Chinas Autoindustrie hat ihre Anfänge in den 1950er Jahren. Anfänglich entwickelte sie sich verhältnismäßig langsam. Ein sprunghaftes Wachstum der Branche setzte erst nach Chinas WTO-Beitritt im Jahr 2001 ein. Die Finanzkrise von 2008 bekamen auch die chinesischen Automobilhersteller zu spüren. Es dauerte zwei Jahre bis sie sich wieder vollständig von der Krise erholt hatten. Dazu Shi Jianhua, der Vizegeneralsekretär der Vereinigung der chinesischen Automobilindustrie:
„Nach einer zweijährigen Fluktuation ist Chinas Autoexport wieder rapide angestiegen. Das Exportvolumen in die traditionellen Märkte Asien, Afrika und Lateinamerika sowie in die aufstrebenden Volkswirtschaften Indien und Brasilien hat stark zugenommen. 2011 wurden 850.000 Fahrzeuge exportiert, 2012 sogar 1,05 Millionen. Die BRICS-Staaten – allen voran Brasilien und Russland – gelten als Hauptmärkte für Chinas Autoexporteure."
Nicht wenige Experten vertreten jedoch der Ansicht, dass sich Chinas Automobilindustrie nach wie vor erst in ihren Anfängen befindet. Gegenüber multinationalen Konzernen habe sie nach wie vor einen großen Nachholbedarf. Dong Yang ist der Generalsekretär der Vereinigung der chinesischen Automobilindustrie. Er sieht vor allem im Export noch riesiges Wachstumspotenzial:
„Der Export gilt als ein wichtiger Faktor zur Entwicklung der chinesischen Autoindustrie. Mehr als zehn Millionen Kraftfahrzeuge eigener Marken sind schon produziert und abgesetzt worden. Zehn Prozent oder eine Million davon im Ausland. Allerdings hat China das durchschnittliche Exportvolumen der Industriestaaten noch nicht erreicht."
Um seine Konkurrenzfähigkeit beim Autoexport weiter zu erhöhen, will China in Zukunft mehr Geld in die Entwicklung von Kerntechnologien investieren. Ebenfalls denkbar ist die Fusion chinesischer Automobilhersteller mit ausländischen Firmen. Auf diese Weise könnte nicht nur technologisches Know-how, sondern gleichzeitig auch bekannte Marken erworben werden.