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Die "Expendables"– Unverzichtbar auf Beijings Straßen

2012-05-25 16:10:32     Kommentieren









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Auch in Beijing sind seit einigen Jahren mehr und mehr Jungs auf schweren Maschinen unterwegs, und ein ganz besonderes Bild geben dabei die „Expendables" ab, ein Bikerclub mit größtenteils deutschen Mitgliedern.  

 

Text: https://german.cri.cn/1833/2012/05/25/1s177417.htm

 

Interview und Photos: Christoph Limbrunner

Die "Expendables" – Unverzichtbar auf Beijings Straßen

Auch in Beijing sind seit einigen Jahren mehr und mehr Jungs auf schweren Maschinen unterwegs, und ein ganz besonderes Bild geben dabei die „Expendables" ab, ein Bikerclub mit größtenteils deutschen Mitgliedern.

CRI: Ich bin hier mit drei Vertretern von den „Expendables", einem Bikerclub in Beijing: Johannes, der Präsident, Carsten, der bald einen Ableger in Deutschland aufmachen wird, und der Sascha, zweiter Präsident. Vielleicht könnt Ihr kurz erklären, wie der Club gegründet wurde? Seit wann gibt es Euch, die „Expendables"?

Johannes: Uns gibt es seit über einem Jahr, knapp eineinhalb Jahre, Sascha, der Luc und ich, wir haben das Ding in einer Kneipe gegründet, ganz wie es sich gehört. Ja, wir waren alle schon biker-interessiert, wir hatten vorher unsere Rides. Sascha als alter Punk-Skin war damals in einem Scooter-Club gewesen, und wir sind eigentlich original auch als Scooter-Club gestartet, weil wir in der Stadt gegründet wurden. Innerhalb von einem Jahr haben wir uns dann upgegradet, irgendwann wollten wir mal raus aus der Stadt fahren und mit größeren Maschinen um den Block ziehen.

CRI: Sascha, wer ist bei Euch Mitglied, wer seid Ihr, wer sind die „Expendables"?

Sascha: Die Expendables; es sind eigentlich all diejenigen, die hier in Peking länger leben; wir sind zurzeit noch mehr Ausländer, also Westler, mit ein paar Chinesen, die sich vielleicht dafür interessieren. Wir haben aus Deutschland vornehmlich, aber auch aus Frankreich Mitglieder, und die leben hier schon einige Jahre. Viele von uns bleiben auch, außer der Carsten, der jetzt zurückgeht und dann das Chapter mitnimmt nach Deutschland.

CRI: Es wurde gerade angesprochen: Carsten, Du gehst zurück nach Deutschland, was ist Deine Aufgabe als Vertreter der Expendables in Deutschland?

Carsten: Ich werde in Deutschland das Chapter gründen, für mich geht es nach Köln, demzufolge werde ich in Köln starten und dort dementsprechend Jungs finden, die motorradbegeistert sind und Bock auf den Club haben und dort dann den Club gründen.

CRI: Johannes, was habt Ihr für Aktivitäten, was macht Ihr normalerweise, wenn Ihr Euch zusammen trefft?

Johannes: Ja, heute warst Du ja dabei, heute sind wir zum Beispiel rausgefahren zur Shooting Ranch hier außerhalb von Peking; haben das also entsprechend mit einer Ausfahrt verbunden. Es geht ja natürlich irgendwie um`s Fahren, das ist eine Sache. Ansonsten machen wir alles, von Fun-Aktivitäten wie mit Kalaschnikows rumballern, mit Go-Karts durch die Gegend fahren, alles was man so mal gerne macht. Und ansonsten ist es auch einfach so, dass wir zusammen in die Bar gehen und eine gute Zeit zusammen haben.

CRI: Ihr habt es schon gesagt, Ihr habt angefangen als Scooter-Club, was habt Ihr heute für Maschinen?

Sascha: Ganz unterschiedlich, also einige von uns fahren die Sidecars, aber meist Solo, also ohne den Seitenwagen. Einige andere haben eine Vmax von Yamaha, und auch eine alte GF500 Güllepumpe, so heißt die in Deutschland. lacht Eigentlich fahren wir alle die Motorräder, auf die wir Lust haben, aber es sind meistens Naked Bikes. Wir haben jetzt nicht die vollverkleideten Motorräder, die auf Geschwindigkeit gehen, sondern Motorräder, die sich unserem Club auch so ein bißchen anpassen. Wir sind, ich will nicht sagen gemütlich, aber eher so die gechillten, die halt auf ein Konzert oder eine Bar gehen oder so wie heute einen Ausflug machen. Und da passen solche Mopeds besser.

CRI: Carsten, Du warst lange in China, in Beijing auf dem Moped: was waren Deine lustigsten und Deine schlimmsten Erlebnisse? Der Verkehr in Beijing ist ja doch „einzigartig"?

