Der menschliche Körper wird zum einen als eine untrennbare Ganzheit betrachtet, in dem die fünf inneren Organe Herz, Leber, Milz, Lunge und Niere im Mittelpunkt stehen und durch verschiedene Leitbahnen verbunden sind. Zwischen diesen fünf Organen und den Leitbahnen besteht im physiologischen Sinne eine wechselseitige Abhängigkeit und gegenseitige Förderung sowie im pathologischen Sinne eine gewisse Beschränkungsbeziehung.
Zum anderen bilden der Mensch und die Natur ebenso eine Ganzheit. Deswegen wird der menschliche Körper auch durch Veränderungen in der Natur beeinflusst. Ein Wetterumschwung beispielsweise, oder der Wechsel der Jahreszeiten können demzufolge verschiedene Erkrankungen hervorrufen.
(2) Die Diagnose und die Behandlung von Erkrankungen mit Hilfe der dialektischen Methode ist in der TCM ebenso von grundlegender Bedeutung.
Zur Diagnose werden in der TCM die Symptome des Patienten über einen bestimmten Zeitraum, die Betrachtung und Beurteilung der Zunge sowie das Fühlen und Auswerten des Pulsschlages herangezogen. Verschiedene nach westlicher Medizin diagnostizierte Erkrankungen können der TCM zufolge die gleichen Symptome zeigen. Mit anderen Worten: aus westlicher Sichtweise unterschiedliche Erkrankungen können nach der TCM die gleichen Ursachen haben. Im Gegensatz dazu können auch nach westlicher Sicht ähnliche Erkrankungen entsprechend der TCM zu unterschiedlichen Symptomen führen. Das heißt, es können unterschiedliche Ursachen vorliegen. Die TCM-Behandlung richtet sich nach der Diagnose, die auf den Symptomen basiert.