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Chinesisch-deutsche Zusammenarbeit im energieeffizienten Bauen ausgebaut
  2009-04-08 14:28:06  CRI
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Ende März hat im Beijinger International Convention Center die fünfte Internationale Green Building Conference stattgefunden. Die dreitägige Veranstaltung wurde vom chinesischen Ministerium für Wohnungsbau, Stadt- und Landentwicklung, dem Ministerium für Wissenschaft und Technik, der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform sowie der Deutschen Energie-Agentur (dena) gemeinsam organisiert und findet seit 2005 jährlich statt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag!

Vertreter von rund 160 internationalen Organisationen sowie multinationalen Unternehmen und Forschungsinstitutionen aus über zehn Ländern nahmen daran teil. Zu den Hauptthemen der diesjährigen Konferenz zählten unter anderem die Erhöhung der Energieeffizienz bei Neubauten, der Einsatz erneuerbarer Energien in der Bauwirtschaft und die Begegnung des Klimawandels.

Seit Jahren schon erlebt China einen Baumboom. Die Bauwirtschaft leistet mittlerweile einen wichtigen Beitrag für die chinesische Volkswirtschaft. Gleichzeitig ist mit der schnellen Entwicklung der Branche jedoch der Energieverbrauch bei Neubauten markant gestiegen. Deshalb ist die Erhöhung der Energieeffizienz in der Bauwirtschaft für die Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung und dem Aufrechterhalten eines stabilen wirtschaftlichen Wachstums in China von großer Bedeutung. Aus diesem Anlaß legt die chinesische Regierung auch großen Wert auf diesen Bereich und hat bereits mehrere entsprechende Maßnahmen ausgearbeitet und erlassen. Zudem wurde der Bereich Wissenschaft und Technik verstärk für diesen Zweck eingesetzt. Mittlerweile sind auch schon erste Erfolge erzielt worden. Offiziellen Angaben zufolge sind bereits rund 2,9 Milliarden Quadratmeter Bauflächen beziehungsweise Gebäude in China mit energiesparenden Anlagen ausgerüstet worden. Das heißt, dass der Energieverbrauch von rund 16 Prozent aller Bauten in China bereits reduziert wurde. Bis 2020 soll zudem der Energieverbrauch im Bauwesen in China um umgerechnet 335 Millionen Tonnen Kohle verringert werden. Damit leistet China zusätzlich auch einen größeren Beitrag zur weltweiten Reduzierung der Treibhausgasemission.

Am zweiten Tag der Konferenz fand außerdem der sogenannte "Deutschland-Tag" statt. Viele Vertreter der chinesischen und deutschen Regierung sowie zahlreiche Unternehmer und Wissenschaftler trafen an diesem Tag zu einem Forum im Rahmen der Konferenz zusammen. Diskutiert wurde dabei unter anderem die Erhöhung der Energieeffizienz in der Bauwirtschaft in China sowie die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich. Vor allem die Kooperation zwischen China und Deutschland stand dabei natürlich im Mittelpunkt. In seiner Begrüßungsrede sagte der deutsche Botschafter in China, Michael Schaefer, in den vergangenen eineinhalben Jahren sei er in viele chinesische Provinzen gereist. Die jeweilige Bevölkerung dort habe verstärkt zur Kenntnis genommen, dass die Erhöhung der Energieeffizienz im Mittelpunkt eines jeden Neubauprojekts stehe. Deutsche Unternehmen, größtenteils meist kleine und mittelständische Betriebe, zählten zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Deshalb sehe er im Bereich des energieeffizienten Bauens in China eine große Chance, sich mit deutschem Fachwissen daran zu beteiligen.

