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Erfolgsgeschichte der chinesischen Baufirma CZICC
  2008-11-24 16:27:10  cri
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In der kleinen Stadt Brühl am Rheinufer befindet sich der europaweit bekannte Vergnügungspark "Phantasialand". Im Jahr 2004 entstand dort ein Baukomplex im klassischen chinesischen Stil. In dieser so genannten "China-Town" gibt es ein Vier-Sterne-Hotel, einen chinesischen Garten und einen Konfuzius-Tempel. Der Auftrag dafür ging an die Firma China Zhenjiang International Economic-Technical Cooperation Limited (CZICC). Innerhalb von 15 Jahren hat sich dieses Unternehmen zu einem der wenigen chinesischen Betriebe entwickelt, das in der europäischen Baubranche Fuß gefasst hat. Der Geschäftsführer Li Hongbao erzählte uns kürzlich die Erfolgsgeschichte seiner Firma.

Für chinesische Betriebe ist es mutig, in das Baugewerbe in Europa zu investieren. Den ersten Schritt dazu machte CZICC im Jahr 1993. Die Firma übernahm den Innenausbau des Londoner Albany Hotels. Zuvor konnte keine chinesische Firma Bauprojekte in Europa übernehmen. Li Hongbao:

"Wir waren im Jahre 1998 wieder auf dem europäischen Markt. Das war ein Zufall. Wir gestalteten in Partnerschaft mit unserem Tochterunternehmen, Zhenjiang Mannheim, einen chinesischen Garten. Nach der Fertigstellung ist dieser Garten schnell bekannt geworden und wurde unter die 200 berühmtesten Landschaftszonen Deutschlands eingestuft. Da erkannten wir unsere Chance und gingen so allmählich auf die europäischen Märkte. "

Der chinesische Garten in Mannheim hat eine Grundfläche von 6.000 Quadratmetern. Die Baufläche beträgt 1.080 Quadratmeter. Der Garten zählt europaweit zu den größten und vollkommensten klassischen chinesischen Gärten. CZICC übernahm sowohl das Design, die Beratung als auch die Bauausführung. Die Effizienz und die Qualität überraschte die Deutschen sehr. Anfangs stand die Firma aber auch vor einer Reihe von Schwierigkeiten, um Anerkennung und Vertrauen der lokalen Baubranche zu gewinnen. Li Hongbao erzählt uns:

"Anfangs waren wir mit vielen Problemen und Differenzen konfrontiert. Unsere Gedanken, Regeln und Denkweise waren unterschiedlich. Es gab auch Probleme bezüglich der Gesetze und der Steuern. "

Trotz großem Zeitaufwand und geringem Gewinn fing die Firma aus Zhenjiang mit kleinen einzelnen Bauaufträgen an und gründete schließlich ihre Filiale in Deutschland. Auf diese Weise war das Unternehmen berechtigt, sich an Ausschreibungen innerhalb der EU zu beteiligen. Dadurch ist das internationale Prestige der Firma gestiegen.

Da der Arbeitsmarkt in Europa für Länder außerhalb der EU nicht zugänglich ist, haben chinesische Firmen eigentlich nur eine ganz kleine Chance, Aufträge für Bauprojekte in Europa zu bekommen. Die Firma CZICC hat sich auf alte chinesische Bauten spezialisiert. Neben der kulturellen Prägung Chinas legt man großen Wert auf die Qualitätskontrolle. Li Hongbao sagt uns:

"Trotz der starken Konkurrenz im Baugewerbe in Deutschland ist es uns gelungen, Fuß zu fassen und uns gut zu entwickeln. Zum einen haben wir unsere kulturellen Besonderheiten als Marktvorteile genutzt. Chinesische Bauten sind in den Augen vieler Deutscher und Europäer imposant und wunderschön. Zum anderen bieten wir gute Dienstleistungen an und legen großen Wert auf die Qualitätskontrolle der Bauprojekte. Dadurch konnten wir unseren Marktanteil erhöhen. Außerdem verkürzen wir auch die Zeit der Bauausführung, um dem Kundenbedarf nachzukommen."

Im Bereich der Qualitätskontrolle habe die Firma viele Maßnahmen ergriffen, um den strengen Standards der EU zu entsprechen, so der Geschäftsführer:

"Zunächst müssen alle Stoffe aus China die EU-Auflagen erfüllen, wie zum Beispiel hinsichtlich des Umweltschutzes und des Brandschutzes. Unsere Bauingenieure und Techniker haben schon jahrelang in Deutschland beziehungsweise in Europa gearbeitet. Sie verfügen über reiche Erfahrungen in der alltäglichen Bauausführung. Außerdem stellen wir lokale Ingenieure und Techniker ein, um die Kontrolle vor Ort durchzuführen. Chinesische Experten sind dann für traditionelle chinesische Bauverfahren zuständig. Wir wollen damit unseren Kunden die beste Qualität bieten."

Da die Firma im Kulturgehalt, der Bauqualität und in der Ausführungstechnik immer nach Perfektion strebt, hat sie sich in Europa einen guten Namen gemacht. Die Zufriedenheit der Kunden hat der Firma wiederum weitere Aufträge eingebracht. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen über zehn Projekte in Deutschland, Großbritannien und Österreich umgesetzt. Sie übernahm zudem auch die Revonierung und den Ausbau von mehreren chinesischen Botschaften in Europa. Zurzeit ist die Firma dabei, ein sieben Hektar großes chinesisches Kultur- und Urlaubsdorf im österreichischen Leoben zu errichten. Es handelt sich dabei um das bisher größte Projekt, das ein chinesischer Baubetrieb in Europa übernommen hat.

Li Hongbao sagt, die internationale Entwicklungsstrategie habe die Firma dazu bewogen, sich direkt am internationalen Markt zu orientieren und unter der internationalen Konkurrenz mitzumischen. Das sei ein großer Ansporn für die Entwicklung der Firma gewesen.

"Die Strategie, ins Ausland zu gehen, bringt uns Anerkennung. Ein wichtiger Anteil des Gewinnes unserer Firma kommt jetzt aus dem Ausland. Wir sehen hier eine große Marktlücke, so dass wir nicht nur unsere Mitarbeiter weiter sicher beschäftigen, sondern auch Effizienz erzielten können. Noch wichtiger ist es für uns, dass wir inzwischen mit den Gesetzen in Deutschland und in Europa bezüglich der Baunormen gut vertraut sind. Umgekehrt kommt dies ja auch unseren Projekten in China zugute."

Zur künftigen Entwicklung der Firma erklärt Li Hongbao zuversichtlich, es sei das Ziel innerhalb von fünf Jahren, auf der bisherigen Basis den Markt in Europa weiter auszubauen.

"Wir werden uns bemühen, unseren Marktanteil in Deutschland zu festigen. Wenn die Deutschen an chinesische Bauwerke denken, verbinden sie das mit CZICC, das ist unser Ziel. Die Märkte in Deutschland, Frankreich, Österreich und Großbritannien bleiben natürlich unsere Schwerpunkte. Dann möchten wir in Deutschland 50 China-Parks bauen. Wir hoffen, dass man in dem Land mit einer Bevölkerung von 80 Millionen irgendwo in einem etwas größeren Gebiet chinesische Kulturbauten sehen kann."

Verfasst von: Yan Wei

Übersetzt von: Qiu Jing

Bearbeitet und gesprochen von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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