Allgemein lässt sich die höhere gesellschaftliche Stellung der Frau auch an ihrer stärkeren Beteiligung an wichtigen Familienentscheidungen ablesen. Zugleich sind sich Frauen mehr über ihre Rechte bewusst.
Die Vizevorsitzende des Gesamtchinesischen Frauenverbandes, Song Xiuyan, erklärt:
„Die Rolle der Frau in der Familie ist deutlich gestiegen. Die Beteiligung von Frauen an wichtigen Entscheidungen wie Investitionen oder der Aufnahme eines Kredites ist um 14,3 Prozentpunkte gesteigert worden. Die Idee, dass Mann und Frau sich die Hausarbeit teilen sollen, ist anerkannt. Die Schere zwischen den Hausarbeitszeiten beider Geschlechter konnte verkleinert werden."
Allerdings weisen die Statistiken auch auf manche Probleme hin. So variiert das Bildungsniveau je nach Region deutlich, das Gleiche gilt für familiäre Gewalt und die Diskriminierung am Arbeitsplatz. Auch die Belastung der Frauen durch Hausarbeit ist keineswegs gleich bleibend.
Dazu sagt Song Xiuyan:
„Die durchschnittliche Bildungsdauer ländlicher Frauen in Mittel- und Westchina liegt 0,8 Jahre unter derjenigen im Osten des Landes. Auch die Einkommenskluft zwischen beiden Geschlechtern ist noch sehr groß. Das Einkommen der städtischen und ländlichen Frauen liegt derzeit bei 67,3 beziehungsweise 56 Prozent der Männern. Bei der Beteiligung von Frauen an der Entscheidungsfindung und in der Verwaltung gibt es große Widerstände. Die Zahl der Frauen in Leitungspositionen liegt um 50 Prozent unter jener ihrer männlichen Kollegen. Hinzu kommt die Belastung durch Hausarbeiten."