"Mit der schnellen wirtschaftlichen Entwicklung ist China nun der weltweit größte Wachstumsmarkt in der Bauwirtschaft. Jedes Jahr werden rund 50 Prozent aller Neubauten in der Welt in China fertiggestellt. Der Bedarf für eine Erhöhung der Energieeffizienz in Bauten in China sieht groß aus. Aber Tatsache ist, dass nur vier Prozent von ihnen energieeffiziente Bauten sind. China ist nun nach den USA der zweitgrößte Energieverbraucher der Welt. Und rund ein Fünftel des jährlichen Energieverbrauchs in dem Land fällt auf seinen Bausektor. Die chinesische Regierung strebt nun ein Wachstum mit Unterstützung der wissenschaftlichen Entwicklungsidee an. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Einsatz von jüngsten Energieeffizienztechnologien notwendig. Aus diesem Anlaß ermutige ich deutsche Unternehmen, die neuen chinesischen Bauprojekte aufmerksam zu verfolgen und aktiv daran teilzunehmen. Gleichzeitig ermuntere ich chinesische Unternehmen, mehr deutsche Technologien in Bezug auf energieeffiziente Bauten und Umweltschutz einzuführen und mehr davon zu profitieren."

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) fördert seit Jahren die Energieeffizienz in China und hat dabei mit der chinesischen Seite sehr gut zusammengearbeitet. In den vergangenen Jahren hat sich die dena sehr stark auf die Vermittlung von Wissen konzentriert und ein spezielles Handbuch herausgegeben. Gleichzeitig hat die dena viele Veranstaltungen zu diesem Thema organisiert, ein Bemühen, das die Agentur auch in den nächsten Jahren weiterführen möchte. Die Bereichsleiterin für internationale Zusammenarbeit bei der Deutschen Energie-Agentur, Frau Felicitas Kraus, sagte dazu, die dena habe mit den zuständigen chinesischen Behörden vereinbart, konkrete Pilotprojekte zu starten. Zudem plane die Agentur, gemeinsam mit chinesischen Experten einen wirklich guten Energiestandard zu entwickeln.

Die bisherige Zusammenarbeit mit ihren chinesischen Partnern bewertete Frau Kraus sehr positiv:

"Ich denke, sie ist sehr gut. Wir merken, dass wir sozusagen langsam richtig in die Phase der intensiven fachlichen Diskussionen kommen. Das ist notwendig. Man muss, wenn man zusammenarbeitet, auch intensiv fachlich diskutieren. Welche Erkenntnisse können von Deutschland auf China übertragen werden, wo gibt es in China ganz andere Realitäten. Und muss das deutsche Know-how angepasst werden oder muss chinesisches Know-how stärker einfließen? Was unser Ziel ist, in engen und intensiven Diskussionen und engen Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Ministerien, deutschen und chinesischen Unternehmen, deutschen und chinesischen Experten die besten Lösungen für China zu finden, welches der wichtigste Markt der Welt ist."

China intensiviert bereits die Reduzierung seines Energieverbrauchs und erhöht den Einsatz zur Verbreitung erneuerbarer Energien. Unter diesen Voraussetzungen plant die dena, nicht nur im Bauwesen, sondern auch in anderen Bereichen mit China zusammenzuarbeiten. Dazu erklärte Frau Kraus, es sei beispielsweise bereits ein offizielles Ausbildungsprogramm für Energiemanager gestartet worden. Das Programm werde mehrere Jahre in China und teilweise auch in Deutschland laufen. Manager in dieser Position fungierten gewissermaßen als zentraler Ansprechpartner in Industrieunternehmen beziehungsweise in großen Bürogebäuden. Die Hauptaufgaben eines Energiemanagers würden in der Steuerung der Anlagen, der Kontrolle des Energieverbrauchs und der Überwachung des Verbrauchs liegen.

Zudem betonte Frau Kraus, das Bewusstsein in China für die Bereiche Energieeffizienz sowie Umwelt- und Kostenfragen seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die weitere Zusammenarbeit mit China sei daher sehr verheißungsvoll:

"Ich erwarte, dass China, wie es schon in anderen Bereichen getan hat, auch ein bißchen versuchen wird, Weltmeister im Energiesparen zu werden. Wir werden das gerne unterstützen."

Verfasst von: Zhang Chen

Gesprochen von: Xiao Lan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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