Auch fünf Tage nach dem großen Erdbeben am Samstag in Lushan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan gehen die Rettungs- und Bergungsarbeiten weiter.
Angaben der Provinzregierung zufolge sind bis 12 Uhr am Dienstag Ortszeit 193 Tote gezählt worden, 25 Menschen werden noch vermisst. Mehr als 1,99 Millionen Personen sind von den Auswirkungen des Bebens betroffen.
Mittlerweile sind die „Goldenen 72 Stunden" bereits vergangen. Laut dem Vizeleiter der staatlichen Erdbebenrettung, dem Vizegeneralstabschef der 38. Armee des Beijinger Militärbezirks, Fu Xiaoguang, werden die Bergungskräfte die Hoffnung aber nicht aufgeben und kontinuierlich nach Überlebenden und Vermissten suchen. Zugleich werden weiter dringend benötigte Hilfsgüter in das Katastrophengebiet transportiert. Provisorische Unterkünfte stehen, die Seuchenkontrolle und weitere Sicherungsarbeiten sind in Gang gesetzt worden.
Sekundäre Katastrophen wie Erdrutsche und Schlammlawinen sind noch gefährlicher als das Erdbeben. Nach den vielen Nachbeben sind die Berge geologisch instabil. Mit dem kontinuierlichen Niederschlag steigt das Risiko für Erdabgänge, betont Qu Guosheng vom chinesischen Erdbebenrettungszentrum:
„Jetzt hat es geregnet. Das ganze Katastrophengebiet liegt in den Bergen, und nach den Niederschlägen könnte es zu neuen Erdrutschen kommen."
Qu Guosheng fügte noch hinzu, in den vergangenen Tagen äußerst gefährliche Regionen durchquert zu haben. Dort seien viele Schlammlawinen abgegangen, die nicht nur die Straßen blockierten, sondern auch eine Bedrohung für die Retter darstellten. Im Katastrophengebiet sei höchste Wachsamkeit erforderlich:
„Man soll im gebirgigen Katastrophengebiet insbesondere eventuell herunterrollende Steine oder Bergrutsche beobachten. Auf manchen gefährlichen Strecken sollte man nicht anhalten, sondern schnell durchfahren."