General Raymond Odierno, Stabschef der US-Armee, behauptete vergangenen Freitag in Washington in einer Rede, der Plan zum Militäreinsatz in Syrien sei bereits ausgearbeitet. Die Armee warte nur auf einen Einsatzbefehl. Laut Odierno glaubt Präsident Barack Obama, dass die Syrien-Krise durch eine Kooperation zwischen den USA und ihren Verbündeten auf diplomatische Weise gelöst werden kann. Der Militäreinsatz müsste an die innenpolitische Situation in Syrien angepasst und mögliche chemische Waffen in diesem Land beschlagnahmt werden.
Unklar sei allerdings noch, ob Obama die Genehmigung erteilen werde. Die zirka zwei Jahre andauernde Syrien-Krise befindet sich in einer sensiblen Phase. Die USA gelten mittlerweile als der größte Hilfslieferant für die syrischen Oppositionellen. Allerdings glaubt die Supermacht, dass zu den Oppositionellen auch terroristische Fraktionen gehören. So lehnt Washington weiterhin eine militärische Unterstützung der Aufständischen ab. Das Weiße Haus verweigerte ebenfalls einen betreffenden Geheimplan, der von Ex-Außenministerin Hillary Clinton und Ex-CIA-Chef David Petraeus vorgelegt worden war.
Der neue US-Außenminister John Kerry sagte kurz nach seinem Amtsantritt vor der Presse, die Lage in Syrien sei äußerst kompliziert und kritisch. Die US-Regierung bemühe sich derzeit, mit besonderen diplomatischen Methoden die Gewalt einzudämmen.
Nach Einschätzungen der offiziellen Äußerungen und Aktionen der vergangenen Zeit könnte man davon ausgehen, dass die Obama-Regierung die Syrien-Krise tatsächlich auf diplomatische Weise beilegen wolle. Zumindest müsse man gegenwärtig nicht mit einem Militäreinsatz in Syrien rechnen.