Geht man in Deutschland in einen Park, sagen wir beispielsweise den „Englischen Garten" in München, sucht man vor allem was? Genau: Erholung. Einen Ruhepol im hektischen Alltag, der einem erlaubt, durchzuatmen und ein wenig die Seele baumeln zu lassen.

Das Parkleben in China gestaltet sich ein wenig anders. Über die vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten chinesischer Parkbesucher kann man nur staunen. Hier „bewaffnen" sich die Menschen im Park nicht mit Decken und Büchern. Tragbare Kassettenrekorder, Mikrofone, bunte Bänder und Tanzschuhe füllen einen chinesischen Picknickkorb. Neben Tanzbegeisterten verschiedener Altersgruppen sind rhythmische Gymnastik und Fahnenschwinger zu sehen. Auf Bänken sitzt die ältere Generation konzentriert über Mahjong-, Xiangqi- oder diversen Kartenspielen. In einer anderen Ecke präsentiert eine Gruppe Hobby-Sänger chinesische Folklore. Auch einzelne Sänger sind, mal angenehm, mal anstrengend, zu hören. Wem das Ganze auf die Dauer zu viel wird, der findet abseits die ein oder andere ruhige Ecke. Hier sind chinesische Entspannungspraktiken wie etwa das meditative Schattenboxen (Taijiquan) sowie merkwürdige Spaziergänger, die rückwärts laufen, anzutreffen.

Ein einfacher Spaziergang im Englischen Garten tut's auch? Nicht in China!

Regie: Marie Bollrich, Silvia Palm
Kamera: Marie Bollrich
Interview: Silvia Palm
Schnitt: Li Zheng
Übersetzung: Xu Wei