Carsten: lacht Nun ja, heute das Erlebnis, das war mit ganz vorne dabei. Lachen Ich hatte heute ein Sidecar ausgeliehen, und der hatte dann doch schon ein bißchen seine Kinderkrankheiten, so dass wir relativ oft wieder starten mussten; und ich hatte auch recht mit der Lenkung zu kämpfen. Johannes: Und mit dem Beifahrer! lacht Carsten: lacht Und mit dem Beifahrer, mit dem schwergewichtigen. Lachen Aber, Du merkst schon, im Endeffekt macht es immer Spaß, von daher: richtig wirklich schlechte Erlebnisse hatten wir eigentlich nicht. Man bringt entweder diese Passion mit, dass man gerne Motorrad fährt, oder man bringt sie halt nicht mit. Und wenn man sie nicht mit hat, dann ist man hier, denke ich, irgendwo verkehrt, und wenn man sie hat, dann macht eigentlich alles Spaß.

Sascha: Obwohl, so einfach ist es in Peking nicht, es ist jetzt nicht das Motorrad-Paradies, wenn man es mit anderen Ländern vergleicht. Es ist eine Stadt mit 5,3 Millionen zugelassenen Fahrzeugen, und von denen haben viele ihren Führerschein noch nicht einmal zwei Jahre. Wenn man das mit Deutschland vergleicht, dann macht einem das schon etwas Angst. Es gibt eine ganze Menge Leute, die halt so fahren, wie sie es gerade gelernt haben, und das macht es für uns Motorradfahrer, ja, ein bißchen schwieriger, denn wir haben die Knautschzone nicht. Die einzige beiden Möglichkeit, die wir haben, ist Vollbremsung oder Gas geben. Lachen

Johannes: Wobei meistens das Gas geben dabei rauskommt. lacht

Sascha: Da kommt es schon wirklich mal zu haarsträubenden Situationen. Aber ich denke, jeder Biker fährt mit einem Sinn mehr, sowieso, und der ist hier besonders geschärft. Wenn man mal davon absieht, die Straßen sind mittlerweile relativ gut, es gibt schon mal auch Hubbelpisten, da fehlt dann der Gullideckel, das macht dann Spaß… Das sind halt so die tagtäglichen Dinge, aber mittlerweile schockt einen das nicht mehr so richtig.

CRI: Gab es dann schon einmal Unfälle, oder mehr als brenzlige Situationen?

Sascha: Ich hatte einige brenzlige Situationen, aber ich bin mit heiler Haut davongekommen. Zweimal, das ich mich noch von der Maschine gepackt habe, weil ein Taxifahrer rechts einen Fahrgast gesehen hat und sich in letzter Sekunde entschieden hat, den doch noch mitzunehmen…

Johannes: Die zehn Kuai waren mehr wert als Du, Sascha. Lachen

Sascha: Aber wir haben ein Mitglied, das ist unser „kleine Alex", ein Schwergewicht von 150 Kilo, und der ist auf seinem Roller gestartet und hat, glaube ich, in den ersten drei Wochen sechs Unfälle gebaut. Johannes: Und danach mussten die Straßen repariert werden… Lachen

Sascha: Aber es ist glücklicherweise, toi toi toi, noch niemanden etwas Schlimmeres passiert. Wir haben im Club ein paar Hinweise: wenn wir auf Tour gehen, wird nicht getrunken, wir kucken, dass alle einen Helm aufhaben; wir kucken, dass wenn wir zusammen fahren, wir ein Grundverständnis von Regeln haben. Und wenn es dann mal lecker geschmeckt hat am Abend und das Bier bei einem mehr als eins, dann schnappen wir uns schon die Kollegen und passen auf, dass sie nach Hause kommen. Wir wollen das jetzt nicht fokussieren, dass da einer einen Unfall baut.

CRI: Ich habe das heute von hinten mitverfolgen können, wenn da acht, neun, zehn Motorräder entlangkurven auf den Straßen, alle mit Kluft, das macht schon Eindruck; und Ihr macht auch Krach! Wie empfindet Ihr die Resonanz der Autofahrer, der Fußgänger, der Fahrradfahrer in Peking?

Johannes: Na gut, wir laufen natürlich ein bißchen auffällig durch die Gegend, und mit den Motorrädern, wie Du gesagt hast, klar, das trägt auch dazu bei. Aber prinzipiell ist die Resonanz eigentlich gut. Von dem schlechten Fahren der Autofahrer abgesehen - aber das hat nichts mit uns zu tun – kriegst Du öfter schon mal den Daumen gezeigt, und ich habe bisher das Gefühl, dass das ganz gut ankommt. Manche kucken halt emotionslos, wie das öfter mal hier in China vorkommt, bleiben mal stehen und kucken uns an… Aber es hält sich das alles im Rahmen, eigentlich ist die Resonanz gut.

