Ein Forscherteam hat kürzlich in Beijing als erstes weltweit die Effektivität und Sicherheit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bei der Vorbeugung und Behandlung der A/H1N1-Grippe bestätigt. Anhand der Ergebnisse des zehn Millionen Yuan RMB teuren Projekts hat die Beijinger Stadtverwaltung beschlossen, die für eine Million Menschen geplanten Reserven an Tamiflu zu Reserven mit TCM-Mitteln für zwei Millionen Menschen umzuwandeln. Gleich mehr dazu im folgenden Bericht!
Nach dem Auftreten des A/H1N1-Virus im April hatte die Stadtverwaltung von Beijing umgehend Notfallmaßnahmen als Reaktion auf plötzliche auftretende Vorfälle eingeleitet. TCM-Experten wurden zudem mit der Erforschung und Ausarbeitung eines Behandlungsplans entsprechend der TCM beauftragt. Im Mai luden die Leiter des Ditan-Krankenhauses nach dem ersten A/H1N1-Fall TCM-Experten ein, um dessen Behandlung mit Rat und Tat mitzuverfolgen. Bis 1. September wurden in der Folge 326 der in Beijing behandelten insgesamt 845 A/H1N1-Patienten ausschließlich entsprechend der TCM behandelt. In der klinischen Praxis konnte dadurch bestätigt werden, dass die Mittel und Methoden der TCM beziehungsweise die kombinierte Behandlung mit TCM und herkömmlicher Schulmedizin gut gegen das Virus wirken.
Im Auftrag der Stadtverwaltung arbeiteten das Forschungsinstitut für Traditionelle Chinesische Heilmittel der Chinesischen TCM-Akademie, das Forschungsinstitut für Versuchstiere der Chinesischen Akademie der Medizinwissenschaften und die Technische Universität Beijing zusammen. Aus zahlreichen TCM-Rezepten zur Behandlung von Erkältung, Grippe, SARS oder Vogelgrippe sowie aus einigen TCM-Fertigpräparaten entnahmen die Wissenschaftler wirksame Heilmittel und führten Vergleichsforschungen durch.
Ersten Ergebnissen der Studien zufolge führten verschiedene Rezepte der TCM und manche TCM-Fertigpräparate zu einem deutlichen Schutz der Versuchsmäuse, an den Folgen einer durch das A/H1N1-Virus bedingten Lungenentzündung zu sterben. Die TCM-Rezepte und einige TCM-Fertigpräparate konnten das Fieber senken und die damit verbundenen Symptome verbessern. Zudem wirkten die Rezepturen und einige der Fertigpräparate auch gegen eine durch verschiedene Viren bedingte Lungenentzündung. Die Forscher konnten damit ein Ausbreiten der Grippe eindämmen.
Die Forschungsergebnisse haben wissenschaftliche Grundlagen für die Anlegung von TCM-Reserven zur Reaktion auf eine eventuell großflächig auftretende Verbreitung des A/H1N1-Virus im Herbst beziehungsweise Winter geliefert. Die Beijinger Stadtverwaltung stellte aus diesem Grund zunächst einmal 70 Millionen Yuan RMB bereit, um solche TCM-Reserven für zwei Millionen Menschen anzulegen.
Angesichts der weltweiten Ausbreitung des A/H1N1-Virus soll die Kontrolle und Vorbeugung in der chinesischen Hauptstadt weiter verstärkt werden. Dementsprechend wird auch die Vermittlung der Kenntnisse zur Vorbeugung vor einer Ansteckung mit dem Virus und die Anwendung von Methoden und Heilmitteln der TCM unter der Bevölkerung intensiviert.
Gesprochen von: Michael Koliska
Übersetzt von: Qiu Jing