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"So wertvoll wie Gold..." - Das Museum für Rotes Sandelholz im Beijinger Osten
  2010-01-29 17:12:52  cri
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"Sandelholz ist so wertvoll wie Gold" - diesem chinesischen Spruch zufolge befindet man sich somit in einer wahren Schatzkammer, sobald man das Museum für Rotes Sandelholz im Beijinger Osten betritt. Einer begehbaren Schatzkammer, denn das Museum verteilt sich auf vier Stockwerke, in denen Pracht und Herrlichkeit von Gegenständen und Möbeln erstrahlen, die aus Rotem Sandelholz, Mahagoni, Palisander- beziehungsweise Rosenholz (Huanghuali), Buchsbaum oder Ebenholz gefertigt wurden.


Eckturm der Verbotenen Stadt im Maßstab 1:5


Nachbau des Throns aus dem Qianging-Palast

Ins Staunen gerät man bereits gleich nach dem Betreten der riesigen Eingangshalle, denn dort macht der Nachbau eines Throns aus dem Qianqing-Palast in der Verbotenen Stadt genau das, für was das Original einst geschaffen wurde: er thront. In der Mitte des Raumes platziert, überzogen mit Blattgold und im Maßstab 1:1 nachgebaut, versetzt allein schon der Anblick dieses Throns den Besucher in eine andere Zeit, und unbewußt erfasst den Betrachter das Gefühl von Ehrfurcht. Diese Ehrfurcht, sei es vor der Schönheit der Schränke, Spiegel, Truhen, Regale, Betten oder Sitzmöbel, sei es vor der Kunstfertigkeit der Handwerksmeister oder auch vor dem unglaublichen Wert der Ausstellung, diese Ehrfurcht wird die gesamte Zeit des Museumsbesuches über anhalten. Ein anderes Beispiel hierfür ist der originalgetreue Nachbau eines Eckturmes der Verbotenen Stadt im Maßstab 1:5, gleich im angrenzenden Raum. Das aus Rotem Sandelholz gefertigte Kunstwerk wiegt sechs Tonnen, ist über drei Meter hoch und wurde von 300 Kunsthandwerkern ohne die Verwendung von Nägeln oder Schrauben geschaffen - über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Etwa 200 Originalmöbel aus der Ming- und Qing-Dynastie werden neben weiteren Modellen und Nachbauten ausgestellt, gleichzeitig dient das Museum dem Erhalt und der Wiederbelebung dieser alten Handwerkskunst.


Herrliche Pracht mit feinsten Schnitzereien


Wandschirm aus Ebenholz mit Drachenmotiven und Einlagen aus Buchsbaumholz

Gegründet wurde das Privatmuseum 1999 von Frau Chen Lihua, die in Hongkong mit Immobilien zu viel Geld gekommen ist und die in das weltweit größte Museum für Rotes Sandelholz umgerechnet etwa 20 Millionen Euro (200 Millionen Yuan RMB) investiert hat. Dazu muss man wissen, dass neben den vielen anderen Edelhölzern gerade Rotes Sandelholz sehr wertvoll ist.

Lange Zeit war der Rote Sandelbaum (Pterocarpus santalinus), ein bis zu acht Meter hoch wachsender, immergrüner Baum von der Familie der Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae), in China und in Südostasien weit verbreitet. Das Kernholz dieses Baumes ist sehr hart und von dunkelroter bis purpurroter Farbe. Vor allem in der Ming- und Qing-Dynastie war dieses Holz deshalb sehr begehrt, große Teile der Verbotenen Stadt sind beispielsweise aus Sandelholz errichtet. Auch Möbel dieser Holzart waren bei den Herrschern äußerst beliebt, selbst Tributzahlungen an den Kaiser wurden einst in Sandelholz geleistet. So dauerte es nicht lange, bis das Vorkommen an alten Bäumen, die naturgemäß nur langsam nachwachsen und deren Holz als Bau- oder Möbelholz verwendet werden konnte, fast komplett verschwunden war.

Die Seltenheit dieser Holzart, die unglaubliche Kunstfertigkeit der Handwerksmeister, das Eintauchen in die chinesische Geschichte, die Imposanz der Ausstellungsstücke - all dies macht das Museum so einzigartig und beeindruckend und darum einen Besuch mehr als lohnenswert.


Ein Modell des Königlichen Tores am Wutaishan in der Provinz Shanxi

 
Die Halle der Ernteopfer im Himmelstempel in Beijing; Teakholz mit Gold überzogen (Maßstab 1:10)

Informationen:

Das Museum für Rotes Sandelholz (紫檀博物館, zǐtán bówùguǎn) befindet sich im Osten der Stadt nahe der U-Bahnstation Sihui Dong. Vom Südausgang sind es etwa 300 Meter Richtung Osten, das Gebäude ähnelt von weitem einem Tempel und ist daher leicht zu finden. Der Eintritt beträgt 50,- RMB für Erwachsene, Kinder unter 1,3 Meter haben freien Eintritt, Rentner, Studenten, Soldaten und Menschen mit Behinderung erhalten eine Ermäßigung. Das Museum ist von Dienstag bis einschließlich Sonntag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, am Montag ist es geschlossen. Informationen im Museum sind zweisprachig auf Chinesisch und Englisch angegeben, auch Audioführer sind erhältlich. Einen ersten Überblick über das Inventar bietet die Internetseite http://www.redsandalwood.com/, die Seite ist allerdings gegenwärtig nur in Chinesisch abrufbar.

Text und Fotos: Christoph Limbrunner

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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