Berlin
Am Mittwochvormittag fand in Berlin die Einweihungszeremonie der neuen Grabstätte von John Rabe statt. Neben dem chinesischen Botschafter Shi Mingde, dem Vize-Bürgermeister Nanjings Hu Wanjin und Vertretern des deutschen Auswärtigen Amtes nahm auch der Enkel von John Rabe, Thomas Rabe, an der Zeremonie teil.
Der Hamburger Kaufmann John Rabe lebte von 1911 bis 1938 in der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanjing, wo er die Siemens-Niederlassung leitete. Nur wenige Monate nach Beginn der japanischen Invasion im Jahr 1937 wurde Nanjing von den Japanern eingenommen. Nach der Einnahme der Stadt ging die japanische Armee mit unglaublicher Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vor. John Rabe wurde zum Vorsitzenden eines internationalen Schutzkomitees ernannt. Der Hamburger wird als „Oskar Schindler von China" gewürdigt, weil er im 1937 japanisch besetzten Nanjing durch die Errichtung einer Schutzzone über 250.000 Menschen vor dem Tod gerettet hat. In Deutschland ist der Held weitgehend in Vergessenheit geraten, bis schließlich im Dezember 1996 sein Tagebuch veröffentlicht wurde. Das Tagebuch ist auch ein Augenzeugenbericht des Massakers von Nanjing durch die Japanische Kaiserliche Armee.