Auch die TCM-Ärztin Sun Fengxia vom Ditan-Krankenhaus ist hocherfreut über die hohe Besucherzahl. Im Zentrum für kombinierte Behandlung von TCM und Schulmedizin, wo sie arbeitet, werden alle Patienten mit TCM behandelt. Der Einsatz von TCM-Mitteln hat sich vor allem bei der Behandlung von Leberkrankheiten und AIDS bewährt. Daher erhalte das Ditan-Krankenhaus auch immer mehr staatliche Subventionen, sagt Frau Doktor Sun:
"Allein im letzten Jahr haben wir vom Staat Forschungsgelder in Höhe von 50 Millionen Yuan RMB erhalten. Die staatlichen Subventionen für die TCM nehmen Jahr für Jahr zu. Die TCM erfreut sich heutzutage bei der Bevölkerung großer Beliebtheit. So sind heute viele Menschen zu uns gekommen und haben uns gebeten, ihren Puls zu fühlen, um festzustellen, welche körperlichen Beschwerden sie haben."
Ein wichtiger Grund für die Beliebtheit der TCM sei, dass sie Krankheiten vorbeugen helfe, sagt Frau Zhao Jing, Direktorin des TCM-Verwaltungsamtes in Beijing:
"Die Idee der TCM, Krankheiten vorzubeugen, stößt heute auf größere Akzeptanz. Wir sollten mehr Menschen dazu bringen, sich vor dem Krankheitsausbruch ein Gesamtbild über die Gesundheitspflege, die lange Lebenserwartung oder wichtige TCM-Prinzipien wie zum Beispiel die ganzheitliche Ernährung zu machen."
Für die Direktorin des TCM-Verwaltungsamtes in Beijing ist die Traditionelle Chinesische Medizin ein Bestandteil von Chinas immateriellem Kulturerbe. Auch bei der Behandlung von Krankheiten wie SARS oder AIDS dürfe die Bedeutung der TCM nicht unterschätzt werden, mahnt sie:
"Die Chinesen waren während ihrer Entwicklung mehrere tausend Jahre lang auf ihre eigene Medizin angewiesen. Die westliche Medizin kam erst vor einigen hundert Jahren nach China. Die Traditionelle Chinesische Medizin wird nie verwelken. Der chinesische Staatsrat forderte, die TCM in die Vorkehrungen zur Gewährleistung der öffentlichen Gesundheit miteinzubeziehen. Bei der Bekämpfung der SARS-Epidemie hat die TCM ihre Rolle wahrgenommen. So half sie zum Beispiel, die Nebenwirkungen von giftigen Hormonen zu lindern. AIDS-Patienten in China werden sowohl mit TCM behandelt als auch mit der herkömmlichen Schulmedizin. Auch bei der gegenwärtigen Behandlung des AH1N1-Grippevirus kommt eine Kombination aus TCM und Schulmedizin zum Einsatz."