Su Dingqiang, ein Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und ehemaliger Präsident der Chinesischen Astronomischen Gesellschaft, gab am Dienstag im Rahmen der Eröffnungszeremonie der 28. Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union einige Details zum geplanten Röntgen-Teleskop HXMT bekannt. Es handelt sich dabei um das erste Weltraum-Teleskop Chinas, das hochenergetische Röntgenstrahlung messen kann.
Die hochenergetische Röntgenstrahlung ist in der Astrophysik ein Schlüsselbegriff. Sie stammt in der Regel von Regionen in der Nähe Schwarzer Löcher und weist eine hohe Penetrationskraft auf. Dadurch ist sie ein wichtiges Werkzeug für das Studium von physikalischen Prozessen unter extremen Bedingungen.
Weiter berichtete Su, dass China daran sei, einen weiteren Satelliten zu entwickeln. DAMPE (Dark Matter Particle Explorer) hilft hochenergetische Elektronen und Gammastrahlungen zu entdecken. Er soll im Rahmen einer gemeinsamen Mission mit Frankreich eingesetzt werden. Su sagte, dass chinesische Wissenschaftler außerdem daran seien, ein Observatorium in der Antarktis zu errichten.
Cui Xiangqun, eine Akademikerin der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und Präsidentin der Chinesischen Astronomischen Gesellschaft, sagte, dass viel Arbeit geleistet wurde, um für den Bau eines Observatorium in der Antarktis Erfahrungen zu
sammeln. So war dort beispielsweise zu Beginn des Jahres ein Antarktisches Überwachungsteleskop installiert wurden. Ein weiteres soll laut Cui 2013 eingerichtet werden. "Wir können die Wissenschaftler jedes Jahr nur für eine Zeitspanne von weniger
als drei Wochen dorthin schicken. Diese Teleskope helfen uns dabei, die Probleme über eine Fernsteuerung zu erkennen", so Cui. "Einige der Herausforderungen wie beispielsweise die niedrigen Temperaturen, sind ähnlich wie die, mit denen wir auch im Weltraum konfrontiert sind."
Cui zeigte sich hinsichtlich der Einrichtung in der Antarktis zuversichtlich. "Dort gibt es eine trockenere Luft, eine bessere Sicht und weniger störende Objekte im Hintergrund. Außerdem reichen die Luftverwirbelungen nicht so weit in die Höhe", sagte sie über die
Umgebung des geplanten Teleskops. Chinas Weltraumprogramm habe in den letzten Jahrzehnten große Sprünge gemacht. Einige großangelegte Objekte haben weltweit Aufsehen erregt wie etwa das 2008 fertig gestellte LAMOST (Large Sky Multi-Object Fiber Spectroscopic Telescope) und das FAST (Aperture Spherical Radio Telescope), welches bis 2016 in Einsatz gehen soll.
Auch die derzeit stattfindende Konferenz ist für das Land eine historische Angelegenheit: Ist es doch das erste Mal, dass eine so groß angelegte Konferenz im Land stattfindet. "Die chinesische Technologie hat bemerkenswerte Fortschritte erzielt und
einige der Konstruktionen sind wirklich von Weltklasse. Der Fakt, dass wir uns hier treffen, zeigt, dass China sich innerhalb einer kurzen Zeit zu einem wettbewerbsfähigen Teilnehmer auf der Weltbühne der Astronomie entwickelt hat."
Quelle: german.china.org.cn