F: Im nordchinesischen Autonomen Gebiet der inneren Mongolei leben 49 Nationalitäten. Dieser kulturelle Schmelztiegel lässt sich besonders in der Hauptstadt des Autonomen Gebiets, Hohhot spüren.
M: In den vergangenen sechs Jahren ist der Städtebau in Hohhot nahezu explodiert. Heute ist die Stadt bereits doppelt so groß wie noch 2003. Die 73jährige Han-Chinesin Li Guiying lebt in Hohhot seit über 50 Jahren.
"Ich bin mit meinem Mann 1957 hierher umgesiedelt. Wir stammen aus der Provinz Shanxi. Als wir ankamen, gab es hier fast nichts außer Bäume. Die meisten Häuser wurden in den vergangenen 20 Jahren gebaut."
F: Vor sechs Jahren gab es in Hohhot weniger als 30 Gebäude, die über 50 Meter hoch waren. Heute ragen in Hohhot bereits über 500 Hochhäuser mit 50 Metern und mehr in die Höhe.
M: Li Guiying und ihr Mann besitzen eine 75 Quadratmeter Wohnung. Dank einer hohen Rente können die beiden ein gemütliches Leben führen. Jeden Abend nach dem Essen singt Li mit ihren Nachbarn im Hof der Wohnsiedlung.
"Ganz am Anfang bestand unsere Familie hier nur aus meinem Mann und mir. Jetzt ist unsere Familie bereits auf 19 Personen angewachsen. Meine Kinder und Enkelkinder besuchen uns oft. Ich bin glücklich, hier zu wohnen."
F: In Hohhot wurde die Rente für pensionierte Betriebsmitarbeiter sechs Mal erhöht. Die Löhne von Straßenreinigungskräften wurden indes vier Mal angehoben. Auch gibt es ein grundlegendes soziales Absicherungssystem für sozial Schwache und Arbeitslose, das auch Kosten für die medizinische Betreuung übernimmt.
M: In der Welle des Umbaus der Region berücksichtigt die lokale Regierung auch die Kulturen verschiedener Nationalitäten. In den vergangenen Jahren wurden etwa zahlreiche Sehenswürdigkeiten verschiedener Nationalitäten restauriert oder ausgebaut. Auch beim Bau neuer Straßen hat man sich bemüht, die kulturellen Besonderheiten oder Baustille verschiedener Nationalitäten mit einfließen zu lassen.
F: Alimu aus dem nordwestlichen uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang hat einen Stand in einer von islamischen Gebäuden geprägten Straße. Dort verkauft er gegrilltes Lammfleisch.
"Ich verkaufe hier seit einem Jahr gegrilltes Lammfleisch. In der Gegend leben viele Nationalitäten. Ich mache hier ein ganz gutes Geschäft."
M: Die Stadtregierung von Hohhot hat sich indes die Verbesserung der schulischen Ausbildung auf die Fahne geschrieben. So wurden in den vergangenen Jahren viele Schulen und Kindergärten neu- oder ausgebaut. Die 17jährige Schülerin Xue Jiaqi hat gerade ihre Hochschulaufnahmeprüfung bestanden. Sie sagt, die multikulturellen Einflüsse der verschiedenen Nationalitäten an ihrer Schule hätten ihr sehr gefallen.
"In meiner Klasse gab es 59 Schüler. Darunter waren 23 Mongolen. Außerdem gab es auch Angehörige der Olunchun und Owenk. Wir kamen alle sehr gut miteinander aus und innige Freundschaften waren keine Seltenheit."
F: Die Regierung des Autonomen Gebiets der inneren Mongolei hat seit Jahren durch Subventionen die Wirtschaft, Erziehung, Kultur und medizinische Betreuung der nationalen Minderheiten unterstützt. Professor Hao Chengzhi von der Akademie der Sozialwissenschaften der Inneren Mongolei lobt indes die Investitionsbedingungen in der Region.
"Eine harmonische Umwelt und die Solidarität der Nationalitäten dienen der positiven Entwicklung in der inneren Mongolei. Warum haben wir hier gute Investitionsbedingungen? Der Grund liegt darin, dass wir gute Beziehungen zwischen Nationalitäten und eine harmonische Gesellschaft haben."
Moderatoren: Lü Xiqian, Michael Koliska