesuchs von Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer in China statt. Richard Schenz, Vizepräsident der österreichischen Wirtschaftskammer, erklärt die Bedeutung dieses Treffens für Österreich:

"Die Bedeutung ist diesmal eine doppelte: Erstens macht der Bundespräsident einen Staatsbesuch, was immer ein besonderes Zeichen ist. Im Rahmen dessen wollten wir uns nicht nur als Kultur- und Tourismusland präsentieren, sondern auch als Industrieland mit Hightech Industrie."

Weiters verbindet Österreich und China eine seit Jahrzehnten andauernde und gewachsene Wirtschaftsbeziehung. Diese wurde während des Forums entsprechend gewürdigt.  

"Wir haben bereits 1964 eine Außenhandelsstelle in Peking eröffnet, also lange vor der ersten Botschaft. Da stimmt es, was der Präsident der österreichischen Wirtschaftskammer, Christoph Leitl immer wieder betont: 'Politics follows economy'. Darüber hinaus gibt es noch weitere Gründe zu feiern: China ist das einzige Land unter den größten 25 Exportländern, in denen der Export Österreichs nach China während der aktuellen Finanzkrise sogar gewachsen ist."

Bundespräsident Heinz Fischer hat im Rahmen seines Besuchs in China auch eine kleine Eröffnungszeremonie am Österreich-Pavillon auf der EXPO in Shanghai vorgenommen. Die Erwartungen an die Weltausstellung sind hoch: Ziel ist es, durch eine Erweiterung des Österreichbildes in China eine Vertiefung der Beziehungen auf wirtschaftlicher, touristischer, wissenschaftlicher und kultureller Ebene zu erreichen. Karl Hartleb, stellvertretender Abteilungsleiter der Wirtschaftskammer Österreich erklärt:

"Das ist ein recht traditioneller Auftritt, bei dem wir versuchen, Österreich mit all seinen Schönheiten während der vier Jahreszeiten zu zeigen, vom Berg bis zur Stadt. Das Thema der EXPO ist ja 'A better city - a better life'. Da möchten wir österreichische Lebensqualität vorstellen, aber auch Technologie als Lösung für die Zivilisationsprobleme. Das Ganze wird in einem voll animierten Raum dargestellt. Hier wird versucht, Natur und urbane Lösungen zusammenzuführen und über eine moderne Plattform zu präsentieren."

Während des Forums nutzten zahlreiche österreichische Unternehmen die Gelegenheit, sich ins Rampenlicht zu stellen. Besonders erfolgreich ist beispielsweise die Firma GE Jenbacher mit Firmensitz in Tirol. Die Gasmotorensparte von GE zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Gasmotoren, Gen-Sets in Containerbauweise sowie Blockheizkraftwerken zur Energieversorgung. Marketing-Chef Michael Wagner erklärt das Engagement seines Unternehmens in China:

"Das Jenbacher Geschäft gehört seit 2003 zu General Electric. Der Konzern hat eine sehr starke Präsenz am chinesischen Markt, er beschäftigt 13.000 Mitarbeiter in China. Dadurch ist es uns relativ leicht gefallen auf diesem Wissen, den vorhandenen Synergien und der Marktkenntnis unsere Aktivitäten aufzubauen."

Für den Erfolg des Unternehmens war es besonders wichtig, auf die Eigen- und Besonderheiten des chinesischen Marktes einzugehen.

"Das gilt generell für jedes Land, in dem wir aktiv sind. Wenn wir beispielsweise Geschäfte in Italien oder Spanien machen - und wir machen gute Geschäfte in diesen europäischen Ländern -, müssen wir uns auch auf die jeweilige Kultur einstellen. Genau so ist es in China. China ist eher als ein eigener Kontinent zu sehen, der in seiner Größe unterschiedliche Rahmenbedingungen in den einzelnen Provinzen bietet. Es ist das Um und Auf für den Geschäftserfolg, dass man sich auf die regionalen Gepflogenheiten, auf die lokale Kultur und die Mentalität der Menschen einstellt."

Dabei haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen in China stark verbessert. Das kann auch Michael Wagner bestätigen:

"Da hat sich in der Tat einiges getan. Auch die Firmengründung oder die lokale Fertigung ist ausländischen Unternehmen in den letzten Jahren sicher deutlich erleichtert worden."

Dabei ist es bemerkenswert, dass in den chinesischen Niederlassungen von GE Jenbacher durchgehend einheimische Mitarbeiter beschäftigt sind.

"Österreichische Mitarbeiter haben wir nur in der Anfangsphase gehabt, um unser Geschäft hier aufzubauen. Wir haben jetzt mittlerweile ausschließlich chinesische Mitarbeiter in China. Es hilft einem nichts, wenn man Österreicher im Ausland hat, weil die eben nicht lokal sind und die Mentalität nicht kennen. Man hat zwar in der Startphase die Herausforderung, das Wissen und das Geschäftsverständnis aufzubauen, aber dann muss man mit lokalen Leuten seinen Weg im Land gehen."

Bearbeitet von: Wolfgang Kuhn

Gesprochen von: Wolfgang Kuhn

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Erfolgreiches Chinesisch-Österreichisches Wirtschaftsforum

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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