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Der Schüler Li Qingming - Der Traum vom Schulbesuch ist wahr geworden
  2009-09-08 19:47:25  cri
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Der 16-jährige Li Qingming aus der Stadt Baiyin in der nordwestchinesischen Provinz Gansu ist in der achten Klasse. Seit Generationen lebt die Familie in den Bergen vom Feldbau. Die Gebühren für den Schulbesuch waren schon immer eine teure Sache für die bedürftige Familie. Beinahe hätte Li Qingming den Schulbesuch unterbrechen müssen, damit das Geld für den Schulabschluss der älteren Schwester und des älteren Bruders hätte verwendet werden können. Doch die seit drei Jahren praktizierten Maßnahmen der Regierung haben seinen Traum wahr gemacht, den Schulbesuch fortzusetzen.

"Wir brauchen keine Unkosten und Schulgebühren mehr zu zahlen. Zudem gibt uns die Schule pro Monat einen Zuschuss in Höhe von mehr als 70 Yuan RMB. Uns Schülern in ländlichen Regionen hilft das enorm."

Die Politik der doppelten Kostenbefreiung plus Zuschuss wird seit einigen Jahren in Chinas ländlichen Regionen auf Probe durchgeführt. Dies signalisiert, dass Pflichtbildung in Chinas großen Dorfgebieten gebührenfrei wird - ein riesiger Sprung in der über 20-jährigen Entwicklungsgeschichte der Schulpflicht.

Vor 60 Jahren, als die VR China gegründet wurde, waren über 80 Prozent der Bevölkerung des Landes Analphabeten. 20 Prozent der Schulpflichtigen konnten die Grundschule besuchen, während die Rate derjenigen, die die Mittelschule besuchen konnten, nur sechs Prozent betrug. Es war daher ein Schwerpunkt der Maßnahmen der bisherigen chinesischen Regierungen, die Elementarbildung zu verbreiten.

1986 wurde das Gesetz zur Pflichtbildung in China erlassen. Damit legte der Staat das System der neunjährigen Schulpflicht per Gesetz fest. Ziel war es, das Recht der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen auf Grund- und Mittelschulbesuch zu garantieren. Seitdem hat sich die Elementarbildung in China rapide entwickelt. Ende 2007 haben 99,3 Prozent aller Schulpflichtigen in China Pflichtbildung erhalten. 2010 wird das Ziel der Verbreitung der Schulpflicht realisiert werden.

Doch wegen der Belastung durch die große Bevölkerungszahl und wegen mangelnder Gelder mussten Chinesen viele Jahre Teile der Schulkosten selbst tragen. Für bedürftige Familien war das schon eine Menge Geld. Die Familie von Li Qingming hat außer den Einnahmen durch die Feldarbeit keine sonstigen Einkommensquellen. Immer wenn die Familie Schulgebühren für die Kinder zahlen musste, konnte ihr Sohn die Sorgen seiner Eltern im Gesicht ablesen:

"Bevor die Regierung diese Politik praktizierte, mussten wir jedes Jahr insgesamt über 400 Yuan Schulgebühren und Unkosten tragen. Plus Kosten für Lebensunterhalt summierte sich der Betrag jährlich auf etwas mehr als 1.000 Yuan. Da meine Familie bedürftig ist, ist es für uns sehr schwer, so viel Geld aufzubringen."

Um für die Schulkosten für Li Qingming aufzukommen, griffen die Eltern noch tiefer in den Geldbeutel oder liehen Geld von Verwandten, verkauften Getreide und suchten sogar Jobs in den Städten. Sie wussten nicht, wie lange sich die Familie all das noch leisten konnte. Beinahe wollte die Mutter Zhang Cui das jüngste Kind die Schule unterbrechen lassen.

Gerade in diesem schwierigen Augenblick kam die gute Nachricht: 2006 wurde das neu revidierte Gesetz über Pflichtbildung erlassen. Die Pflichtbildung wird nun von Staatsfinanzen garantiert. Seit Herbst 2006 brauchen alle ländlichen Schüler keine Schulgebühren und Schulunkosten mehr zu bezahlen. Zudem bekommen Internatschüler auch Zuschüsse zum Lebensunterhalt.

Anfangs konnte Zhang Cui es gar nicht glauben. Sie rechnete aus, dass die Familie damit jährlich mehrere hundert Yuan sparen und zudem knapp 900 Yuan RMB als Zuschüsse für den Lebensunterhalt der Kinder bekommen konnte. Über den Ausweg freute sie sich riesig:

"Diese Maßnahmen der Regierung sind so erleichternd, sie haben unsere Familie finanziell stark entlastet. Wir freuen uns unheimlich."

Als Li Qingming merkte, dass sich seine Eltern nicht mehr um das Geld für seinen Schulbesuch sorgen mussten, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Er konnte sich besser auf das Lernen konzentrieren. Seine Schulleistungen wurden auch besser. In der Mittelschule Wuchuan gibt es etwa 50 Schüler wie Li, die von dieser Politik profitieren. Und Angaben des chinesischen Bildungsministeriums zufolge waren es allein im Jahre 2007 landesweit knapp 150 Millionen Mittel- und Grundschüler aus ländlichen Regionen, die von den Maßnahmen profitierten.

Auch in den Städten wurde im September 2008 begonnen, die Schulgebühren und Schulunkosten in der Phase der Pflichtbildung zu erlassen. Das Netz der kostenlosen Schulbildung erweitert sich inzwischen noch.

Was Li Qingming freut, ist nicht nur, dass er die Schule besuchen kann, sondern auch, dass die Lernbedingungen heute viel besser geworden sind. Die Investitionen des Staates nehmen zu. Statt in schlichten Klassenzimmern sitzen er und seine Mitschüler nun in größeren Schulgebäuden mit neuen Schultischen und Stühlen. Sogar Computer – etwas, was die Kinder früher nur im Fernsehen gesehen hatten – gehören heute zu den Schulen der Dorfkinder. Gao Bingwen, der Büroleiter der Mittelschule Wuchuan, sagt:

"Die Politik der doppelten Kostenbefreiung plus Zuschuss hat den Druck der Dorfschüler und Bauernfamilien zusehends reduziert. Die Aktivitäten der Eltern und Schüler sind vielfältiger geworden. Dank der Unterstützung des Staates hat sich unsere Schule sowohl hinsichtlich der Hard- und Software als auch in der Hinsicht der Unterrichtsumgebung vielfach verändert."

Um noch mehr Dorfschülern den Zugang zu hochwertigen Unterrichtsressourcen zu gewährleisten, hat die Heimatstadt von Li Qingming, die Stat Baiyin, Geld investiert, um ein Internat für mehrere tausend Schüler zu bauen. Noch in diesem Schuljahr soll das Internat eröffnet werden.

Li Qingming sagt, er sei froh, dass sich die Zeiten so geändert hätten. Tatsächlich ist es so. Innerhalb von nur 60 Jahren hat das einst arme Land den Weg zu einer großen Bildungsnation eingeschlagen. Die Bemühungen der Regierung um gleiche Bildungschancen für alle lassen den Traum zahlreicher Kinder in Erfüllung gehen, nämlich für sich durch den Schulbesuch ein besseres Schicksal zu gestalten. Mögen die Kinder eine schöne Zukunft haben!

Gesprochen von: Qiu Jing

Text: Ren Jie

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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