Dies ist kein Einzelfall. Aus dem gleichen Grund wurde im Jahr 2012 ein Geschäftsausbau der chinesischen Telekommunikationsgesellschaften Huawei und ZTE in den USA verboten. Auch die EU ist bezüglich der Photovoltaik-Industrie gegen China vorgegangen. All dies zeigt, dass chinesische Unternehmen bei Investitionen in andere Länder ihr Risikobewusstsein stärken müssen.
Im Jahre 2003 fusionierte der chinesische Fernseherproduzent TCL für 560 Millionen US-Dollar mit dem französischen Betrieb Thomson. Doch der Deal ging nicht gut. TCL muss mit enormen Verlusten aufgrund der Insolvenz seiner Filiale in Europa rechnen. Die Firma war nicht mit den westlichen Gesetzgebungen und dem Produktions- bzw. Managementmodell vertraut. TCL-Präsident und NVK-Abgeordneter Li Dongsheng führt dies auf das mangelnde Risikobewusstsein seiner Firma zurück.
„Wir sollten Tendenzen im globalen Handel stärker beobachten und betreffende Gesetze verschiedener Länder mehr Beachtung schenken. Im Prozess der Globalisierung müssen wir uns dadurch schützen. Damit könnten eventuelle Risiken vermieden werden."
In den letzten Jahren haben chinesische Unternehmen ihre Geschäfte im Ausland intensiviert – auch in Zeiten der globalen Finanzkrise. Statistiken zufolge sind Chinas Direktinvestitionen im Ausland von 24,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 auf 77,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 gestiegen. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von 25,5 Prozent. Damit einhergehend haben sich die Risiken für chinesische Unternehmen im Ausland erhöht.
Laut Li Dongsheng müssen sich chinesische Betriebe gut auf Geschäfte im Ausland vorbereiten.
„Meiner Meinung nach muss zunächst eine langfristige Strategie der Betriebe erarbeitet werden. Im Anschluss sollten materielle Vorbereitungen getroffen werden. Denn multinationale Fusionen bergen Chancen und Risiken."