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Das Leben der chinesischen Ärzte in Afrika
  2009-02-02 16:02:40  cri
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Ein chinesisches Ärzteteam ist vor kurzem von einer Hilfsmission in Afrika zurückgekehrt. Zwei Jahre lebte und arbeitete das siebenköpfige Team in Mauretanien bevor sie ihre Familien in der Heimatprovinz Heilongjiang wieder sahen. Und wie Xiao Lan weiß, kann so ein Leben in Afrika schon etwas gewöhnungsbedürftig sein.

Der großgewachsene Li Wei'an leitete das Team in Mauretanien. Er lächelt, wenn er an die manchmal schwierigen Arbeits- und Lebensbedingungen in Afrika zurückdenkt.

"In der Trockenzeit können die Zimmertemperaturen normalerweise durch Klimaanlagen auf etwa 35 Grad runter geregelt werden. Wenn die Sonne scheint liegen die Durchschnittstemperaturen bei 45 bis 50 Grad Celsius und das während der kalten Jahreszeit. Es war sogar so heiß das das Thermometer kaputt ging und die Hitze fühlte sich dann so an als wären es vielleicht 70 Grad Celsius gewesen. "

Die extreme Hitze Afrikas machte dem ganzen Team zu schaffen. Im Vergleich zum Klima Mauretaniens, sagt Li Wei'an, ist seine Heimat ein regelrechtes Paradies. In Afrika sei tagsüber der menschliche Körper das Kühlste was man weit und breit finden kann, so Li.

Die chinesischen Ärzte arbeiteten in einem Krankenhaus der Stadt Selibaby. China hatte den Bau des Krankenhauses mit unterstützt. Etwa 100.000 Menschen erhalten dort ihre medizinische Betreuung.

In Mauretanien mangelt es an Ärzten und so ist es auch kein Wunder, dass der Leiter der einzige Mauretanier im Krankenhaus ist, der eine umfassende medizinische Ausbildung genoss. Die Krankenschwestern haben oft auch nur eine Grundausbildung erhalten. Und somit fiel ein Großteil der Aufgaben auf die Ärzte aus China. Feste Arbeitszeiten gab es für kein Teammitglied. Arbeiten rund um die Uhr war angesagt, so Doktor Zhang Lixin.

Li Wei'an

"Einige Hunde hatten unser Quartier bewacht. Und immer wenn sie bellten, hieß das: Notaufnahmen. In Mauretanien gibt es vier ethnische Gruppen. Die Patienten sprechen die Sprachen verschiedener Stämme. Die Krankenschwester verstehen Französisch und verschiedene Stammessprachen. Sie übersetzten dann häufig alles ins Französische. Leider waren unsere Französisch-Kenntnisse aber etwas unzulänglich. Jedoch konnten wir aufgrund unserer Erfahrung und mit der Hilfen von Zeichensprache und ein paar Brocken Französisch alle Krankheiten diagnostizieren."

In der Stadt Selibaby mangelt es an vielen Dingen und zudem war die Stadt schlecht erreichbar. Einmal im Monat mussten deshalb zwei Ärzte in die Hauptstadt Nouakchott zum Einkaufen fahren. Sie brachten dann vor allem Reis, Mehl, Speiseöl und Eier zurück.

In der Regenzeit war der Weg so aufgeweicht und unbefahrbar, dass es mehrere Monate dauerte, bis man wieder in die Hauptstadt konnte. Allerdings um ihre Speisekarte zu erweitern, pflanzten die chinesischen Ärzte auch Gemüse an. Die Samen hatten sie eigens dazu aus China mitgenommen, sagt Li Wei'an:

"Wir bauten Sellerie an. Es dauerte vier bis fünf Monate, bis die Samen keimten. Dann dauerte es wiederum drei Monate bis der Sellerie soweit war. Pünktlich zum chinesischen Frühlingsfest pflückten wir dann 6 Selleriestangen. So konnten wir in Afrika Jiaozi mit Selleriefüllung genau wie zu Hause essen. "

In Mauretanien ist Malaria keine Seltenheit. Und gerade im Gebiet um Selibaby haben viele Menschen mit dieser Krankheit schwer zu kämpfen. Auch die chinesische Ärzte blieben während ihrer zweijährigen Mission von Malarie nicht verschont, so Li Wei'an.

"365 Tage lang, also das ganze Jahr hindurch wird man von Mücken gestochen. Die Mücken übertragen den Malariaerreger. Also war es kein Wunder, daß unsere Teammitglieder ab und zu an Malarie litten."

So fern von zu Hause und mit all den widrigen Umständen hatte das Ärzteteam nicht selten Heimweh. Li Wei'an sagt, die Sehnsucht begleitete jedes Teammitglied rund um die Uhr.

"Wir hatten damals nur ein Telefon und ein Computer. Der Briefwechsel mit der Familie dauerte oft drei Monate. Wir telefonierten dann ab und an über das Internet mit unseren Familien."

In den vergangenen beiden Jahren hat das chinesische Ärzteteam über 800 Operationen durchgeführt. Mit ihrer Aufopferungsbereitschaft und ihrer professionellen medizinischen Behandlungsweise verdienten sie sich das Vertrauen und den Respekt der Bewohner Selibabys. Die Anerkennung kam auch von aller höchsten Ebene, denn die chinesischen Ärzte erhielten den Ehrenorden des mauretanischen Präsidenten.

Gesprochen von: Xiao Lan

Übersetzt von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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