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Das ganze Dorf Xinghua in Aprikosenblüte
  2008-04-08 15:49:51  cri
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Aprikosenblüte, reizende Bauernhäuser und ein sanfter Nieselregen. Das ist ein typisches Bild vieler kleiner Dörfer am Unterlauf des Yangtze. Seit Jahrhunderten wird der Frühling in zahlreichen chinesischen Gedichten bildhaft beschrieben. Auch die Landschaft lädt zum Frühlingsausflug ein.

Unter all den Ausflugszielen ist eines zu dieser Jahreszeit besonders interessant. Es heißt Xinghua-Cun, oder Dorf in der Pracht der Aprikosenblüte. Es liegt im Süden der ostchinesischen Provinz Anhui. Seine Bekanntheit hat es vor allem dem Dichter Du Mu aus der Tang-Dynastie vor etwa 1.200 Jahren zu verdanken.

Während seines Frühlingsausflugs in Anhui in Ostchina fing es unerwartet an zu nieseln. Der Regen und die feuchte Luft verwandelten den sonst leuchtend schönen Anblick auf ein Mal in eine diffuse Landschaft, einem Aquarell gleich. Der Dichter ließ sich allerdings nicht davon abschrecken. Er entdeckte die Schönheit des Dorfes, die anderen sonst verborgen bleibt, weil sie schnell nach Schutz vor der Nässe suchen. Der Dichter schrieb seine Erlebnisse im Nieselregen in Versen nieder. Schnell machte das Gedicht sein Ausflugsziel landesweit bekannt. Es ist nämlich das Dorf Xinghua in der Ortschaft Chizhou in Anhui. Bis heute bleibt es immer noch ein beliebtes Reiseziel. Dazu unser Reiseleiter Zhan Xiaorong:

"Ein Ausflug zum Qingming-Fest, also dem chinesischen Totenfest, führte den Dichter Du Mu in das bis dahin unbekannte Dorf Xinghua. Seit seinem ersten Besuch in Xinghua, kehrte der Dichter oft hierher zurück. Sogar sein Sohn und seine Enkel wählten dieses Dorf als ihren Wohnort. Man kann sagen, der Poet und seine Gedichte haben das Dorf bekannt gemacht."

In vielen Teilen Chinas ist das Wetter Anfang April unbeständig. Am Morgen scheint die Sonne, zu Mittag können dichte Wolken aufziehen und später beginnt es leicht zu regnen. In diese Zeit fällt das Qingming-Fest, ein bewegtes Fest mit einer langen Tradition in China. Sein Ursprung reicht bis zur Frühlings- und Herbstperiode vor etwa 2.600 Jahren zurück.

Die Wetterbedingungen sind in den meisten Landesteilen ab dem Qingming-Fest zur Feldarbeit und für Ausflüge ideal. Dazu unser Reiseleiter Zhan Xiaorong:

"Die Temperaturen steigen langsam und es wird angenehm warm. Viele Pflanzen beginnen zu sprießen. In einem Wort: es ist eine gute Zeit, um mit der Feldarbeit anzufangen. Außer im Nordwesten und Nordosten Chinas erreichen die Temperaturen im Durchschnitt zu dieser Zeit über zwölf Grad Celsius. Südlich des Yangtze ist das Wetter allerdings nicht so beständig wie im Norden. Es kann im Yangtze-Delta jederzeit zu einem unerwarteten Nieselregen kommen. Der leichte Regen kann aber eine Landschaft noch attraktiver machen."

Das Qingming-Fest ist nicht nur ein wichtiger Tag für Bauern, sondern auch ein traditionelles Fest, an dem man der verstorbenen Familienmitglieder gedenkt. Dem Besuch auf dem Friedhof wird oft ein Familienausflug angeschlossen, bei dem man die ersten Frühlingsboten beobachtet: die Bäume treiben aus, Vögel zwitschern, der Wind weht sanft und warm. Alles erwacht und wird lebendig. Im warmen Frühlingswind lässt man auch Drachen steigen. Das Dorf Xinghua hat noch mehr anzubieten, wie zum Beispiel die Aprikosenblüte.

Bereits vor rund 4.000 Jahren kultivieren Chinesen Aprikosen. Die Blütenpracht hat nur eine kurze Saison. Am Unterlauf des Yangtze, wie im Dorf Xinghua blühen die Aprikosenbäume von Anfang bis Mitte April. Heute werden im Dorf Xinghua großflächig Aprikosen angebaut. Neben den Aprikosengärten gibt es noch viele im Stil der Tang-Dynastie erbaute Häuser und Pavillions. Aber sie sind viel jünger. Denn die meisten Häuser, die man in der Tang-Dynastie vor etwa 1.200 Jahren errichtete, bestanden aus Stroh und Holz und konnten nicht so lange erhalten bleiben. Die Dorfbewohner haben die Pläne der alten Häuser in ihrer Ortschronik aufbewahrt. Anhand dieser Aufzeichnungen kann man heute diese Häuser originalgetreu nachbauen. Sie liefern uns wertvolle Informationen über den Alltag vor 1.200 Jahren. Im Vergleich zu den Häusern ist ein Brunnen im Dorf Xinghua viel älter. Er stammt noch aus der Tang-Dynastie. Ein Gasthausbesitzer namens Huang soll mit dem Wasser aus diesem Brunnen Schnaps gebrannt haben. Dieses Gasthaus hat der Dichter auch in seinen Versen beschrieben. Zhan Xiaorong erklärt:

"Historiker sagen, in der Tang-Dynastie soll es in der Umgebung des Dorfes mehrere Kneipen gegeben haben. Die bekannteste war eine namens Huanggong, weil der Besitzer einerseits über eine hochwertige Technik verfügte, um qualitativ guten Schnaps zu brennen. Andererseits lag sein Geheimnis im Wasser, das er aus dem Brunnen holte und zum Schnapsbrennen verwendete."

Besucher im Dorf Xinghua dürfen sich die Gelegenheit, den Schnaps der Brennerei Huanggong zu probieren, nicht entgehen lassen.

Reisetipps:

Die beste Reisezeit in das Dorf Xinghua ist Anfang April.

In den Häusern neben dem Denkmal für den Dichter und seinen Sohn Du Xunhe wird der Alltag zu Lebzeiten des Dichters anschaulich dargestellt.

Das Dorf Xinghua liegt in der Nähe des Jiuhua-Gebirges, in dem sich viele buddhistische Klöster befinden, die jährlich von großen Pilgerscharen besucht werden. Wer mehr Zeit hat, kann nach dem Besuch in Xinghua noch einen Ausflug in das Jiuhua-Gebirge unternehmen und die Klöster besichtigen.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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