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Beijing: Ein Jahr nach der Olympiade
  2009-08-10 18:22:18  cri
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Seit den Olympischen Sommerspielen in Beijing ist bereits ein Jahr vergangen. Doch die positiven Veränderungen in Beijing, die im Vorfeld der Olympischen Spiele gemacht wurden, bleiben auch noch in Zukunft erhalten. Viele Ausländer, die in Beijing leben, haben die Umwälzungen in Beijing hautnah miterlebt. In den folgenden Minuten hören wir, was einige in Beijing lebende Ausländer über das neue Antlitz Beijings erzählen.

Ahmad Abuzeid kommt aus Ägypten. Bereits seit fünf Jahren arbeitet und lebt er in Beijing. Zuvor war er schon in vielen anderen Städten der Welt gewesen. Er sagt:

"Beijing ist besser als viele andere Städte der Welt. Die Stadt ist schön und sauber, und hat viele Grünflächen. Mir gefällt es sehr gut hier."

Weil er arbeiten musste, konnte er sich die Olympischen Sommerspiele nicht vor Ort anschauen. Doch später besichtigte er mehrmals die Olympiastätten wie den Olympiapark, das staatliche Sportstadion "Vogelnest" und die Schwimmhalle "Wasserwürfel". Das seien seine schönsten Erinnerungen, die er nach der Heimkehr seinen Verwandten erzählen werde, sagt Abuzeid. Beijing sei heute in seinen Augen noch attraktiver:

"Früher gab es in Beijing fast nur veraltete Busse und U-Bahnen. Der Straßenverkehr war auch problematisch. Riesige Veränderungen kamen erst mit den Olympischen Spielen. Heute werden moderne Busse benutzt, in denen sogar LCDs eingerichtet sind. Die Straßen sind gut angelegt. Auch das U-Bahnnetz wurde ausgeweitet."

Die chinesische Regierung habe großzügige Mittel für die Verbesserung der Infrastruktur ausgegeben. Die große Veränderung hänge natürlich nicht nur mit Geld zusammen, sondern auch mit den Anstrengungen aller Bürger in Beijing und in ganz China, sagt Abuzeid.

In den Augen des Ägypters verändern sich nun die Lebens- und Verhaltensweise der Beijinger unbemerkt. Chinesen seien freundlich, manchmal ein bisschen zurückhaltend. Als er frisch in China war, lächelte ihn fast niemand an. Vor den Olympischen Sommerspielen in Beijing begannen chinesische Fernsehsendungen, die Bewohner zu motivieren, temperamentvoller und höflicher zu sein, und besonders ausländische Gäste anzulächeln. Besonders ist Abuzeid aufgefallen, dass man seit den Olympischen Spielen im Gegensatz zu vorher selten Männer mit nacktem Oberkörper auf den Straßen sieht.

"Sogar die Kleidungsgewohnheit der Beijinger hat sich allmählich geändert. Früher sah man oft Leute mit nacktem Oberkörper im Freien arbeiteten. Durch das Fernsehen und andere Medien versuchte die Regierung vor den Olympischen Spielen, diesen Leuten zu erklären, dass sie auf ihre Erscheinung achten und die anderen respektieren sollten. Diese Versuche waren offenbar erfolgreich."

Der Ägypter ergänzt, dass es heute auf Beijinger Straßen kaum Leute gebe, die auf den Boden spuckten. Auch Exkremente von Hunden würden von ihren Besitzern weggemacht. Die Heranbildung dieser guten Gewohnheiten habe doch mehr oder weniger mit den Einflüssen der Olympischen Sommerspiele zu tun.

Der Franzose Antonio Lagala kam im vergangenen Jahr nach Beijing. Er arbeitet nun bei einer Medienanstalt. Er meint, das größte Erbe der Olympischen Sommerspiele für die Stadt Beijing sei, dass die Luftqualität deutlich besser geworden ist.

"Während der Olympischen Sommerspiele war das Wetter wirklich gut. Denn jeden Tag bestand für die Hälfte der Autos ein Fahrverbot. Auch wenn jetzt das Fahrverbot nicht mehr für so viele Autos gilt, ist die Luftqualität im Vergleich zu der vor der Olympiade viel besser. Ich finde, das ist das wichtigste Erbe der Olympiade für die Beijinger Einwohner."

Seit den Olympischen Spielen verhängt die Stadtverwaltung das Fahrverbot für 20 Prozent aller Kraftwagen an Arbeitstagen. Albertina Knezevic kommt aus Kroatien und arbeitet seit vier Jahren in Beijing. Sie findet es sehr gut, dass das Fahrverbot für einen kleinen Teil der Kraftwagen gutes Wetter in Beijing ermöglicht hat.

"Das ist für uns alle eine gute Sache. Ich unterstütze diese Maßnahme. China bemüht sich jetzt aktiv um Umweltschutz. Endlich kann man häufig blauen, sauberen, klaren Himmel sehen. Das Wetter in Beijing ist nicht schlechter als in anderen Städten der Welt, im Gegenteil."

Tief beeindruckt sei Albertina zudem auch, dass das Interesse der Einwohner hier für Sport durch den Einfluss der Olympia-Sportkultur größer geworden ist.

"Die verbreitetere Sportkultur in Beijing zählt auch zu den größten Veränderungen nach den Olympischen Spielen. Zwar beinhaltet die über tausendjährige chinesische Kultur auch schon Sportkultur, aber schließlich muss es darin auch Neuerungen geben. Die Olympischen Spiele haben Jung und Alt neuen Sportgeist gebracht. Man kann ja so viele Leute im Freien Sporttreiben sehen. Viele benutzen auch die öffentlichen Sporteinrichtungen."

Dies hat Ahmad Abuzeid auch beobachtet.

"Vor unserem Wohngebäude gibt es einen großen Garten. Die Zahl der Leute, die dort Sport treiben, ist mindestens auf das Doppelte gestiegen."

Albertina sagt, die weitere Nutzung der Olympiastadien sei auch ein Bestandteil der Sportkultur. Kürzlich wurde die staatliche Schwimmhalle „Wasserwürfel" für die Bürger geöffnet. Normale Bürger können für nur 50 Yuan RMB in so einer Spitzensportstätte schwimmen. Das beeindruckt auch Abuzeid.

"Natürlich kann man Eintritt verlangen, aber die Preise dürfen nicht zu hoch sein. Man soll allen Chinesen, nicht nur den Beijingern, auch den Leuten aus anderen Provinzen, die Chance zur Benutzung der Olympiasportstätten bieten."

Gesprochen von:Lu Ming

Text:Liu Dongwei

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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