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Gamesa - Spanisches Know-how und chinesischer Wind
  2009-09-21 15:20:35  cri
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Infolge des immer stärker spürbaren Treibhauseffekts wird die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen in vielen Ländern - darunter auch in China - immer häufiger diskutiert. Die spanische Firma Gamesa ist ein weltweit führendes Energieversorgungsunternehmen. Radio China International hat sich mit Jesus Zaldua, dem Verantwortlichen fürs Chinageschäft von Gamesa, über das Entwicklungspotential von Windenergie in China unterhalten.

Die spanische Firma Gamesa wurde im Jahr 1994 gegründet. Sie gehört zu den ersten ausländischen Unternehmen, die sich an der Erschließung und Nutzung von erneuerbaren Energien in China beteiligt hat. Jesus Zaldua, der Verantwortliche für das China-Geschäft der Firma Gamesa, erklärt uns, weshalb sein Unternehmen sich für eine Expansion nach China entschieden hat:

"Wie andere große internationale Firmen haben auch wir uns wegen dem großen Markt hier für China entschieden. Das Wachstumstempo des chinesischen Marktes hat alle unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Im Jahr 2000 betrat Gamesa den chinesischen Markt. Am Anfang exportierten wir spanische Windkraftstromerzeuger nach China. Chinas Markt für Windkraftstromerzeuger steckte damals noch in den Kinderschuhen. Fünf Jahre nach unserem Markteintritt besassen wir in China bereits einen Marktanteil von 36 Prozent und damit einen gewissen Bekanntheitsgrad."

Die Zeit von 2000 bis 2005 darf als Abtastphase der Gamesa in China bezeichnet werden. Der eigentliche Aufstieg der spanischen Firma im China ist eng mit dem Inkrafttreten eines chinesischen Gesetzes verbunden. Die Einführung des chinesischen Gesetzes über erneuerbare Energien im Jahr 2006 bot der Firma jene Entwicklungschance, auf die sie schon lange gewartet hatte, wie Zaldua erklärt:

"Zur Entwicklung der Windkraft in einem Land müssen drei Faktoren gegeben sein: Windkraft, Stromnetze und eine entsprechende Gesetzgebung. China ist ein Land mit starken Windvorkommen. Die elektrische Infrastruktur wurde in jüngster Vergangenheit sehr schnell ausgebaut. Und das Gesetz über erneuerbare Energien wurde für uns genau im richtigen Moment erlassen."

Das Gesetz über erneuerbare Energien aus dem Jahr 2006 sieht vor, dass 70 Prozent aller Komponenten, die ein Unternehmen zur Erzeugung von Windstrom benötigt, in China hergestellt werden müssen. Wie andere ausländische Lieferanten von Windenergie, die in China tätig sind, hat dieses Gesetz auch die Firma Gamesa vor ein großes Problem gestellt. Die Gamesa entschied sich letztendlich, ihre Hauptkomponenten in China produzieren zu lassen. Zu diesem Zweck errichtete sie zwei Fabriken zur Produktion von Windkraftstromerzeugern in der nordchinesischen Stadt Tianjin. Zwei weitere Fabriken befinden sich bereits in Planung. Tianjin ist mittlerweile der zweitgrößte Produktionsstandort von Gamesa im Ausland. 90 Prozent aller Komponenten, die Gamesa für die Herstellung seiner Windkraftstromerzeuger verwendet, werden in China hergestellt. Zaluda ist denn auch von der Richtigkeit des eingeschlagenen Wegs überzeugt:

"Der Erfolg hat gezeigt, dass unser Beschluss, in Tianjin Fabriken zu errichten, richtig war. Während wir von der Regierung Tianjins die notwendige Unterstützung erhalten haben, bieten uns die beiden industriellen Entwicklungszonen Huayuan und Xiqing die notwendige Infrastruktur, Logistik und Arbeitskräfte. Dank diesen Voraussetzungen kann sich unsere Firma problemlos und schnell entwickeln."

Die Firma Gamesa ist aber nicht nur in Tianjin tätig, sondern auch in den Provinzen Shandong, Jilin, Liaoning sowie der Inneren Mongolei. Sie ist ständig auf der Suche nach neuen Standorten für die Erzeugung von Windstrom. Dazu noch einmal der Verantwortliche fürs Chinageschäft von Gamesa, Jesus Zaldua:

"Die Regionen mit dem größten Windpotential liegen vor allem im Norden und an der Ostküste Chinas, besonders in der Inneren Mongolei und in Nordostchina."

Erneuerbare Energien sind inzwischen auch in China ein viel diskutiertes Thema. Gamesa ist ein führendes Unternehmen im Bereich Windenergie. Jesus Zaldua erklärt uns die Vorteile von Windenergie:

"In erneuerbare Energien zu investieren, ist eine absolute Notwendigkeit, um das zunehmend ernster werdende Klimaproblem in den Griff zu kriegen. Alle Länder hoffen, durch die Nutzung von erneuerbaren Energien der Klimaveränderung entgegenzuwirken. Das größte Potential aller erneuerbarer Energien hat die Windenergie. Im Vergleich zu anderen alternativen Energieformen ist die Technologie zur Nutzung von Windkraft bereits vorhanden. Zudem sind die Produktionskosten niedrig."

Seit Ausbruch der internationalen Finanzkrise haben einige Länder ihre Ausgaben für erneuerbare Energien gesenkt. Nach Ansicht von Zaldua handelt es sich hierbei jedoch nur um ein vorübergehendes Phänomen. Die Finanzkrise ist nicht nur eine große Herausforderung für alle Unternehmen, die im Windenergiesektor tätig sind, sondern bietet gleichzeitig auch neue Chancen, etwa in Form von Anreizen, ihre Produktepalette zu erweitern oder ihre Produktionskosten zu senken. Firmen, welche die Krise zur Standortbestimmung nutzen, werden definitiv gestärkt aus ihr hervorgehen. Eine besonders gute Zukunft prophezeit Jesus Zaldua den Unternehmen, die in China im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind:

"Wegen der Finanzkrise haben manche Länder ihre Ausgaben für neue Energien reduziert. In China ist dies jedoch nicht passiert. In diesem Jahr wird China sehr wahrscheinlich zum weltweit größten Markt für erneuerbare Energien werden. Ursprünglich gingen wir davon aus, dass dies nicht vor 2012 geschehen würde. Wie aber allgemein bekannt ist, neigen die Chinesen dazu, das Entwicklungstempo in verschiedenen Bereichen zu erhöhen. China wird in diesem Jahr der größte Markt für erneuerbare Energien werden. Chinas Vorteile in den Bereichen Wind- und Solarenergie werden laut unserer Einschätzung mindestens noch zehn weitere Jahre bestehen. Das ist vor allem dem politischen Kurs Chinas zu verdanken, der auch das Bewusstsein der Regierung über die Notwendigkeit zur Lösung der globalen Umweltfragen zum Ausdruck bringt. Der Sektor der erneuerbaren Energien hat tausende von Arbeitsplätzen in China geschaffen. Der politische Entscheid zur Förderung der erneuerbaren Energien ist nicht nur wirtschaftlich von Vorteil, sondern auch gesellschaftlich. Daher gehen wir davon aus, dass sich der Kurs der chinesischen Regierung auch in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren nicht ändern wird."

Gesprochen von: Lu Ming, Xu Wei

Text und Interview: Li Jingjing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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