Der US-amerikanische Autobauer Ford will sein schwedisches Tochterunternehmen Volvo an den chinesischen Mitbewerber Geely verkaufen. Ford teilte mit, dass es bereits eine grundsätzliche Einigung über den Verkauf gebe. Das Geschäft soll noch im ersten Quartal 2010 komplett über die Bühne gehen, wie XXX berichtet.
Alle wichtigen Fragen bezüglich des Verkaufs von Volvo seien mit dem chinesischen Autobauer Geely bereits geklärt, ließ Ford kürzlich verlauten. Allerdings gibt es noch offene Finanzierungsfragen, und zudem steht die Unterstützung der jeweiligen Regierungen noch aus.
Das Abkommen zwischen Ford und Geely kennzeichnet den ersten großen Einstieg eines chinesischen Unternehmens in die europäische Autobranche. Gleichzeitig öffnet das Geschäft alle Pforten des chinesischen Marktes für Volvo. China ist nach einem drastischen Absatzrückgang in den USA im Jahre 2008 zum größten Automarkt weltweit aufgestiegen.
Im Jahr 2009 setzten Chinesische Hersteller alles daran weiter Teil einer globalen Auto-Industrie zu werden. Den Anfang machte der Schwermaschinenbauer Tengzhong, der im Oktober erklärt hatte, die Luxus-SUV-Marke Hummer vom US-Autoriesen General Motors zu kaufen.
Ford hatte als zweitgrößter US-Autobauer bereits im Oktober Geely als besten Käufer für Volvo benannt. Das chinesische Unternehmen hatte zwei Milliarden US-Dollar für die schwedische Automarke geboten. Dies ist nahezu ein Drittel weniger als Ford im Jahr 1999 für Volvo hinlegen musste.
In einer Erklärung teilte Geely mit, der schwedische Autohersteller könne durch die Fusion seine Führungsrolle in puncto Sicherheit und umweltfreundliche Technologien bewahren. Ford hofft nun, dass der Vertrag im ersten Quartal 2010 unterzeichnet werde. Mit dem Geschäft könne die Premium-Marke Volvo seine Ressourcen bündeln, hieß es.
Der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt begrüßte das angestrebte Geschäft. Man hoffe, dass Geely ein starker und langfristiger Partner werde und es möglich sei, einen Großteil der Produktion in Schweden zu halten, so Reinfeldt.
Volvo wurde 1927 in Schweden gegründet. Weltweit arbeiten 22.000 Menschen für Volvo, davon 16.000 in Schweden. Geely begann 1986 und produzierte zunächst Teile für Kühlschränke. Seit 1997 baut das Unternehmen auch Autos. Mittlerweile arbeiten bei Geely 12.000 Menschen, darunter 1600 Ingenieure. Die Firma besitzt in China sechs Produktionswerke für Fahrzeuge.
Unklar bleibt derzeit noch die Zukunft des schwedischen Autobauers Saab. Das Unternehmen hatte vor kurzem wieder Hoffnung geschöpft, nachdem der niederländische Sportwagenbauer Spyker seine Angebotsfrist verlängert hatte. Saab-Mutterkonzern General Motors (GM) hatte die Verkaufsgespräche zunächst für gescheitert erklärt. Spyker legte daraufhin aber ein neues Angebot vor.
Bearbeitet von: Xu Wei
Gesprochen von: Tan Lei