China verfügt über mehr als 20 000 Krankenhäuser, davon zirka 15 000 öffentliche Krankenhäuser. Sie tragen die Hauplast der medizinischen Versorgung des Lands. Seit 2009 reformiert China sein Gesundheitssystem. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Veränderungen in öffentlichen Krankenhäusern am langsamsten und am schwersten durchzusetzen sind. Der chinesische Gesundheitsminister Chen Zhu betont die Wichtigkeit der Reform:
„Die öffentlichen Krankenhäuser auf Kreisebene versorgen mehr als 900 Millionen Bürger. Sie nehmen im System der öffentlichen Gesundheitsversorgung unseres Lands eine wichtige Stelle ein. Doch sie sind auch das schwache Glied. Durch eine Reform dieser Krankenhäuser könnten wir bessere Leistungen erbringen und so die Patienten besser verteilen. Damit würden wir günstige Bedingungen für die Reform der städtischen öffentlichen Krankenhäuser schaffen."
Lediglich etwa ein Zehntel der Einnahmen der öffentlichen Krankenhäuser kommen aus dem Staatsbudget. Den Rest müssen die Kliniken selbst aufbringen. Deswegen tendieren manche Krankenhäuser dazu, teuere Medikamente zu verschreiben. Man nutzt die Preisdifferenzen bei Arzneimitteln, um an die notwendigen finanziellen Mittel zu kommen. Die Praxis hat in der Gesellschaft für heftige Kritik gesorgt.
Sun Zhigang vom chinesischen Staatsrat verspricht, solchem Vorgehen ein Ende zu setzen. Der Wegfall der Einkünfte soll durch drei Maßnahmen aufgefangen werden:
„Die Preisaufschläge für Arzneimittel werden aufgehoben. Die Gebühren für medizinische Dienstleistungen sollen angepasst, die Krankenversicherung verbessert und die Beiträge der Regierung erhöht werden. Es soll ein langfristiger Subventionsmechanismus etabliert werden. Die Preise für die Behandlung sollen den erbrachten medizinischen Leistungen entsprechen und die dadurch entstandenen Kosten sollen in die Krankenversicherung aufgenommen werden. Eine zusätzliche Belastung für die Bevölkerung soll auf jeden Fall vermieden werden."