CRI: Und woher kommt der Name, die „Expendables"? Habt Ihr Euch da einfach abends in der Kneipe etwas einfallen lassen oder hat das einen bestimmten Grund?

Johannes: Ich sag` mal so: wir sind ja alle aus dem Ausland, wir sind hier hergekommen und haben mit zwinkerndem Auge gesagt: „als Kanonenfutter an die chinesische Front geschickt worden", oder eben „die Verzichtbaren", die in ihrem Land überflüssig waren. Und dann gab es irgendwann den schönen Film dazu, aber das war mehr eher Zufall… Ich sag` mal, wir mögen unseren Namen gerne. lacht

CRI: Ein guter Name, auf alle Fälle. Gibt es in Beijing noch andere Motorradclubs oder seid Ihr die einzigen?

Carsten. Es gibt noch andere. Hm, da muss ich gerade mal überlegen, wie hießen die?

Sascha: Die „Mad Dogs".

Carsten: Mad Dogs. Aber ansonsten eigentlich relativ wenige. Es ist schon so, dass man darauf angesprochen wird: hey, was ist denn das überhaupt? Was habt Ihr denn für Kutten an? Und dass die meisten eigentlich nichts damit anfangen können. Johannes: Das ist definitiv richtig. Und es sind immer mehr Motorradfahrer auf der Straße, gerade im Sommer, das sieht man schon. Ich denke, das hat auch mit dem steigenden Einkommen zu tun, dass sich mehr Chinesen größere Maschinen kaufen, ist ja auch ein gutes Investment. Aber Clubs sieht man eigentlich fast gar nicht.

Sascha: Damals gab es das hier nämlich nicht, dass es viele passionierte Motorradfahrer zuhauf in Peking gab. Vor zehn Jahren gab es dann mal den einen oder anderen. Oder dann gab es mal ein paar koreanische Studenten in Wudaokou, die ein bißchen Geld mitgebracht hatten und die sind dann abends auf dem Ring, auf dem äußeren Stadtring, halt ihre Rennen gefahren. Aber so vermehrt, dass man sich ein Motorrad oder einen Roller kauft, dass ist eigentlich erst in den letzten drei, vier, fünf Jahren angestiegen.

CRI: Vor kurzem habt Ihr einjährigen Geburtstag gefeiert, was ist für die Zukunft geplant? Außer dass Ihr ein Chapter in Deutschland eröffnet, was habt Ihr noch vor in Peking?

Johannes: Also erstmal ist für uns auf jeden Fall mal wichtig, dass wir Zeit miteinander verbringen. Das steht an erster Stelle. Das ist auch wichtiger, als was für eine Maschine jedes einzelne Mitglied fährt. Es geht wirklich darum, dass wir gerne zusammen sind, gerne Aktivitäten zusammen unternehmen, und das wollen wir auch in Zukunft so machen. Ziel ist jetzt auf jeden Fall erst einmal, dass Carsten in Deutschland ein Chapter aufbaut, das wird eine gute Herausforderung, dort gibt es natürlich mehr Motorradclubs. Aber ok, das kann auch etwas positives sein, da ist es halt einfach schon etablierter. Das ist definitiv eins von unseren Zielen, und ansonsten sind wir hier auch offen für neue Mitglieder in Peking. Es läuft so, dass wir die Leute uns erstmal ankucken wollen, mit denen einfach mal rausfahren, kucken, ob die Lust dazu haben, ob es halt „paßt". Weil wir verstehen uns schon so als größere Familie.

Sascha: Es gibt „fullpatch member" also Vollmitglieder, da sind wir zehn, aber es gibt eine Menge „supporter" Es gibt viele, die gern Motorrad oder Roller fahren und die Stimmung ganz gut finden, aber sich nicht so engagieren wollen. Die sind natürlich trotzdem willkommen; Du trägst ja selber das „Supporter"-T-shirt… Es gibt viele, die halt nicht die Zeit dafür aufwenden wollen, und es geht natürlich darum, Zeit zusammen zu verbringen, ja, aber auch mit unseren Familien/Partnerinnen. Die kommen alle mit dazu, und es ist eigentlich eine recht offene und lockere Truppe. Wir wollen vielleicht noch ein bißchen wachsen in den nächsten zwölf Monaten, nicht so, dass es massiv wird. Wir werden immer ein familiärer Club bleiben, und schauen, dass wir unsere Aktivitäten in und um Peking ein bißchen intensivieren und unterschiedliche Sachen ausprobieren. Auch schauen, ob wir uns als Club für einen guten Zweck mal engagieren wollen, da haben wir einige Ideen.

CRI: Ja, ich habe das heute auch schon mitbekommen: wie Ihr angesprochen habt, es ist ein verschworener Haufen, es ist eine Familie, es macht Spaß… Noch alles Gute zum Geburtstag, viel Spaß beim Feiern und weiterhin gute Fahrt!

Sascha: Danke. Lachen

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