China verfügt über eine 18 000 Kilometer lange Küstenlinie und umfasst Gewässer von einer Fläche von drei Millionen Quadratkilometern. Schon früh hat das Land freundschaftliche maritime Kontakte mit anderen Ländern der Welt aufgenommen. Allerdings litt China in der Neuzeit immer wieder unter fremden maritimen Aggressoren und setzte eine Restriktionspolitik um. Nach der Gründung der Volksrepublik galt die Errichtung einer „maritimen Macht" als gemeinsamer Wunsch aller Chinesen.
Yin Zhuo vom Marineausschuss für Informationstechnologien meint, diese neue Idee im Arbeitsbericht des 18. Parteitags der KP Chinas sei ein langfristiger Fahrplan für den Ausbau der maritimen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen Chinas.
„Wir betrachten das Meer bezüglich der Sicherheit, Entwicklung und Stabilität unseres Staats. Die chinesische Nation wird die maritime Entwicklung in Hinblick auf Sicherheit, Ökonomie und Kultur vorantreiben. Dies hat eine langfristige strategische Bedeutung."
Chinas neue „maritime Machtambitionen" werden in ausländischen Medien heftig debattiert. Es ist unter anderem von „maritimer Hegemonie" die Rede. Dazu erklärte Yin Zhuo, China gehe es um die Wahrung des maritimen Friedens. 2009 habe China den Aufbau der „harmonischen Meere" ins Leben gerufen. Die Idee im Parteitagsbericht zur Errichtung einer „maritimen Macht" entspreche der Idee zum Aufbau der „harmonischen Meere".
„Eine „maritime Macht" bedeutet nicht unbedingt Aggression. Damit muss nicht unbedingt eine offensive Haltung einhergehen. Obwohl China zu einer „maritimen Macht" aufsteigen soll, betreibt das Land nach wie vor eine defensive Verteidigungspolitik. Nach dem Erstarken wird China nicht mit Gewalt anderen Ländern ihre Rechte und Interessen entreißen. Das Land wird nur seine legitimen Rechte und Interessen schützen."