Zuerst hatte die Verwaltung von Guangxi die Umsetzung des erwähnten Systems bekanntgegeben. Demnach soll auch Partnerinnen und Partnern von HIV-Infizierten der wahre Sachverhalt mitgeteilt werden. Die aufkommende Diskussion erstreckt sich mittlerweile über ganz China. Dazu Meng Lin vom Bund der chinesischen AIDS-Infizierten:
„Wenn das System zwanghaft ohne die Lösung der Diskriminierung umgesetzt wird, werden noch mehr Menschen eine betreffende Überprüfung ablehnen."
Ende 2011 gab es in China 780.000 AIDS-Patienten und HIV-Infizierte. Schätzungsweise sind noch 56 Prozent aller Infizierten nicht erfasst. Wang Yu vom Zentrum für Epidemiekontrolle sagte, das neue System werde der Mitteilung der Krankheitssituation sowie der Behandlung dienen. So könnte die Möglichkeit der Verbreitung von AIDS sinken:
„Ohne das System könnte man den Getesteten nur schwer die Ergebnisse mitteilen. Effektive Behandlungsmethoden könnten nicht ergriffen werden. Dies würde die Eindämmung und Vorbeugung dieser tödlichen Epidemie verhindern."
Prof. Jing Jun von der Tsinghua-Universität sagte, um das System umzusetzen, sollte die Regierung mehrere Maßnahmen zur Geheimhaltung treffen. Nur so könne die Bevölkerung mehr Zuversicht haben. Und die Angabe des richtigen Namens müsse bei einem Test weiterhin freiwillig sein, ohne Zwang.
Bei so vielen unterschiedlichen Meinungen wird die Debatte sicher noch lange andauern.